Sachverhalt:

 

Für die gemeindliche Straße Eichkamp besteht schon seit geraumer Zeit ein erheblicher Bedarf für eine Gundsanierung. Nachdem auf politischer Ebene die Entscheidung dafür getroffen wurde, auf Ausbaubeiträge der Grundstücksanlieger bei der Sanierung von gemeindlichen Straßen zu verzichten, konnte die Sanierung des Eichkamps in Angriff genommen werden. Entsprechende Finanzmittel wurden im Rahmen der Haushaltsplanung beschlossen.

 

In der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses am 31.05.2022 wurde unter dem TOP Bekanntgaben und Anfragen den Mitgliedern des Bau- und Verkehrsausschusses die ersten Planungsskizzen und Ideen zur Sanierung der Straße vorgestellt. 

 

Herr Arne Levsen vom Ing.-Büro Levsen und Herr Jörg Matthies erläuterten den Planungsstand anhand von Planzeichnungen. Eine Besonderheit der Planung ist die Idee, den Bürgersteig auf ausschließlich eine Seite zu verlegen und dafür aber diesem mit 2,35 Meter ein erheblich größeres Breitenmaß zuzubilligen als aktuell, eine Wunsch der auch regelmäßig vom Seniorenbeirat vorgetragen wurde, der die historisch gewachsenen schmalen Bürgersteige im Gemeindegebiet grundsätzlich moniert hat, weil Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen ein Problem hätten aneinander zu passieren. Auch die Parkstreifenbreite für den ruhenden Verkehr soll bei einer Umsetzung der Planungsvorschläge auf eine zeitgemäßere Breite gebracht werden.

 

Die Ausschussmitglieder haben in der Sitzung die vorgelegten Planungen für den Eichkamp begrüßt. Diese sollten auf dieser Basis weitergeführt werden. Zudem erklärte Herr Levsen in der Ausschusssitzung, dass parallel zu den Planungen einmal die Förderanträge für die barrierefreien Bushaltestellen in diesem Bereich auf den Weg gebracht werden sollen, dann gehe man parallel in die Feinplanung. Den Vorschlag des Gemeindevertreters Schwab, mehr Straßenbegleitgrün beim zu erfolgenden Ausbau zu berücksichtigen, würde man prüfen.

 

Da es sich bei dieser Planung eine erhebliche Veränderung der Fußgängerverkehre ergeben würde, wurde auch die Verkehrsbehörde des Kreis Plön vorab um eine Einschätzung gebeten. Diese hält nach Auskunft des Ordnungsamtes des Amtes Probstei eine solche Maßnahme grundsätzlich für umsetzbar.

 

Hauptbetroffene einer solchen baulichen Veränderung wären auch die Bewohnerinnen und Bewohner und Geschäftsleute bzw. die Grundstücksanlieger der Straße Eichkamp. Aus diesem Grund hat der Bürgermeister am 25.08.2022 zu einer Anliegerversammlung eingeladen, um im Rahmen einer frühzeitigen Beteiligung der Betroffenen über die Ideen der Gemeinde Schönberg zu informieren und deren Kritik aber auch Ideen und Anregungen in die weitere Beratung, die in der Bau- und Verkehrsausschusssitzung am 30.08.2022 erfolgen soll, aufzunehmen.

 

Im Rahmen dieser Anliegerversammlung, an der neben dem Bau- und Verkehrsausschussvorsitzenden Herrn Peter Ehlers, dem Bauhofleiter Torsten Jeß auch weitere Mitglieder der Selbstverwaltung teilgenommen haben, wurde der aktuelle Planungsvorschlag von Herrn Arne Levsen und Herrn Jörg Matthies vorgestellt. Hierzu wurden von den anwesenden 40 Anliegern folgende Anmerkungen gemacht:

-       Könnte auf eine zukünftige Reduzierung der Fahrbahnfläche (um 10 cm) auf 5,90 Meter verzichtet werden?

-       Die Nutzung des Eichkamps durch Landmaschinen und Busse muss weiterhin Berücksichtigung finden!

