Betreff
Beratung und Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan 2022 für den Gemeindebetrieb Ostseebad Laboe
Vorlage
LABOE/BV/559/2022
Aktenzeichen
GB Laboe
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

 

Im Werkausschuss wurden die geplanten Investitionen am 10. November 2021 (LABOE/BV/549/2021) und der Erfolgs- und Stellenplan am 08. Dezember 2021 (LABOE/BV/550/2021) vorberaten.

 

Beigefügt wird der komplette Entwurf des Wirtschaftsplanes 2022 für den Gemeindebetrieb Ostseebad Laboe nebst Anlagen zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

 

Dazu im Einzelnen:

Im Erfolgsplan betragen die Erträge 2.188.400 EUR und die Aufwendungen 2.549.500 EUR, so dass sich ein kalkulierter Gesamtverlust von 361.100 EUR ergibt.

Stand über die voraussichtliche Entwicklung der Erfolgslage:

Betriebsteil Tourismus:

Es wird ein geplanter Verlust von 223.100 EUR (Vorjahr: 116.000 EUR) ausgewiesen. Die Erhöhung von 107.100 EUR ist maßgeblich auf zwei Faktoren zurückzuführen.

Zum einen ist der Ertrag aus dem sog. Infrastrukturausgleich, den der Betriebsteil Tourismus aus dem Gemeindehaushalt für die Nutzung der Einwohner erhält, von 243.300 EUR um 67.100 EUR auf 176.200 EUR gesunken, da der Verteilungsmaßstab entsprechend der Kurabgabekalkulation - 17,41 % der Aufwendungen – angepasst wurde. In den Vorjahren wurde ein 25%-Anteil mit der Gemeinde abgerechnet.

Zum anderen ist der Anteil an den Kosten für die allgemeine Verwaltung von 66.100 EUR auf 90.600 EUR gestiegen. Auch diese Aufteilung ist eine andere als in den Vorjahren. Wie der Infrastrukturausgleich wurden bisher die Verwaltungskosten gleichmäßig auf die vier Betriebsteile zu einem Viertel aufgeteilt. Dieser Verteilungsmaßstab wurde vom Gemeindeprüfungsamt als willkürlich angesehen und daher entsprechend geändert. Die Kosten für die allgemeine Verwaltung wurden jetzt neu auf die vier Betriebsteile auf Grundlage der Aufwendungen in der Kontenklasse 6 (Personalkosten, Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen) im Verhältnis zueinander aufgeteilt. Dieser Verteilungsschlüssel wurde auch bereits im Jahresabschluss 2020 angewandt.

 

Betriebsteil Hafen:

Für das Jahr 2022 wird ein Verlust von 55.600 EUR prognostiziert; das sind im Vergleich zum Vorjahr 52.300 EUR weniger.

Dieses Jahr wurde erstmalig die Erstattung der Gemeinde für die Ermäßigungen und Befreiungen nach § 8 der Hafenabgabensatzung in Höhe von 19.000 EUR etatisiert. Durch den neuen Verteilungsschlüssel an den allgemeinen Verwaltungskosten, s. oben, werden 23.800 EUR weniger Anteil im Betriebsteil Hafen veranschlagt.

 

Betriebsteil Meerwasserschwimmhalle:

Durch die Schließung der Schwimmhalle Anfang des Jahres 2021 hat sich der Verlust von 290.100 EUR auf 82.400 EUR verringert.

Den größten Anteil an den Aufwendungen haben die Abschreibungen in Höhe von 51.800 EUR. Zudem wurden 10.700 EUR für Bewirtschaftungskosten und Bauhofkosten, sonst. betriebliche Aufwendungen von 7.900 EUR (einschl. 6.300 für Versicherung) sowie Zinsen und Grundsteuer veranschlagt.

 

Betriebsteil Bauhof:

Wie in den Vorjahren wurde für diesen Betreibsteil eine vollständige Kostendeckung eingeplant. Die Gesamtsumme der Erträge und Aufwendungen belaufen sich auf 800.900 EUR (Vorjahr: 754.900 EUR). Die Steigerungen der Kosten liegen hauptsächlich an der Erhöhung der Verwaltungskosten um 25.300 EUR und Steigerung der Personalkosten aufgrund der ganzjährigen Besetzung der Elektriker-Stelle und der neuen Stelle für die Datenerfassung.

