Sachverhalt:
Das Jahr 2021 stellte auch die Arbeit im Familienzentrum erneut vor ganz neue Herausforderungen. Immer wieder änderte sich die Pandemiesituation und die damit verbundenen Regelungen des Landesministeriums für die unterschiedlichen Angebote. Zeitweise durften keine Gruppenangebote stattfinden, nach langsam sinkenden Infektionszahlen waren Treffen in festen Kleingruppen möglich. Durch erweiterte Hygienebestimmungen, wie Abstands- und Maskenpflicht durften wieder mehr Familien die Eltern-Kind-Angebote wahrnehmen. Ende des Sommers wurde ein Zutritt nach der 3G-Regelung wieder ohne Maskenpflicht und festgeschriebener Gruppengröße erlaubt, bis jetzt im November auf die 2G-Regelung umgestiegen wurde.
Erfreulicherweise ist festzustellen, dass wir unter dieser neuen Bestimmung nur einige wenige Ungeimpfte ausschließen mussten.
Insgesamt durchlaufen wöchentlich ca. 50-60 Familien die Gruppen des Familienzentrums. Dazu zählen derzeit vier Eltern-Kind-Angebote für verschiedene Altersgruppen von Neugeborenen bis zu einem Alter von drei Jahren, darunter auch das „Willkommensfrühstück“, zu welchem die neugeborenen Probsteier*innen regelmäßig per persönlichen Brief eingeladen werden. Der Integrative Nähtreff, der seit der Verlegung in die Abendstunden einen guten Zulauf verbuchen konnte, ist ein Angebot ausschließlich für Frauen. Für das kommende Jahr ist zu überlegen, ob auch reine Väter-Angebote mit ins Programm aufgenommen werden können.
Ebenso finden in regelmäßig aufeinander folgenden Abständen Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse bei derzeit drei Hebammen aus dem Amtsgebiet statt. Da diese Kurse der medizinischen Notwendigkeit unterliegen, gelten hier ein wenig andere Hygieneregelungen.
Seit Ende Oktober ist eine Gesundheitssprechstunde für Eltern mit Babys und Kleinstkinder mit ins Angebot aufgenommen worden, welche auch im kommenden Jahr fortgesetzt und um mögliche Hausbesuche durch die leitende Gesundheitsfachkraft ergänzt werden soll.
Die Mitte 2020 eingestellte Kita-Lotsin ist derzeit fest in zwei Kindertageseinrichtungen mit hohem Migrationsanteil in der Gemeinde Schönberg tätig. Mit diesen Einsatzorten ist sie derzeit voll ausgelastet, so dass in der Zukunft mit steigenden Zahlen migrierter Kinder in Kita, Schülerbetreuung und Hort eine eventuelle Mehrarbeit nötig wird.
Außerdem finden weiterhin unregelmäßig stattfindende Beratungen durch externe Netzwerkpartner*innen, wie „Frau&Beruf“, „Alle an Bord“ (arbeitsmarktliche Integration Geflüchteter), Erziehungs- und Lebensberatung der Diakonie, Kinderschutzzentrum Kiel und dem ASD des Kreises Plön in den Räumlichkeiten des Familienzentrums statt.
Auch einmalige, besondere Veranstaltungen konnten in diesem Jahr umgesetzt werden. So konnten die durch die Pandemie in 2020 ausgefallenen Erste-Hilfe-Kurse am Kind in Kooperation mit den „Jungen Landfrauen des Kreises Plön“ nachgeholt werden. Ebenfalls wurde erneut ein Fortbildungsangebot für Kita- und Grundschulpersonal umgesetzt.
Für einen schönen Jahresabschluss sorgte am 26. November das „Lichterfest“, welches familienzentrumsintern auf der Schönberger Seebrücke stattfand und in diesen Zeiten eine wundervolle Abwechslung für die Familien bot.
Alle Angebote werden in 2022 fortgeführt und wurden, wenn nötig, von der Koordinatorin neu beantragt.
Zusätzlich ist ein sportliches Angebot für Kita-Kinder angedacht, welches allerdings noch weiter ausgearbeitet werden muss. Für dieses Angebot können Fördergelder des Bundes beantragt werden, was nach der abschließenden Konzepterstellung erfolgen wird.
