Sachverhalt:
Der Bau- und Verkehrsausschuss hatte in seiner Sitzung am 30.08.2022 beschlossen, im Kreuzungsbereich Damm/Niederstraße/Am Markt aufgrund des starken Kurvenverlaufes und vor dem Hintergrund der Schul- und KiTa-Wege eine Überwegung vorzusehen. In einer nächsten Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses sollten entsprechende Planungen und Kosten hierfür vorgestellt werden.
Hierzu wurde Frau Jorna Lindemann vom Wasser- und Verkehrskontor Neumünster um Einschätzung gebeten. Frau Lindemann hat uns hierfür folgende Informationen zusammengestellt:
Am Knotenpunkt Niederstraße/Damm/Am Markt
wird die Einrichtung einer Querungshilfe insbesondere für Schul- und Kitakinder
seitens der Gemeinde gewünscht. Aus verkehrsplanerischer Sicht wird empfohlen,
eine gesicherte Querungshilfe, also mit zeitlicher (konfliktfreier) Trennung
für den Fußverkehr zu schaffen.
Eine Aufpflasterung wird für die
Wegebeziehungen der Schul- und Kitakinder nicht empfohlen, da diese oftmals den
Eindruck einer Bevorrechtigung vermittelt, welche jedoch nicht gegeben ist.
Um eine gesicherte Querungshilfe zu
schaffen, wird empfohlen, die Anforderungslichtsignalanlage, die derzeit
westlich der Straße Am Hang positioniert ist und früher der sicheren Querung
zum mittlerweile nicht mehr vorhandenen Hort diente, in Richtung des
Knotenpunktes Niederstraße/Damm/Am Markt zu verschieben.
Am derzeitigen Standort können die
abgesenkten Bordsteine sowie der vorgezogene Bordstein im nördlichen Seitenraum
im Bestand als barrierefreie Querungsmöglichkeit verbleiben. Lediglich die
Markierungen wären aufzuheben.
Der neue Standort der Bedarfsanlage kann
unter Einhaltung der notwendigen Haltesichtweiten zur Querungsstelle bei
vorhandener Fahrbahnlängsneigung ca. östlich des Nebeneingangs des
Evangelischen Kindergartens Tausendfüßler positioniert werden. Der
Schaltschrank kann südlich im vorhandenen unbefestigten Seitenraum hinter der
Bordlinie platziert werden. Der Seitenraum kann zusätzlich beidseitig (ca. 25
cm) vorgezogen werden. So wird beidseitig der Aufstellbereich vergrößert und
eine (optische) Fahrbahneinengung wirkt auch im abgeschalteten/nicht benutzten
Zustand der Anlage als Element der dynamischen Geschwindigkeitsreduzierung.
Mit der neuen gesicherten Querungshilfe
entsteht eine optimale Verbindung des Kindergartens, des Marktplatzes sowie der
dahinterliegenden Grund- und Gemeinschaftsschule. Da die Verlegung der
Bedarfsanlage (als Verkehrszeichen) einer offiziellen Anordnung bedarf, ist
hier der Austausch mit der Straßenverkehrsbehörde notwendig.
Als grobe Kostenschätzung sind für die
Verlegung ca. 50.000€ (brutto)
anzunehmen, sofern eine neue Anlage mit akustischen Signalgebern sowie den
Blinden-Leiteinrichtungen im Tiefbau erforderlich werden.
Sofern es nur zur Umsetzung der derzeitigen
(alten) Anlage kommt und Einrichtungen der Barrierefreiheit keine
Berücksichtigung finden, sind etwa
30.000€ als Kostenschätzung anzunehmen.
Des Weiteren kann über eine Querungshilfe
zwischen der Fußgängerzone (Knüllgasse) und dem Gemeindehaus der Ev. Luth.
Kirchengemeinde diskutiert werden. Hier kann eine Aufpflasterung analog zum
südlichen Beginn der Fußgängerzone in der Niederstraße zweckmäßig sein, um die
Anbindung der Fußgängerzone zu optimieren.
Die Aufpflasterung ist dabei als (barrierefreie)
Querungshilfe zu sehen, die jedoch keine Bevorrechtigung beinhaltet. Die
Anforderungen des Linienbusverkehres sind dabei hinreichend berücksichtigt
(Länge der Aufpflasterung & Anrampung). Die Kosten liegen hierbei ca. bei 29.482,64€ (brutto, Änderungen
vorbehalten).
Sofern eine Berücksichtigung der
barrierefreien Leiteinrichtung stattfinden soll, ist mit ca. 5.-10.000€ Aufschlag zu kalkulieren. Auch diese Aufpflasterung
ist als Element der dynamischen Geschwindigkeitsreduzierung zu sehen.
Insgesamt kann durch die Umsetzung beider
Maßnahmen eine Verkehrsberuhigung im starken Kurvenbereich geschaffen, die
Verkehrssituation entschärft und Querungsverkehre besser geschützt werden.
Sofern mit der Straßenverkehrsbehörde in den
Austausch für die Verlegung der Bedarfsanlage gegangen wird, kann (zusätzlich)
versucht werden, einen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) begründet durch den
hohen Anteil der Fußverkehrsquerungen in Verbindung mit der Fußgängerzone und
dem Gemeindehaus anordnen zu lassen.“
Um Beratung und Beschlussfassung wird gebeten.
Beschlussvorschlag: Der Bau- und Verkehrsausschuss befürwortet die vorgeschlagenen Maßnahmen und empfiehlt der Gemeindevertretung, diese in die Wege zu leiten und entsprechende Haushaltsmittel hierfür in den Haushalt 2023 einzustellen.
Da es für die Verlegung der Bedarfsanlage (als Verkehrszeichen) einer offiziellen Anordnung bedarf, wird die Verwaltung gebeten, schnellstmöglich mit der Straßenverkehrsbehörde so die Realisierungsmöglichkeiten auszuloten.