Sachverhalt:

 

Das Ostuferverkehrskonzept beschreibt die strategisch-konzeptionelle Weiterentwicklung der Verkehrs- und Mobilitätsplanung im grenzüberschreitenden Betrachtungsraum der Landeshauptstadt Kiel und dem Kreis Plön bis zum Jahr 2035. Ziel ist es, eine klima- und gesellschaftsverträgliche Mobilitätswende am Ostufer gemeinsamen mit den verantwortlichen Akteuren herbeizuführen und dadurch verkehrliche Belastungen für Anwohner:innen und Pendler:innen zu reduzieren. Das Verkehrsgutachten wurde durch die KielRegion GmbH in Auftrag gegeben und durch ein Gutachterkonsortium ausgearbeitet.

Unter Beteiligung der unterschiedlichen Gebietskörperschafen und Akteure wurde in Form von 43 Maßnahmen ein praktisches Handlungskonzept entwickelt, welches aufzeigt, wie die Belastungen durch Lkw- und Pkw-Verkehre reduziert werden und gleichzeitig der Verkehrsfluss sowie die Erreichbarkeit des Gebietes verbessert wird. Dabei werden die unterschiedlichen Verkehrsarten (z.B. Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV/SPNV, Kfz-Verkehr und Wirtschaftsverkehr) im Handlungskonzept integriert betrachtet. Die Maßnahmenplanung zahlt auf eine umwelt- und gesellschaftsverträglich Verkehrswende ein.

Prozessbegleitend wurden verschiedene Beteiligungsformate (etwa Online-Beteiligung, Planungswerkstatt, Projektbeirat) durchgeführt, welche sich gezielt an die unterschiedlichen Akteursgruppen vor Ort richteten. Bei den Beteiligungsformaten wurden die Gemeinden des Fokusraums eingeladen und verschiedene Vertreter*innen haben sich auch daran beteiligt. Die Ergebnisse können über die Webseite der KielRegion aufgerufen werden: https://www.kielregion.de/mobilitaetsregion/mobilitaetsmanagement-und-beratung/planung-und-strategie/ostuferverkehrskonzept/.

Des Weiteren wurden fünf Sofortprojekte von der Steuerungsgruppe identifiziert und durch die Gutachterbüros ausgearbeitet. Ziel sollte sein, kleinere neue Projekte umzusetzen oder bestehende und bereits angelaufene Vorhaben einen wesentlichen Entwicklungsschritt voran zu bringen. Dies unterstreicht den umsetzungsorientierten Charakter des Verkehrsgutachtens und schafft Sichtbarkeit für die Themen der Mobilitätswende. Des Weiteren wurde im Rahmen der Sofortprojekte unter Beteiligung relevanter Akteure vor Ort Grundlagen für das Handlungskonzept aufgebaut.

Die Beschlussfassungen für das Ostuferverkehrskonzept sollen in der Landeshauptstadt Kiel (Ausschuss für Klimaschutz, Mobilität und Umwelt) und im Kreis Plön (Ausschuss für Wirtschaft, Energie und Tourismus) am 2. Juli und 3. Juli 2024 herbeigeführt werden. Zuvor soll das Ostuferverkehrskonzept in den Fachgremien in den Gemeinden des Fokusraums (Laboe, Heikendorf, Mönkeberg, Schönkirchen, Schwentinental) vorgestellt werden. Dabei sollen wesentliche Anmerkungen oder Hinweise inhaltlicher Art aufgenommen und berücksichtigt werden.  In der Sitzung der Fachausschüsse sollen jeweils der Entwurf des Endberichts, das bisherige Vorgehen sowie ausgewählte Maßnahmen von besonderer Relevanz für die Gemeinden durch die KielRegion kurz vorgestellt und die Möglichkeit von Nachfragen sowie Anmerkungen gegeben werden.

Trotz des umsetzungsorientierten Charakters des Konzeptes (Handlungsmaßnahmen) und der teilweise lokal konkreten Ergebnisse (Sofortprojekte) bleibt das Ostuferverkehrskonzept ein Mobilitätskonzept mit im Schwerpunkt strategischer Ausrichtung. Durch den Beschluss des Konzeptes wird für alle Akteure eine gewisse Verbindlichkeit bzgl. der Umsetzung des Handlungskonzepts durch Selbstverpflichtung geschaffen. Die konkrete Maßnahmen-Ausgestaltung und -Umsetzung muss allerdings von den jeweilig verantwortlichen Gebietskörperschaften später im Detail beraten und beschlossen werden. Dabei sollen sich diese natürlich an den Ergebnissen des Ostuferverkehrskonzeptes orientieren.