Finanzierung:
Die Ausgaben und Einnahmen der Einrichtung stellen sich im Jahr 2022 wie folgt dar:
HH |
UA |
HHSt. |
Familienzentrum |
2021 |
2022 |
Bemerkungen |
1 |
46020 |
150000 |
Vermischte Einnahmen |
100,00 |
100,00 |
|
1 |
46020 |
172000 |
Zuweisung des Kreises (und Landes) |
55.000,00 |
52.650,00 |
|
1 |
46020 |
177000 |
Spenden |
100,00 |
4.000,00 |
Sparkassengelder |
|
|
|
Summe |
55.200,00 |
56.750,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
1 |
46020 |
414000 |
Entgelte für Arbeitnehmer/innen |
32.000,00 |
31.950,00 |
Koordinatorin+Kita-Lotsin |
1 |
46020 |
434000 |
Beitrag/umlage VBL Arbeitnehmer/innen |
2.100,00 |
2.100,00 |
Koordinatorin+Kita-Lotsin |
1 |
46020 |
444000 |
Sozialvers.-Beitrag Arbeitnehmer/innen |
6.800,00 |
6.850,00 |
Koordinatorin+Kita-Lotsin |
1 |
46020 |
500000 |
Unterhaltungskosten |
100,00 |
100,00 |
|
1 |
46020 |
520000 |
Geräte und Ausstattung |
500,00 |
500,00 |
|
1 |
46020 |
530000 |
Mieten und Pachten |
9.500,00 |
9.500,00 |
|
1 |
46020 |
540000 |
Bewirtschaftungskosten (Verbrauchsmaterial) |
400,00 |
400,00 |
|
1 |
46020 |
562000 |
Aus- und Fortbildung |
200,00 |
200,00 |
|
1 |
46020 |
576000 |
Lernmittel |
200,00 |
200,00 |
|
1 |
46020 |
650000 |
Geschäftsausgaben |
11.000,00 |
14.200,00 |
Sachkosten und |
1 |
46020 |
652000 |
Telefon-Büromaterial |
400,00 |
400,00 |
|
1 |
46020 |
654000 |
Reisekosten |
300,00 |
300,00 |
|
|
|
|
Summe |
63.500,00 |
66.700,00 |
|
|
|
|
Differenz |
-8.300,00 |
-9.950,00 |
|
Das
Land wird das Familienzentrum Probstei über den Kreis Plön voraussichtlich auch
im kommenden Jahr mit einem Grundbetrag und mehreren angebotsbezogenen
Zuwendungen fördern.
Davon werden die
Personalkosten
der Koordinierungskraft mit 19,5 Wochenstunden und die Kita-Lotsin mit einer
Wochenarbeitszeit von 8,0 Stunden finanziert. Leider sind die Förderquoten des
Landes statisch und berücksichtigen z.B. keine Tariferhöhungen.
Zwei Eltern-Kind-Gruppen werden
von der Koordinatorin selbst geleitet Zwei weitere Gruppen, die von
Honorarkräften durchgeführt werden, werden aus dem „Schutzengel-Programm“ des
Landes finanziert. Ebenso werden die neu entstandene Gesundheitssprechstunde
und das geplante Sportangebot über neue Förderprogramme des Landes gefördert.
Hinzu kommen die
Finanzierung des Integrativen Nähtreffs und die „Nebenkosten“, wie Miete,
Reisekosten, Verbrauchsmaterialien, Fortbildungen, Kosten für Bürobedarfe etc..
Daraus ergibt sich ein Fehlbedarf von 13.950 € für das Jahr 2022, der um 4.000
€ vermindert werden kann, wenn über den Kreis Plön, wie in den vergangenen
Jahren, Sparkassenmitteln zur Förderung der Familienzentren bereitgestellt
werden. Diese Betrag wurde unter der Position „Spenden“ in die Finanzierung des
kommenden Jahres eingerechnet.
Die darüber hinaus jährlich
vom Kreis Plön bereitgestellten 2.000,00€ pro Familienzentrum können nur
projektbezogen über weitere Anträge genutzt werden und können somit nicht das
entstehende Defizit ausgleichen.
Die steigende Inanspruchnahme der Angebote der Einrichtung und das positive Feedback sowohl von den die Einrichtung nutzenden Familien als auch von den kooperierenden Institutionen zeigt, dass für diese Angebote in der Probstei ein großer Bedarf besteht, der ansonsten nicht ortsnah befriedigt werden könnte. Das Familienzentrum hat sich also zu einem wichtigen Element der sozialen Infrastruktur des zentralen Ortes Schönberg entwickelt.