-       Als Kritikpunkt: Bei Blumen Puck gäbe es trotz Kundenfrequenz zukünftig (wie bei der Tafel) keinen Bürgersteig mehr…!

-       Das neue Straßenbegleitgrün vor der Schweißtechnik Kiel würden das Ein- und Ausfahren bzw. Be- und Entladen erschweren!

-       Könnte (unabhängig von der Baumaßnahme) Tempo 30 km/h für den Eichkamp als Geschwindigkeitsbegrenzung festgelegt werden?

-       Könnte die Anzahl der Parkplätze auf dem Seitenstreifen zu Gunsten des Bürgersteigs reduziert werden – gibt es dafür bauliche Festlegungen einer Mindestanzahl?

-       Öffentliche Parkplätze werden mangels Alternativen von einigen Anliegern zwingend benötigt!

-       Wäre eine Einbahnstraßenregelung im Eichkamp rechtlich möglich – welche Folgen hätte diese?

-       Gäbe es die Möglichkeit einen zweiten Behelfsbürgersteig (z.B. mit ca. 80 cm Breite) zu schaffen, statt diesen komplett wegzulassen? Hierfür könnte die Gemeinde Schönberg ggf. auch Teile der Anliegergrundstücke aufkaufen, um so zusätzlichen Verkehrsraum entstehen zu lassen. Mehrere anwesende Anlieger äußern dazu ihre grundsätzliche Bereitschaft…

-       Es wird angeregt, auch mit dem Anlieger der Bushaltestelle über die Möglichkeit des Verkaufs von Teilflächen zu sprechen, um das Wartehaus und die Fahrradständer auf das Grundstück zu versetzen

-       Bei der Bauzeitenplanung wird darum gebeten, die Zugänglichkeit der Grundstücke sicherzustellen, insbesondere in der Sommersaison (Busse) bzw. Erntezeit (Landmaschinen)!

-       Es wird die Hoffnung geäußert, dass durch die Sanierung des Eichkamps die Lärmbelästigung für die Anlieger (mutmaßlich durch die Schlaglöcher) sich reduziert.

 

Zur Vorbereitung auf die Sitzung am 30.08.2022 sind dieser Beschlussvorlage als Anlage die aktuellen Planungsunterlagen angehängt. Es handelt sich im Einzelnen um folgende Unterlagen:

 

- Lageplan Straßenbau mit der vorgeschlagenen Verkehrsführung

- Lageplan Verkehrskonzept mit farbig dargestellten Bauabschnitten 1.1 bis 3.2

- Schnitt A-A Bestand

- Schnitt A-A Planung im Bereich von Stellplätzen

- Schnitt B-B Planung im Bereich möglicher Bepflanzung

 

Die aktuelle Kostenschätzung für die Sanierung des kompletten Eichkamp liegt bei der derzeitigen Planung bei ca. 1.750.000 € brutto (ohne Erneuerung der Straßenlaternen).

 

Hinzu kommen die Kosten für die Kamerabefahrung der vorhandenen Regenwasser- und Schmutzwasserleitungen. Diese wurden von Ingenieur Levsen und  Herrn Matthies separat bei geeigneten Unternehmen angefragt. Die Kosten für die Kamerabefahrung sowie ggfls. daraus resultierende Sanierungsarbeiten an den Regenwasser- und Schmutzwasserleitungen sind nicht Bestandteil der Kostenschätzung.


Beschlussvorschlag:

 

Die Sanierung der gemeindlichen Straße Eichkamp soll entsprechend der vorgestellten Planung des Ingenieurbüros Levsen fortgeführt und angepasst werden. Insbesondere soll der Vorschlag  aus der Anliegerversammlung, die zur Verfügung stehende Verkehrsfläche durch den Erwerb  von Teilen der benachbarten privaten Grundstücke zu vergrößern, weiterverfolgt bzw. auf Umsetzbarkeit geprüft werden. Der Bürgermeister und die Amtsverwaltung werden gebeten, die Bereitschaft zum Verkauf abzufragen und in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro die Planungen diesbezüglich anzupassen und erneut im Bau- und Verkehrsausschuss vorzustellen.