Betreff
Aufstockung der Schulsozialarbeit an der Grundschule Schwartbuck
Vorlage
SV/BV/088/2020
Aktenzeichen
I.4
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Im Jahr 2017 wurde an der Grundschule in Schwartbuck erstmalig Schulsozialarbeit eingeführt. Wie auch schon am Schulstandort in Schönberg, entschied man sich seinerzeit zu einer Kooperation zwischen dem Schulverband Probstei und dem SOS Kinderdorf Lütjenburg. Die in Schwartbuck tätige Schulsozialarbeiterin ist daher Mitarbeiterin des SOS-Kinderdorfes. Es wurde eine Stelle in Teilzeit eingerichtet mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 15 Stunden.

 

Für das Jahr 2021 hat die Schulleitung  eine Aufstockung der Schulsozialarbeit gewünscht, da die 15 Stunden wöchentliche Arbeitszeit nach ihrer Auffassung nicht auskömmlich sind.

 

Nachfolgende Argumente hat die Schulleitung, gemeinsam mit Vertretern des SOS-Kinderdorfes für die Erhöhung der Wochenarbeitszeit aufgeführt:

 

Begründung zu einer Aufstockung der Schulsozialarbeit an der Grundschule Schwartbuck

Momentan: 15 Stunden in der Woche

 

Überstunden Stand 31.10.2020 → 28,39 Stunden!

 

Gründe, die für eine Aufstockung auf 25 Stunden sprechen:

 

• Umfang der zeitlichen Ressourcen passt nicht zu den bestehenden (sozial)pädagogischen Bedarfen an der Schule

• Statistisch nachweislich „gesteigerte Fallzahlen“, im Schuljahr 2021/2022 gibt es doppelt so viel Schulanmeldungen wie in dem Schuljahr 2020/2021. 

• Sozialpädagogische (Krisen-)Interventionen wie Einzelfallgespräche mit Kindern/ Eltern/ Lehrkräften und die daraus oft resultierende Vermittlung in weiterführende Hilfen führt aktuell zur Reduzierung präventiver Angebote oder bei Aufrechterhaltung der präventiven Maßnahmen zu massivem Aufbau von Überstunden.  

• Tägliche Anwesenheit der Schulsozialarbeit in der Schule wird dann möglich (tägliche Präsenz schafft insbesondere in der Altersgruppe der Grundschüler*innen ein höheres Maß an Beziehungskontinuität und Verfügbarkeit). 

• Mehr Zeit für Gespräche mit Eltern, Lehrern und Schülern (ggf. dann bei berufstätigen Eltern auch Termine an Nachmittagen möglich).

• Durchführung des täglichen präventiven Modellprojektes der 1. Klasse kann aufrecht erhalten bleiben, um benachteiligte Kinder zu fördern→ Zur Zeit 2 Stunden täglich

• Präventive Projektarbeit in den einzelnen Kohorten kann weiter durchgeführt werden, um durch systemische Intervention das Klassenklima zu fördern und somit Konflikten vorzubeugen → Momentan ein Projekt, das mit allen Kohorten nacheinander durchgeführt wird.

• Intensivierte Beratung und Betreuung von verhaltensauffälligen Kindern → Konflikte klären, Eltern kontaktieren, regelmäßige Gespräche mit den Schülern; in diesem Rahmen Intensivierung der fachlichen Vernetzung und Zusammenarbeit mit der zuständigen Förderlehrkraft zur gezielteren Unterstützung einzelner Kinder und deren Familien

• Regelmäßige Elternarbeit bei Problemen Familie wird abgesichert, damit diese Kinder in Schule stabiler werden→ Zurzeit 2-3 Elterngespräche pro Woche

• Beratung von Lehrern im Umgang zu Problemen innerhalb der Klasse, des Unterrichts oder der Elternarbeit 

• Angebote in den Schulpausen jeden Tag, damit Beziehungsarbeit mit den Kindern stattfinden kann (z.B. Steine bemalen, Wikinger-Schach, Seifenblasen, etc.) Anmerkung: Scheinbar „niedrigschwellige“ Beziehungsarbeit ist Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander und „Türöffner“ für Gespräche und umfänglichere Klärungen von Themen und Problemen, die die Kinder mitunter beschäftigen

 

Für die Grundschule Schwartbuck würde die Aufstockung der Schulsozialarbeit auf 25 Stunden dringend notwendig sein, um u.a. die oben genannten Ziele und Aufgaben weiter bewältigen zu können. Ansonsten führen die derzeitigen zeitlichen Ressourcen zu einem chronischen Aufbau von Überstunden (Abbau führt dann wiederum zu längeren Ausfallzeiten der dringend benötigten Schulsozialarbeit). Im Ergebnis müssten beim derzeitigen Stundenkontingent, damit keine Überstunden entstehen.

 

Die Kosten für Schulsozialarbeit betragen pro Jahr:

 

Bei 15 Wochenstunden                      25.432,70 €

Bei 20 Wochenstunden                      34.006,25 €

Bei 25 Wochenstunden                      42.868,00 €     jeweils zuzüglich der üblichen Sachkosten.

 

Die Schulleitung präferiert eine Erhöhung auf 25 Wochenstunden. Der Schulleiter wird am Sitzungsabend anwesend sein und nähere Erläuterungen geben.

 

Für die Durchführung von Schulsozialarbeit erhalten die Schulträger Landeszuschüsse. Die Zuschüsse für Schulsozialarbeit an Grundschulen werden wie nachstehend aufgeführt berechnet und ausgezahlt:

 

Das Land stellt den Schulämtern zur Weiterleitung an die Schulträger jährlich finanzielle Mittel zur Verfügung. Den Schulämtern wird daraus ein Verfügungsrahmen zugewiesen, der sich nach der Zahl der Schülerinnen und Schüler in der Primarstufe in den jeweiligen Schulamtsbezirken bemisst. Innerhalb dieses Verfügungsrahmens regeln die Schulämter den Mitteleinsatz. Es gibt somit eine Pro-Kopf-Bezuschussung für Grundschulkinder.

 

Der Schulverband Probstei hat im Jahr 2020 an Zuschüssen für Schulsozialarbeit an der Grundschule Schwartbuck 7.399,08 € erhalten. Der Kopf-Beitrag pro Schulkind wird sich in 2021 nicht wesentlich verändern. Der Zuschuss bleibt demnach in etwa gleich, unabhängig davon, mit welcher Stundenzahl ein Schulsozialarbeiter beim Schulträger beschäftigt ist und wie hoch dessen Personalkosten sind.

 

 

Um Beratung und Beschlussfassung wird gebeten.