Sachverhalt:
Im Jahr 2017 wurde an der Grundschule in
Schwartbuck erstmalig Schulsozialarbeit eingeführt. Wie auch schon am Schulstandort
in Schönberg, entschied man sich seinerzeit zu einer Kooperation zwischen dem
Schulverband Probstei und dem SOS Kinderdorf Lütjenburg. Die in Schwartbuck
tätige Schulsozialarbeiterin ist daher Mitarbeiterin des SOS-Kinderdorfes. Es
wurde eine Stelle in Teilzeit eingerichtet mit einer wöchentlichen Arbeitszeit
von 15 Stunden.
Für das Jahr 2021 hat die Schulleitung eine Aufstockung der Schulsozialarbeit
gewünscht, da die 15 Stunden wöchentliche Arbeitszeit nach ihrer Auffassung nicht
auskömmlich sind.
Nachfolgende Argumente hat die Schulleitung,
gemeinsam mit Vertretern des SOS-Kinderdorfes für die Erhöhung der
Wochenarbeitszeit aufgeführt:
Begründung zu einer Aufstockung der
Schulsozialarbeit an der Grundschule Schwartbuck
Momentan: 15 Stunden in der Woche
Überstunden Stand 31.10.2020 → 28,39 Stunden!
Gründe, die für eine Aufstockung auf 25
Stunden sprechen:
•
Umfang der zeitlichen Ressourcen passt nicht zu den bestehenden
(sozial)pädagogischen Bedarfen an der Schule
•
Statistisch nachweislich „gesteigerte Fallzahlen“, im Schuljahr 2021/2022 gibt
es doppelt so viel Schulanmeldungen wie in dem Schuljahr 2020/2021.
•
Sozialpädagogische (Krisen-)Interventionen wie Einzelfallgespräche mit Kindern/
Eltern/ Lehrkräften und die daraus oft resultierende Vermittlung in
weiterführende Hilfen führt aktuell zur Reduzierung präventiver Angebote oder
bei Aufrechterhaltung der präventiven Maßnahmen zu massivem Aufbau von
Überstunden.
•
Tägliche Anwesenheit der Schulsozialarbeit in der Schule wird dann möglich
(tägliche Präsenz schafft insbesondere in der Altersgruppe der
Grundschüler*innen ein höheres Maß an Beziehungskontinuität und
Verfügbarkeit).
•
Mehr Zeit für Gespräche mit Eltern, Lehrern und Schülern (ggf. dann bei
berufstätigen Eltern auch Termine an Nachmittagen möglich).
•
Durchführung des täglichen präventiven Modellprojektes der 1. Klasse kann
aufrecht erhalten bleiben, um benachteiligte Kinder zu fördern→ Zur Zeit
2 Stunden täglich
•
Präventive Projektarbeit in den einzelnen Kohorten kann weiter durchgeführt
werden, um durch systemische Intervention das Klassenklima zu fördern und somit
Konflikten vorzubeugen → Momentan ein Projekt, das mit allen Kohorten
nacheinander durchgeführt wird.
•
Intensivierte Beratung und Betreuung von verhaltensauffälligen Kindern →
Konflikte klären, Eltern kontaktieren, regelmäßige Gespräche mit den Schülern;
in diesem Rahmen Intensivierung der fachlichen Vernetzung und Zusammenarbeit
mit der zuständigen Förderlehrkraft zur gezielteren Unterstützung einzelner
Kinder und deren Familien
•
Regelmäßige Elternarbeit bei Problemen Familie wird abgesichert, damit diese
Kinder in Schule stabiler werden→ Zurzeit 2-3 Elterngespräche pro Woche
•
Beratung von Lehrern im Umgang zu Problemen innerhalb der Klasse, des
Unterrichts oder der Elternarbeit
•
Angebote in den Schulpausen jeden Tag, damit Beziehungsarbeit mit den Kindern
stattfinden kann (z.B. Steine bemalen, Wikinger-Schach, Seifenblasen, etc.)
Anmerkung: Scheinbar „niedrigschwellige“ Beziehungsarbeit ist Grundlage für ein
vertrauensvolles Miteinander und „Türöffner“ für Gespräche und umfänglichere
Klärungen von Themen und Problemen, die die Kinder mitunter beschäftigen
Für
die Grundschule Schwartbuck würde die Aufstockung der Schulsozialarbeit auf 25
Stunden dringend notwendig sein, um u.a. die oben genannten Ziele und Aufgaben
weiter bewältigen zu können. Ansonsten führen die derzeitigen zeitlichen
Ressourcen zu einem chronischen Aufbau von Überstunden (Abbau führt dann
wiederum zu längeren Ausfallzeiten der dringend benötigten Schulsozialarbeit).
Im Ergebnis müssten beim derzeitigen Stundenkontingent, damit keine Überstunden
entstehen.
Die Kosten für Schulsozialarbeit betragen pro Jahr:
Bei 15 Wochenstunden 25.432,70 €
Bei 20 Wochenstunden 34.006,25 €
Bei 25 Wochenstunden 42.868,00 € jeweils zuzüglich der üblichen Sachkosten.
Die Schulleitung präferiert eine Erhöhung auf 25 Wochenstunden. Der Schulleiter wird am Sitzungsabend anwesend sein und nähere Erläuterungen geben.
Für die Durchführung von Schulsozialarbeit erhalten die Schulträger
Landeszuschüsse. Die Zuschüsse für Schulsozialarbeit an Grundschulen werden wie nachstehend aufgeführt berechnet und
ausgezahlt:
Das Land stellt den Schulämtern zur Weiterleitung an die Schulträger
jährlich finanzielle Mittel zur Verfügung. Den Schulämtern wird daraus ein
Verfügungsrahmen zugewiesen, der sich nach der Zahl der Schülerinnen und
Schüler in der Primarstufe in den jeweiligen Schulamtsbezirken bemisst.
Innerhalb dieses Verfügungsrahmens regeln die Schulämter den Mitteleinsatz. Es
gibt somit eine Pro-Kopf-Bezuschussung für Grundschulkinder.
Der Schulverband Probstei hat im Jahr 2020 an Zuschüssen für
Schulsozialarbeit an der Grundschule Schwartbuck 7.399,08 € erhalten. Der Kopf-Beitrag
pro Schulkind wird sich in 2021 nicht wesentlich verändern. Der Zuschuss bleibt
demnach in etwa gleich, unabhängig davon, mit welcher Stundenzahl ein
Schulsozialarbeiter beim Schulträger beschäftigt ist und wie hoch dessen
Personalkosten sind.
Um Beratung und Beschlussfassung wird gebeten.