 

Kosten für die allgemeine Verwaltung:

Die Kosten für die Verwaltung sind in Höhe von 232.200 EUR veranschlagt worden. Im Vergleich zum Vorjahr 32.200 EUR geringer, das hängt mit der im Jahr 2021 durchgeführten DATEV Umstellung zusammen. Die Verwaltungskosten werden auf die Betriebsteile Tourismus (90.600 EUR), Hafen (42.300 EUR), MWSH (7.900 EUR) und Bauhof (91.4000 EUR) verteilt und ausgeglichen. Wie oben bereits aufgeführt, wurden die Kosten nach einem neuen Schlüssel aufgeteilt.

 

Die Gesamtaufwendungen des Gemeindebetriebes von 2.549.500 EUR teilen sich wie folgt auf:

Materialaufwand 398.300 EUR (16%), Personalaufwand 970.500 EUR (38%), Abschreibungen 518.900 EUR (20%), sonstige betriebliche Aufwendungen 592.900 EUR (23%), Zinsen 59.300 EUR (2%) und Steuern 9.600 EUR (1%).

 

Stellenplan:

Im Stellenplan werden unverändert zum Vorjahr 18,12 Stellen ausgewiesen. Ein Stellenanteil von 0,29 Stelle der Stelle Buchhaltung/Controlling, lfd. Nr. 04, werden auf den Betriebsteil Bauhof, neue Stelle lfd. Nr. 21, für die Datenerfassung verschoben. Weiterhin sind drei Höhergruppierungen geplant.

 

Der Vermögensplan 2022 enthält Auszahlungen in Höhe von 1.104.800 EUR. Davon sind insbesondere Investitionen in einer Gesamthöhe von 658.900 EUR vorgesehen.

Schwerpunkte:

Tourismus:                  50.000 EUR                Gesamtgestaltungskonzept Promenade

                                    20.000 EUR                Erstellung einer Wertschöpfungsanalyse

Hafen:                         350.000 EUR              Sanierung der Südmole, Planungsleistungen

                                    60.000 EUR                Sanierung Steg L

                                    30.000 EUR                Sanierung Steg D

                                    25.000 EUR                Sanierung Müllverschlag

Bauhof:                       52.000 EUR                Erwerb E-Fahrzeug

 

Weitere kleinere Investitionen sind in den einzelnen Betreibsteilen geplant.

 

In den Vorberatungen im Werkausschuss wurde die Sanierung des Müllverschlages am Hafen abgelehnt. Dennoch wird von der Seite der Verwaltung eine Sanierung als dringend erforderlich angesehen, zur Verdeutlichung sind Kostenangebote und Fotos beigefügt. Aufgrund der sichtbaren Schäden des Holzverschlages wird eine Neukonstruktion in Edelstahl geplant, um eine längere Nutzungsdauer zu erreichen. Der Verschlag ist der öffentlichen Einrichtung zuzuordnen, d.h. gebührenfinanziert.

 

Für den Erwerb des E-Fahrzeuges für den Bauhof sollte nach den Vorberatungen im Werkausschuss zu dem Kaufangebot ein Leasing-Vergleichsangebot vorgelegt werden, siehe Anlage. Von der Verwaltung wird der Kauf des Fahrzeuges empfohlen. Zum einen sind die Finanzierungskosten niedriger und zum anderen ist bei der Rückgabe des Fahrzeuges durch Abnutzung mit erheblichen Forderungen des Leasinggebers zu rechnen und sind heute nicht kalkulierbar.

 

Zudem sind für die Tilgung 307.000 EUR veranschlagt.

Zur Finanzierung des Vermögensplanes sind Einzahlungen in Höhe von 1.104.800 EUR, die sich aus einen Zuschuss für das E-Fahrzeug von 18.000 EUR, Zuführung Abschreibung von 518.900 EUR sowie eine Gesamtkreditaufnahme von 567.900 EUR zusammensetzen.

 


Beschlussvorschlag

 

für den Werkausschuss:

Der Werkausschuss „Hafen, Tourismus und Schwimmhalle“ empfiehlt der Gemeindevertretung den Wirtschaftsplan 2022 für den Gemeindebetrieb Ostseebad Laboe mit den Anlagen gemäß vorliegenden Entwurf zu beschließen.

 

für den Finanzausschuss:

Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung den Wirtschaftsplan 2022 für den Gemeindebetrieb Ostseebad Laboe mit den Anlagen gemäß vorliegenden Entwurf zu beschließen.

 

für die Gemeindevertretung:

Die Gemeindevertretung beschließt den Wirtschaftsplan 2022 für den Gemeindebetrieb Ostseebad Laboe mit den Anlagen gemäß dem vorliegenden Entwurf.