Sachverhalt:
Wie allgemein bekannt ist, hat das Sturmtief
„Zeetje“ am 2. Januar auch an den Stränden (Kalifornien, Brasilien, Schönberger
Strand) des beliebten Ostseebads Schönberg schwere Schäden hinterlassen,
Schäden die noch höher sind als nach dem Sturmtief „Axel“ vor zwei Jahren.
Damals im Januar 2017 betrugen die Sandverluste ca. 21.000m³.
Inzwischen liegen die Zahlen der Sandverluste
für 2019 vor. So haben uns die Sturmtiefs „Zeetje“ und „Benjamin“ rund 34.000³
Sand geraubt und damit nicht viel von unseren Stränden übriggelassen. Die
Verluste im kurabgabepflichtigen Bereich liegen bei etwas über 27.000 m³.
Touristisch gesehen ist diese Situation katastrophal, da das Ostseebad
Schönberg mit seiner Infrastruktur und den Arbeitsplätzen wirtschaftlich vom
Tourismus abhängig ist. Aus allen Befragungen und Gutachten geht hervor, dass
die Ostseestrände der wesentliche Grund dafür sind, dass die Urlaubsgäste der
Probstei ihren Urlaub hier in und um Schönberg verbringen.
Zwei Maßnahmenstränge stellen daher als
notwendig dar:
- Sofortmaßnahmen: Die kurabgabepflichtigen Strandbereiche sind für
2019 und 2020 wieder so herzurichten, dass diese Strandbereiche
weitestgehend wieder für den Strandurlaub genutzt werden können. Dafür ist
es notwendig, das Maximum an möglichen Sandaufspülungen vorzunehmen.
Derzeit liegt die Genehmigung bei derzeit 10.000m³. Diese soll für dieses
Jahr und Folgejahre möglichst erhöht werden, um hier einen höheren
Handlungsspielraum zu haben. Eine erste Auftragsvergabe für eine
Sandaufspülung über 10.000m³ ist durch den Beschluss der Gemeindevertretung
am 07.02.2019 ermöglicht worden. Vor der Auftragserteilung sind noch die
förderrechtlichen Rahmenbedingungen zu klären.
2.
Nachhaltige
Maßnahmen: Das Ostseebad Schönberg hat sich schon 2017 auf den Weg gemacht, im
Rahmen eines Gutachtens darstellen zu lassen, welche Maßnahmen dazu beitragen
könnten, die Sandverluste nach Hochwasserlagen gering zu halten bzw. zu
minimieren. In der „Stabilitätsanlyse“ von dem Geologen der Kieler
Christian-Albrechts-Universität Dr. Kai Ahrendt (Büro für Umwelt und Küste)
wurden entsprechende Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Diese Vorschläge wurden
von dem Bürgermeister mit dem LKN, dem Landesbetrieb für Küstenschutz,
Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein eingehend diskutiert, sowohl
bei Treffen im Januar und im Juli 2018 sowie bei Telefonaten bzw. Gesprächen
dazwischen. Bislang vereinbart ist aber lediglich, dass das LKN eigene
Messungen der Sandverluste im Bereich der nordwestlichen Buhnenfelder in
Kalifornien über die Wintermonate vornehmen wird.
Wichtig ist aus Sicht der Gemeinde Schönberg
und des Eigenbetriebs Tourist-Service ist, dass wie auch in 2017 eine Förderung
bei der Schadensregulierung der Sturmschäden durch das Land Schleswig-Holstein
und den Kreis Plön erfolgt. In der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft,
Energie und Tourismus des Kreises Plön, die im Tourist-Service der Gemeinde
Schönberg stattfand, hatte Bürgermeister Kokocinski die Gelegenheit dort für
eine finanzielle Hilfe bei der Beseitigung der Sturmschäden zu werben. In
dieser Sitzung wurde daraufhin beschlossen, zur Unterstützung der betroffenen
Ostseebäder einen Fond in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung zu stellen.
Ebenso wurden vom Bürgermeister am 24.01.2019
zwei Schreiben an die beiden zuständigen Minister der Landesregierung, Herrn
Albrecht und Herrn Dr. Buchholz gesendet, in der auf die Sturmfolgen in
Schönberg hingewiesen wurde und um entsprechende Unterstützung gebeten wurde,
sowohl für Sofortmaßnahmen zur Strandreparatur wie auch für nachhaltige
Maßnahmen. Es wird darum gebeten, von der Landesregierung Maßnahmen zu prüfen
und in Auftrag zu geben, die einen nachhaltigen Schutz unserer Ostseeküste
unter Berücksichtigung der touristischen Infrastruktur, nämlich der
Ostsee-Strände, zum Ziel haben. Hierbei wurde auch zu bedenken gegeben, dass es
wichtig sei attraktive Urlaubsangebote in der Region bzw. im eigenen Land
vorzuhalten, die mit dem Bus und am Beispiel von Schönberg ab 2023 sogar auch
direkt mit der Bahn zu erreichen sind. Ebenso wurden beide Minister in den
verschiedenen Schreiben zu einer Besichtigung der Schäden nach Schönberg
eingeladen. Diese Einladung wurde in einem persönlichen Gespräch des
Bürgermeisters mit Minister Dr. Buchholz im Landeshaus am Rande der
Landtagssitzung am 25.01.2019, bei der es auch um die Sturmschäden an
Schleswig-Holsteins Ostseeküste ging, nochmals ausgesprochen. Dieser Einladung
kam der Minister dann auch am 04.02.2019 nach und besichtigte Schönbergs
Strände zusammen mit der Landrätin Ladwig, den Landtagsabgeordneten Kalinka und
Poersch sowie Mitgliedern des Kreiswirtschaftsausschuss angeführt durch den
Vorsitzenden Schlünsen. Ebenso nahm auch Herr Dr. Ahrendt von der CAU an dem
Termin teil.
Aktuell laufen Gespräche bzw. Planungen, die
Sandaufspülungen vorzubereiten und Möglichkeiten zusätzlicher Sandmengen (zum
Beispiel aus der Hafeneinfahrt Lippe) zu eruieren. Weitere Ausführungen
erfolgen in der Sitzung mündlich.