Betreff
Wirtschaftsplan 2017 des Tourist-Service Ostseebad Schönberg
Vorlage
SCHÖN/BV/120/2017
Aktenzeichen
II.1
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Beigefügt wird der Entwurf des Wirtschaftsplanes 2017 für den Tourist-Service Ostseebad Schönberg zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

 

Es betragen danach im Erfolgsplan die Erträge 1.577.000,00 EUR und die Aufwendungen 1.825.900,00 EUR, so dass sich ein kalkulierter Jahresverlust von 248.900,00 EUR ergibt (wobei dieser Betrag nur um 11.000,00 EUR über dem für 2016 veranschlagten Jahresverlust liegt). Der Vermögensplan sieht zunächst Ein- und Auszahlungen in Höhe von je 351.000,00 EUR vor. Zur anteiligen Finanzierung der für 2017 veranschlagten Investitionsmaßnahmen bedarf es einer Kreditaufnahme i.H.v. 158.800,00 EUR. Verpflichtungsermächtigungen zu Lasten kommender Wirtschaftsjahre werden dagegen in der Zusammenstellung nach § 12 Abs. 1 EigVO nicht ausgewiesen. Der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde unverändert mit 150.000,00 EUR angesetzt; Die Gesamtzahl der Stellen (vgl. § 2 Nr. 4 der Zusammenstellung) wird mit 14,16 angegeben (siehe hierzu auch die Ausführungen im Verlauf dieser Vorlage zum Personalaufwand).

 

Nachfolgend nun Erläuterungen zu den einzelnen Positionen des Zahlenwerkes:

 

Umsatzerlöse :

 

Der Gesamtbetrag der Umsatzerlöse beläuft sich auf 1.312.900,00 EUR und liegt damit um 114.300,00 EUR über dem Vergleichswert des Jahres 2016. Im Wesentlichen ist dies zurückzuführen auf Mehreinnahmen aus der Kurabgabe (+ 36.700,00 EUR), aus den Strandkorbmieten (+ 20.000,00 EUR), aus den Vermittlungsgebühren / Provisionen der zentralen Zimmervermittlung (+ 15.000,00 EUR) sowie aus Mehrerlösen, die im Zusammenhang mit Veranstaltungen stehen (insgesamt + 47.000,00 EUR aus Eintrittsgeldern und Kultursponsoring); So ist vorgesehen, ab 2017 sämtliche Erträge und Aufwendungen des Kulturprogramms, das das Ostseebad Schönberg veranstaltet, einheitlich beim Tourist-Service auszuweisen (Es sei insoweit auch Bezug genommen auf die Ausführungen zur Entwicklung der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe).

 

 

Darüber hinaus werden an den Tourist-Service Teile jener Finanzausgleichsmittel weitergeleitet, die die Gemeinde Schönberg in ihrer Funktion als Unterzentrum nach Maßgabe des § 10 des Finanzausgleichsgesetzes erhält. Der entsprechende Planansatz unter Nr. 2 des Erfolgsplanes beläuft sich – gegenüber 2016 unverändert – auf 200.000,00 EUR.

 

 

Die Summe der veranschlagten sonstigen betrieblichen Erträge beträgt 64.100,00 EUR (2016: 58.500,00 EUR). Vor allem werden darunter auch die Auflösungsbeträge von Sonderposten mit Rücklagenanteil verbucht (die sich im Vergleich zum Vorjahr um 4.600,00 EUR erhöhen).

 

 

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe :

 

Der Materialaufwand wurde im beigefügten Planentwurf mit 590.500,00 EUR in Ansatz gebracht; Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um exakt 100.000,00 EUR. Ursächlich hierfür sind insbesondere die vermehrten Aufwendungen für die Unterhaltung der WC-Anlagen, der Seebrücke sowie der Dienstgebäude des Tourist-Service (+ 38.000,00 EUR), für die Bewirtschaftung der touristischen Infrastruktur (+ 14.000,00 EUR), für die DLRG (+ 10.000,00 EUR), für Strandkontrollen sowie die ZZV-Vertriebskanäle (+ 10.000,00 EUR) und letztlich – wie zuvor im Zusammenhang mit den Umsatzerlösen bereits angesprochen – für die Veranstaltungen (+ 27.500,00 EUR). Der Veranstaltungsetat von nunmehr 134.500,00 EUR berücksichtigt einerseits – ansatzerhöhend – die bisher im Gemeindehaushalt veranschlagten Ausgaben für kulturelle Veranstaltungen (und zwar deren Nettoaufwand), andererseits aber auch – planverbessernd – die vorgesehene Deckelung des eigenbetrieblichen Finanzierungsanteils an zwei touristischen Großveranstaltungen in den Strandgebieten.

 

 

Löhne und Gehälter, soziale Abgaben und Aufwendungen f. Altersversorgung :

 

Zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 01.12.2016 ist bereits die Stellenübersicht 2017 für den Tourist-Service Ostseebad Schönberg im Entwurf vorgelegt worden. Daraus ergab sich eine Gesamtzahl der Stellen von 13,16 (zuzüglich Auszubildende und Aushilfspool/Saisonkräfte). In der betreffenden Sitzung wurde auch die Schaffung einer zusätzlichen EG 5 - Stelle thematisiert. Bei den Personalaufwendungen, die in dem vorliegenden Entwurf des Wirtschaftsplanes mit insgesamt 756.200,00 EUR veranschlagt wurden (zum Vergleich 2016: 739.200,00 EUR), wurde diese zusätzliche Stelle mit einem Anteil von 43.700,00 EUR bereits mit eingerechnet, während zugleich die Aushilfslöhne um 6.900,00 EUR geringer in Ansatz gebracht wurden, als dies ursprünglich für 2017 vorausberechnet worden war (weil bei Einrichtung der zusätzlichen Stelle 350 Counter-Stunden dann nicht mehr durch Saisonkräfte abgedeckt werden müssten). Nach alledem verteilen sich die Personalkosten dann mit 594.900,00 EUR auf die Entgelte (incl. Aushilfslöhne) sowie mit 161.300,00 EUR auf die Sozialabgaben incl. der Beiträge an die VBL.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen :

 

Unter dieser Rubrik ist gegenüber dem Vorjahr nur eine geringfügige Veränderung des veranschlagten Gesamtbetrages zu verzeichnen, und zwar um + 4.000,00 EUR auf nunmehr 236.200,00 EUR. Davon entfallen + 3.000,00 EUR auf die Sachverständigenkosten, da gemäß Beschluss des Wirtschaftsausschusses vom 15.09.2016 der Aufwand für ein Sedimentmanagement zu berücksichtigen war. Ansonsten wurden einige Planansätze bedarfsgerecht angepasst (in Größenordnungen zwischen max. +/– 1.000,00 EUR).

 

 

Zinsen:

 

Für die Verzinsung der laufenden Darlehen müssen im Jahr 2017  47.300,00 EUR bereitgestellt werden (= ./. 6.300,00 EUR gegenüber 2016).

 

Rechnet man letztlich noch die Abschreibungen mit dem Betrag von 192.200,00 EUR und die sonstigen Steuern (3.500,00 EUR) hinzu, ergeben sich nach alledem Gesamtaufwendungen innerhalb des Erfolgsplanes i.H.v. 1.825.900,00 EUR, so dass sich – bei Gesamterträgen von 1.577.000,00 EUR – der für das Jahr 2017 kalkulierte Verlust von 248.900,00 EUR ergibt (Vorjahr: 237.900,00 EUR).

 

 

Der Vermögensplan beinhaltet im Jahr 2017 zunächst folgende Auszahlungen :

 

a)

  78.000,00 EUR

für die Nachrüstung der Seebrücke (mit Gesamtkosten von ca. 138.000,00 EUR, wovon aber 60.000,00 EUR bereits in Vorjahren bereitgestellt worden waren);

 

b)

 

 

c)

 

  20.000,00 EUR

 

 

  40.000,00 EUR

 

für den Umbau der Wohnung im DLRG-Haus zur Wachgänger-Unterkunft und für die sonstige Sanierung des Gebäudes;

 

für die Beschaffung von Strandkörben (im Rahmen einer Verpflichtungsermächtigung aus dem Wirtschaftsjahr 2016);

 

d)

 

  15.000,00 EUR

 

für die Beschaffung eines Anhängers u.a. für Seetang- und Strandsandtransporte (entsprechend einer Beratung hierüber in der Gemeindevertretung vom 13.12.2016);

 

e)

 

  47.000,00 EUR

 

für die Ergänzung bzw. Erneuerung der Betriebsausstattung (je 10.000,00 EUR für 5 Schaukästen, 3 Strandkartenautomaten Strandzugangsmatten, sowie für Fahrradständer, Bänke usw., 2.000,00 EUR für Informationstechnologie und 5.000,00 EUR für sonstige Ausstattungsgegenstände);

 

 f)

 

  15.000,00 EUR

 

für die Ersatzbeschaffung eines kleinen DLRG-Containers.

 

 

215.000,00 EUR

 

 

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Neben diesen vorgesehenen Auszahlungen mit einem Gesamtbetrag von 215.000,00 EUR war die Tilgung der laufenden Kredite mit 80.400,00 EUR sowie die Auflösung von Sonderposten mit Rücklagenanteil i.H.v. 55.600,00 EUR (dies entspricht dem Abschreibungsanteil der „Zuschuss-finanzierten“ Baukosten) zu veranschlagen. Insoweit beläuft sich der Gesamtbetrag des Vermögensplanes im Jahr 2017 letztlich auf 351.000,00 EUR.

 

Die Finanzierung des Vermögensplanes erfolgt mit 192.200,00 EUR aus Abschreibungserlösen und ergänzend – in einem Umfang von 158.800,00 EUR – durch eine Kreditaufnahme. Dieser Kreditaufnahme stehen jedoch – wie zuvor erwähnt – Darlehenstilgungen in einer Größenordnung von 80.400,00 EUR gegenüber, so dass dementsprechend der Schuldenstand des Tourist-Service lediglich um 78.400,00 EUR ansteigen würde.

 

Abschließend noch zwei Hinweise:

 

Das vorliegende Zahlenwerk beinhaltet noch keine Mittel für etwaige Maßnahmen zur Umsetzung des Tourismus- und Ortsentwicklungskonzeptes. Diesbezüglich war zunächst noch die weitere Beratung hierüber in den gemeindlichen Gremien abzuwarten. Investitionsvorhaben, die aus dem Tourismuskonzept resultieren und mit deren Umsetzung ggf. schon im Jahr 2017 begonnen werden soll, müssten demnach also noch in den Vermögensplan aufgenommen werden.

 

Zudem ist noch zu klären, in welchem Umfang zusätzliche Mittel im Erfolgsplan für Strandsandaufschüttungen bereitzustellen wären, um die Folgen des Hochwassers vom 04.01.2017 hinreichend beseitigen zu können.

 


Anlagenverzeichnis:

 

Entwurf des Wirtschaftsplanes 2017 für den Tourist-Service Ostseebad Schönberg


Beschlussvorschlag:

 

Es wird der Gemeindevertretung empfohlen, den Wirtschaftsplan 2017 des Tourist-Service Ostseebad Schönberg mit den Anlagen gemäß Entwurf festzustellen.