Sachverhalt:
Wissenschaftliche Studien weisen schon lange
daraufhin, dass CO2 und andere klimaschädliche Gase Einfluss auf unser Klima
haben. Klimawandel kommt – dies hat
nicht nur globale, sondern auch lokale Auswirkungen. Er wird vermutlich auch
für den Ostseetourismus spürbare Konsequenzen haben, positive wie negative.
Einerseits ist auf Grund zunehmender Hitzeperioden in den
Mittelmeerdestinationen und der wärmeren sowie länger andauernden Sommer an der
Ostsee mit einer Zunahme der Gästezahlen bei gleichzeitiger Saisonverlängerung
zu rechnen. Andererseits wird durch eine Zunahme extremer Sturmereignisse der
Küstenabbruch weiter fortschreiten, was verstärkte Investitionen in den
Küstenschutz bedeutet.
Um hier rechtzeitig und angemessen reagieren zu können und gemeinsam Maßnahmen
zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, hat das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt RADOST (Regionale
Anpassungsstrategien für die Deutsche Ostseeküste) als eines von sieben
KLIMZUG-Projekten (Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten) ins Leben
gerufen. Eines der RADOST-Projekte ist das Klimabündnis Kieler Bucht, das auf
Initiative der CAU-Kiel und der Gemeinde Schönberg gegründet wurde.
Das KlimaBündnis Kieler Bucht ist ein Zusammenschluss von
derzeit 17 Ostseegemeinden, wissenschaftlichen, touristischen und
institutionellen Einrichtungen mit dem Ziel, gemeinsam Klimaschutz und
-anpassungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Einen Schwerpunkt stellt der
Tourismussektor dar.
Beispiele hierfür sind
- Maßnahmen zum Erhalt der Strände und der touristischen Infrastruktur
- Freiwillige Maßnahmen der Kommunen zur CO2-Reduktion
- Etablierung einer „klimafreundlichen Reiseregion“
- Darstellung des Klimawandels
Einen besonderen Stellenwert innerhalb des Bündnisses hat der Dialog zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, von dem gerade auch kleinere Gemeinden in der Region profitieren sollen.
Ein aktuelles Projekt des Klimabündnisses soll der Klimapavillon Schönberg sein. Er soll über Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels im Ostseeraum informieren und Handlungsoptionen aufzeigen.
Das Gebäude soll als ein nicht beheizter, sechseckiger Infopavillon, Nutzfläche ca. 26 m², in Holzskelettbauweise mit Holzdeckverschalung, flachgeneigtem Satteldach mit extensiv Begrünung und gepflastert Innenfläche ausgeführt werden.
Die Innengestaltung beinhaltet ein Modell zur Verdeutlichung des Klimawandels, welches durch Schautafeln ergänzt wird. Das Modell wird kostenlos von der Firma Miniaturwunderland Hamburg zur Verfügung gestellt. Die Schautafeln, für die das Geographische Institut der CAU-Kiel das Konzept erstellt, verursachen Kosten von ca. 1.000,00 €. Der Bau kostet netto ca. 25.000,00 € ohne Photovoltaikanlage und Außenanlagen. Aus Mitteln des Bundesprojektes RADOST wird die Baumaßnahme mit 20.000,00 € bezuschusst, sodass der Eigenanteil für die Gemeinde Schönberg ca. 6.000,00 € beträgt. Hierfür soll der Versuch unternommen werden, einen Sponsor einzuwerben.
Als Standort kommen zwei Flächen in Frage:
- Integration in die Spielerlebniswelten in der Südschleife der Straßenbahn am Museumsbahnhof Schönbergerstrand
- Parkplatz Touristservice in Kalifornien, gegenüber dem Servicegebäude.
Die Vorteile des Standortes am Museumsbahnhof sind:
- Der Pavillon läst sich sinnvoll in das Konzept der Spielerlebniswelten einbinden
- Der Standort ist planungsrechtlich unproblematischer
- Auf eine zusätzliche Photovoltaikanlage kann verzichtet werden, da eine solche bereits im Konzept der Spielerlebniswelten enthalten ist
- Kosten für Außenanlagen entstehen nicht zusätzlich, da die Fläche insgesamt überarbeitet wird.
Anlagenverzeichnis:
Grundriss Klimapavillon
Konstruktionsdarstellung Infopavillon
Räumliche Darstellung Infopavillon
Grundriss Spielerlebniswelten Museumsbahnhof Schönbergerstrand mit integrierten Infopavillon
Lageplan Alternativstandort Kalifornien
Beschlussvorschlag:
Der Wirtschaftsausschuss beschließt die Errichtung eines Klimapavillons am Museumsbahnhof Schönbergerstrand, integriert in das Konzept Spielerlebniswelten.
Der Gemeindevertretung wird empfohlen notwendigen Einnahmen und Ausgaben im Wirtschaftsplan 2011 des Touristservice zu veranschlagen. Für die nicht durch Zuschüsse gedeckten Kosten soll versucht werden, einen Sponsor einzuwerben.