Dafür wurde im Rahmen der Umsetzungsplanung des Ostuferverkehrskonzeptes durch das Gutachter-Konsortium bereits ein Vorschlag für die Priorisierung der Einzelmaßnahmen gemacht sowie jeweils ein Kosten- und Zeitrahmen aufgestellt. Außerdem wurden inhaltliche- und organisatorische Abhängigkeiten der Maßnahmen und Planungen untereinander ebenso berücksichtigt, wie die derzeitig absehbare Förderkulisse.

Der Mobilitätskonzept „Ostuferverkehrskonzept für die KielRegion“ besteht aus den folgenden Dokumenten (im Entwurf):

1.       Endbericht

2.       Maßnahmensteckbriefe (Anlage d)

3.       Weitere Anlagen

a)       Grundlagendokumente

b)      Sofortprojekte Ergebnisdokumentation

c)       Ergänzende Zielformulierungen

e)      Annahmen Verkehrsmodell

f)        Indikatoren Evaluation

 

Inhalte mit besonderer Relevanz für die Umlandgemeinden finden sich insbesondere in den nachfolgend aufgeführten Passagen:

Endbericht Kapitel 1.4: Sofortprojekte und Anlage 3a: „Sofortprojekte Ergebnisdokumentation“

·         Multimodalität am Fähranleger (Laboe, Möltenort, Mönkeberg) und Empfehlung für die Fahrradmitnahme

·         Intermodalität und Park & Ride

·         Integrierte Radverkehrskonzeption im Stadt-Umland-Raum

·         LKW-Routing // SEVAS

Endbericht Kapitel 2.2: Räumliche Handlungsstrategie für das Ostuferverkehrskonzept

·         Fokusraum

Maßnahmensteckbriefe: Fußverkehr

·         A1: Programm zur Umsetzung eines barrierefreien Fußwegesystems

·         A2: Planung und Bau von zusätzlichen Querungsmöglichkeiten

·         A4: Partizipative Umgestaltung zentraler Plätze zur Steigerung der Aufenthaltsqualität

·         A5: Beteiligung an und Durchführung von Landes- und Bundesförderprogrammen

·         A7: Entwicklung und sukzessive Einrichtung eines gebietsübergreifenden Fußwegeleitsystems

Maßnahmensteckbriefe: Radverkehr

·         B1: Vorzugstrasse und Umsetzungsplan für Radpremiumrouten

·         B2: Integrierte Planung übergeordneter Radverbindungen im Stadt-Umland-Raum

·         B3: Einrichtung von Fahrradstraßen

·         B4: Ausbau und Aufwertung übergeordneter Radverbindungen im übrigen Untersuchungsraum

·         B5: Aufwertung regionaler touristischer Qualitätsrad- und -wanderrouten

·         B6: Offensive Fahrradparken an wichtigen Verkehrszielen

Maßnahmensteckbriefe: ÖPNV / SPNV

·         C1: Weiterentwicklung Schienenverkehr im Umland (S-Bahn)

·         C2: Schnellbuskonzept + Hauptachsen Busverkehr

·         C3: Zubringer zum SPNV und zur Stadtbahn

·         C4: Förderquerende Verbindungen

·         C5: Weiterentwicklung des bedarfsgesteuerten öffentlichen Verkehrs

Maßnahmensteckbriefe: Intermodalität

·         D1: Ausweitung der Sharing-Angebote

·         D2: Aufbau eines gebietsübergreifenden P+R Systems

·         D6: Ausbau des B+R Netzes

Handlungsfeld: KFZ-Verkehr

·         E1: Definition stadtverträglicher Verkehrsstärken

·         E2: Änderung der Verkehrsführung und Klassifizierung von Straßen

·         E3: Stadtverträglicher Umbau von Hauptverkehrsstraßen

·         E4: Superblocks

·         E5: Fortführung Förderung Elektromobilität

·         E6: Umsetzungskonzept für die sukzessive Errichtung von Quartiersgaragen

·         E8: Mehrfachnutzung von Parkflächen

Handlungsfeld: Wirtschaftsverkehr

·         F1: Entwicklung und Umsetzung eines gebietsübergreifenden LKW-Führungskonzeptes zur leistungsfähigen und verträglichen Abwicklung des Straßengüterverkehrs

·         F4: Modellvorhaben: Anbindung von Gewerbegebieten mit dem Umweltverbund

Handlungsfeld: Mobilitätsmanagement

·         G3: Allianz: Radverkehr am Ostufer

·         G4: Ziel- und Werte-Kommunikation auf allen Umsetzungsebenen

 


Anlagenverzeichnis:

 

- Endbericht Ostuferverkehrskonzept

- Sofortprojekt „Multimodalität am Fähranleger“ – gestalterische Ansätze

- Sofortprojekt „Multimodalität am Fähranleger“ – Tarifempfehlung

- Sofortprojekt „Konsolidierung Radverkehrsplanung“

- Endbericht Maßnahmensteckbriefe