Sachverhalt:
Die
Landrätin des Kreises Plön hatte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baltic
Revisions- und Treuhand GmbH mit Sitz in Kiel- den Auftrag erteilt, die
Jahresabschlussprüfung nach § 10 Abs. 1 des Kommunalprüfungsgesetzes (KPG) für
das Wirtschaftsjahr 2020 vorzunehmen. Die Prüfung ist inzwischen durchgeführt
worden.
Die Schlussbesprechung, an der ein Vertreter des
Gemeindeprüfungsamtes teilgenommen hat, sowie ein Mitglied der gemeindlichen
Gremien, fand am 20.10.2021 am Sitz der Amtsverwaltung Probstei statt. Im
Rahmen dieser Schlussbesprechung hat der Wirtschaftsprüfer Herr Michael H.
Kaden jenen Jahresabschluss, der den Mitgliedern des Bau- und
Verkehrsausschusses und der Gemeindevertretung mit Schreiben vom 30.09.2021
zusammen mit dem Prüfbericht zugeleitet worden war, erläutert und auftretende
Fragen des Gemeindeprüfungsamtes beantwortet.
Das Jahresergebnis 2020 des Ortsentwässerungsbetriebes
schließt mit einem Jahresverlust von 100.056,64 € ab. Durch den Gewinnvortrag
aus den Vorjahresabschlüssen in Höhe von 32.097,26 € werden – 67.959,26 € auf
das Jahr 2021 vorgetragen.
Die Erträge des Betriebes weisen Umsatzerlöse in Höhe
von 2.034.444,65 € sowie sonstige Erlöse in Höhe von 54.880,14 aus. Im
Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse um 12.622,62 € gesunken.
Gleichzeitig sind die Aufwendungen für Roh-, Hilfs-
und Betriebsstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 52.223,03 € gestiegen und weisen
einen Saldo in Höhe von 564.604,90 € aus. Ursächlich hierfür waren die
erheblichen Preissteigerungen für Materialeinkäufe, der Mehrbedarf an Betriebsmitteln,
erheblich gestiegene Kosten für das Betriebslabor sowie insgesamt höhere
Bewirtschaftungskosten für das Jahr 2020.
Der Planansatz im Wirtschaftsplan für das Jahr 2020
von 474.100 € für den Bereich Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde mit 90.504,90
€ überschritten. Allein diese Überschreitung des Planansatzes trägt zu dem
ausgewiesenen Verlust bei. Die Preissteigerungen sowie der Mehraufwand konnten
nicht aufgefangen werden.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzieren
sich im Vergleich zum Vorjahr um 20.463,50 € auf die Summe von 290.651,73 €.
Minderausgaben wurden verbucht für die Verwaltungskostenerstattung an das Amt
Probsteis von rd. 14.000 € (Einsparungen durch den Einsatz einer eigenen
Verwaltungsfachkraft) sowie geringeren Wertberichtigungen auf Forderungen von
rd. 7.600 €.
Die Personalkosten erhöhen sich aufgrund einer
Personalaufstockung gegenüber dem VJ. um
60.406,35 € und weisen einen Saldo von 586.650,56 € aus. Diese Summe wurde im
Wirtschaftsplan 2020 eingestellt, so dass es zu keiner Überschreitung des
Planansatzes gekommen ist.
Der Plansatz der Abschreibungssumme von 546.100 €
wurde um 26.300 € überzogen. Ursächlich hierfür ist u.a. die
Auflösung/Umbuchung von fertig gestellten Projekten/Baumaßnahmen im Jahr 2019
in Höhe von 464.000 € aus dem Konto Anlagen im Bau. Im Jahr 2020 wurde die
Abschreibungssumme erstmalig komplett fällig.
Die investiven Maßnahmen im Jahr 2020 wurden in Höhe
von 266.761,15 € verbucht. Davon 16.535 € für Bauten (Erweiterung
Mitarbeiterparkplätze, Gitterrost Abdeckungen), 31.590 € für Verteilungsanlagen
(Sanierung Hauptkanal und Regenwasserkanäle), 65.177 € für Fahrzeuge
(Restanschaffungskosten inkl. Einrichtung MB Sprinter), 146.299 € für
technische Anlagen (Prozessleitsystem, Rücklaufschlammpumpe, Schraubengebläse)
sowie 7.159 € für Betriebs- und Geschäftsausstattungen.
Die Bilanzsumme betrug zum 31.12.2020 17.379.152,73 €
gegenüber 17.700.330,03 € zum 31.12.2019.
Die weiteren wesentlichen Aussagen zum
Geschäftsverlauf des Jahres 2020 lassen sich dem Lagebericht entnehmen (vgl.
Anlage 5 des Prüfungsberichtes).
Der
Wirtschaftsprüfer hat sodann im Prüfungsbericht u.a. dargelegt, dass
1.
die Organisation
der Buchführung, das interne Kontrollsystem, der Datenfluss und das Belegwesen
eine vollständige, richtige, zeitgerechte und geordnete Erfassung und Buchung
der Geschäftsvorfälle ermöglichten,
2.
bei der
Aufstellung des Jahresabschlusses die für die Rechnungslegung geltenden
Vorschriften einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung beachtet
wurden,
3.
die bilanzielle
Eigenkapitalquote des Eigenbetriebes belief sich zum Abschlussstichtag auf 48,8
%. Die Eigenmittel des Eigenbetriebes werden gebildet durch das Stammkapital in
Höhe von unverändert 6.000.000,00 € zuzüglich Rücklagen und Bilanzverlust,
4.
das langfristig
gebundene Vermögen zu 94,3 % durch langfristig verfügbares Kapital gedeckt ist,
5.
keine
Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit der wirtschaftlichen Verhältnisse und
gegen die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung zu erheben sind.
Der
abschließende Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers vom 20.10.2021 zum
Jahresabschluss 2020 lautet auszugsweise wie folgt:
„Nach
meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Jahresabschluss den deutschen handelsrechtlichen und den
ergänzenden landesrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in
Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Die
wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft geben nach meiner Beurteilung
keinen Anlass zu wesentlichen Beanstandungen.“
Das Gemeindeprüfungsamt des Kreises Plön hat der
Gemeinde den Prüfungsbericht mit Schreiben vom 22.11.2021 (Az. 11-524.20.5.2)
übersandt. Es hat darauf hingewiesen, dass der Jahresabschluss in der geprüften
Fassung unverändert von der Gemeindevertretung festzustellen ist. Ergänzende
Feststellungen im Sinne des § 14 Abs. 4 Satz 2 KPG wurden von der
Prüfungsbehörde nicht getroffen.
|
|
|
Beschlussvorschlag:
Der Bau- und
Verkehrsausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung, zum Jahresabschluss 2020
des Ortsentwässerungsbetriebes Schönberg/Holstein folgende Beschlüsse zu
fassen:
1.
Der Prüfbericht über die Jahresabschlussprüfung 2020 des Ortsentwässerungsbetriebes
Schönberg/Holstein wird zur Kenntnis genommen.
2.
Der Jahresabschluss 2020 des Ortsentwässerungsbetriebes
Schönberg/Holstein wird bei einer Bilanzsumme in Aktiva und Passiva von
17.379.152,73 € in der geprüften Fassung festgestellt.
3.
Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Wirtschaftsjahr 2020, die mit
einem Jahresverlust in Höhe von 100.056,64 € abschließt, wird festgestellt.
4.
Auf neue Rechnung wird in das Jahr 2021 ein Verlust von 67.959,26 €
vorgetragen.