Sachverhalt:
Auf Beschluss der gemeindlichen Gremien hat die Gemeinde Schönberg im April 2011 von der Gemeinde Heikendorf ein gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug zum Preis von 300 € als Spielmobil erworben. Nach Instandsetzung, Ausrüstung und grafischer Gestaltung der Außenflächen, mit Gesamtkosten von ca. 3000 €, wurde das Fahrzeug vom Sommer 2011 bis Sommer 2023 jeweils saisonal als Spielmobil eingesetzt. Das Fahrzeug ist Baujahr 1980, inzwischen also 43 Jahre alt. Die Gesamtlaufleistung des Fahrzeuges von 45.000 km ist im Verhältnis sehr gering. Für die Spielmobileinsätze wird das Fahrzeug jährlich maximal einige hundert Kilometer bewegt.
Das Fahrzeug wurde durch die gemeindlichen Gremien bewusst ausgewählt, um so einen hohen Wiedererkennungswert und ein attraktives Alleinstellungsmerkmal zu erreichen. Die Rückmeldungen von Kindern und Eltern, sowohl Gäste als auch Einheimische, zeigen, dass diese Ziele erreicht wurden. Dies war auch der Hintergrund einer Gremienentscheidung im Jahr 2015, eine Reparatur in Höhe von rd. 3.500 € durchführen zu lassen und das Fahrzeug weiterhin als Spielmobil einzusetzen. Insgesamt mussten in den 12 Betriebsjahren 11.100 € für Reparaturen inkl. Der Gebühren der Hauptuntersuchungen aufgewendet werden, also weniger als 1.000 € jährlich.
Zulassungsbedingt muss dieses Fahrzeug jährlich zur Hauptuntersuchung vorgeführt werden. Bisher hat das Spielmobil diese Überprüfungen, bis auf das Jahr 2015, in dem die o.g. größere Instandsetzung durchgeführt wurde, ohne große Mängel bestanden. Die Fachwerkstatt gibt jedoch in der letzten Rechnung zur Hauptuntersuchung vom Mai 2023 folgenden Hinweis: „Das Fahrzeug hat mittlerweile deutlich sichtbare Rostschäden an der Außenseite; des Weiteren ist eine weitere Ersatzteilversorgung aufgrund des Alters des Fahrzeugs nicht mehr gegeben. Sollten betriebsrelevante Teile am Motor oder Antrieb ausfallen, so bedeutet dies ein Totalausfall des Fahrzeugs. Wir empfehlen deshalb dieses Fahrzeug zeitnah zu ersetzen.“
Diese Rostschäden befinden sich an den Fahrzeugtüren, für die Beseitigung liegt ein Angebot der Fachwerkstatt über 4.000 € vor. Hinzu kommen die Kosten für eine neue Grafikbeklebung.
Anzumerken ist, dass die Beschaffung des Fahrzeuges über den Wirtschaftsplan des Tourist Services erfolgt ist und hierüber auch die laufenden Kosten finanziert werden.
Das Spielmobil wird in jeder Saison 8-10 Wochen auf dem Deich eingesetzt und steht in Kalifornien und am Schönberger Strand. Das Fahrzeugvolumen von netto ca. 20 m³ ist vollumfänglich zum Transport und zur Lagerung der Spiel-, Sport-, Bastel- und Beschäftigungsmaterialien ausgeschöpft. Das Fahrzeug kann 2,45 t an Gewicht zuladen. Zum Führen des Fahrzeuges ist ein Führerschein mit der alten Führerscheinklasse 3 bzw. der neuen Führerscheinklasse C1 notwendig. Dies erfordert in jeder Saison einigen logistischen Aufwand, da nur ein Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses, dessen Personal das Angebot organisiert und durchführt, über eine solche Fahrerlaubnis verfügt. Die außerdem eingesetzten Saisonkräfte sind überwiegend Schüler und Studenten und haben in der Regel maximal einen Pkw-Führerschein.
Zur Reparatur und zum weiteren Einsatz des jetzigen Spielmobils können vier Alternativen aufgezeigt werden:
1. Sanierung des bestehenden Spielmobils (ca. 5.000 – 8.000 €)
2. „Neues“ gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug erwerben, welches abgerüstet mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden kann (unter 3,5 Tonnen) (ca. 20.000 €) Vorhandenes Fahrzeug verkaufen (teilweise werden für solche Feuerwehrfahrzeuge Liebhaberpreise gezahlt).
3. Anschaffung eines alternativen gebrauchten PKWs (z. B. VW Sprinter oder Crafter, ca. 20.000 €)
4. Anschaffung eines Kofferanhängers mit dem vorhandenen Kleinbus des Kinder- und Jugendhauses als Zugfahrzeug (Problem mit der Führerscheinklasse bleibt bestehen und geringes Zuladungsgewicht des Anhängers)
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss empfiehlt, ein neues gebrauchtes Feuerwehrfahrzeug zu erwerben, welches mit einem Führerschein der Klasse B gefahren werden kann und dieses wieder grafisch attraktiv zu gestalten. Das vorhandene Fahrzeug sollte in diesem Fall verkauft werden.
Sollte ein solches Fahrzeug am Markt nicht zur Verfügung stehen, wird empfohlen, das vorhandene Fahrzeug Instandsetzen zu lassen.
Entsprechende Haushaltsmittel wären im Wirtschaftsplan 2024 des Tourist-Service bereit zu stellen.