Sachverhalt:
Beigefügt ist der überarbeitete Entwurf des
Wirtschaftsplanes 2016 für den Eigenbetrieb der Gemeinde Ostseebad Laboe
zur Beratung und Beschlussfassung.
Nachdem der 1. Entwurf des
W-Planes in der Sitzung des WEA am 25.11.2015 keine Zustimmung erlangte und
bedingt durch eine im Jahr 2015 erfolgte Umsatzsteuersonderprüfung die
Neugestaltung des Hafenumfeldes und Rosengartens betreffend, wurde der W-Plan,
nach einer Besprechung mit einem Fachanwalt für Steuerrecht und dem
Wirtschaftsprüfer, die Anfang Dezember 2015 stattfand, einer umfassenden
Überarbeitung unterzogen.
Im vorliegenden
Wirtschaftsplan sind nachaktivierte Vermögensgegenstände mit den entsprechenden
Abschreibungen berücksichtigt. Darüber hinaus wurden im Sinne des
Imparitätsprinzips nicht realisierte, aber bereits erkennbare, mögliche
Verluste ausgewiesen.
Dies führt zu einem deutlich
überarbeiteten Investitionsplan. Belief sich die Summe der Investitionen im 1.
Entwurf des W-Planes noch auf 486.000,00 Euro, so müssen, bedingt durch
Nachaktivierungen beim Anlagevermögen für die Betriebsteile Tourismus und Hafen
nunmehr insgesamt 708.500,00 Euro zum Ansatz kommen.
Bedingt durch diesen
Sachverhalt, wird der Gesamtbetrag der Kredite für Investitionen mit 503.400,00
Euro ausgewiesen. Im 1. Entwurf des Wirtschaftsplanes waren 275.100,00 Euro
ausgewiesen.
Bericht der Werkleitung zu den Betriebsteilen
Betriebsteil Schwimmhalle:
Der Jahresverlust der Meerwasserschwimmhalle wird sich nach den im
Wirtschaftsplan 2016 zugrunde liegenden Annahmen voraussichtlich auf 499.800,00
Euro belaufen. Im Vergleich zu dem voraussichtlichen Ergebnis des Jahres 2014
sind somit Einsparungen von 62.700,00 Euro eingeplant.
Bei näherer Betrachtung des vorliegenden Wirtschaftsplanes sind
für 2016 Beträge in Höhe von 33.000,00 Euro für Rechts- und Beratungskosten eingestellt
(20.000,00 Euro „Beratungskosten (Cofin) Weiterbetrieb“ und 13.000,00 Euro
„Rechts und Beratungskosten“). Diese
Kosten fallen an,
a)
um
den Dialog zur Konzeption einer Schwimmhallenversorgung für die Jahre 2016 bis
2040 voranzubringen.
b)
um
den Gemeindevertreterbeschluss vom 11.11.2015 umzusetzen, der wie folgt
lautete:
„Die Gemeindevertretung
beschließt, die Bürgermeisterin nimmt mit PRO Laboe und dem
Förderverein Verhandlungen mit der folgenden Zielsetzung auf:
1. Der Verein/die Bürgerinitiative schaffen die Voraussetzung einer
Gesellschaft oder
eines Vereins zum Betrieb der MWSH
2. Dieser Verein/diese Gesellschaft übernimmt so schnell wie möglich,
spätestens jedoch zum September 2016 den Betrieb der MWSH in eigener
Verantwortung
3. Die Gemeinde Laboe überlässt dem neuen Betreiber die Liegenschaften zum
Betrieb,
bleibt aber Eigentümer der Immobilie und findet eine sozialverträgliche Lösung
für die
Mitarbeiter der MWSH
4. Die Gemeinde Laboe zahlt dem Betreiber einen jährlichen, noch zu benennenden
Betrag zur Unterstützung
5. Die Gemeinde Laboe unterstützt den Betreiber bei den Umlandgemeinden zur
Mitfinanzierung der MWSH. Bei den Gesprächen muss ein neutraler Berater sowie
jeweils ein Vertreter der einzelnen Fraktionen zugegen sein.“
Unabhängig vom
Beschluss der GV vom 11.11.2015 ist es die Aufgabe der Werkleitung gem. § 5 der
Satzung für den Gemeindebetrieb Ostseebad Laboe, den Betrieb nach
kaufmännischen Grundsätzen zu führen. Dem kommt die Werkleitung nach und nimmt
für das Kalenderjahr 2016 für den Betriebsteil Meerwasserschwimmhalle wie folgt
Stellung:
Verbesserung
der Wirtschaftlichkeit der Meerwasserschwimmhalle Laboe
Von der Werkleitung wurden Maßnahmen eingeleitet, um die
Wirtschaftlichkeit der Meerwasserschwimmhalle zu verbessern. So wurde das
Bäderpersonal angewiesen mit den energetischen Ressourcen mit Bedacht
umzugehen. Darüber hinaus wurden die Öffnungszeiten optimiert und im Sinne
einer bedarfsgerechten, nachfrageorientierten Nutzung angepasst. Auch im Bereich
der Fixkosten konnten Einsparungen vorgenommen werden. Hier gab es durch
Anpassungen bei den Personalkosten Einsparungen, die im Wirtschaftsjahr 2016 zu
deutlichen Entlastungen führen werden. Verwiesen sei hier auf die Planzahlen
für Personalkosten 2016, die mit einem Betrag von 323.000,00 Euro angesetzt sind.
Hierzu im Vergleich die Ist-Kosten des
Jahres 2014, die sich auf 387.500,00 Euro belaufen. Das Einsparpotenzial wird sich
hier somit voraussichtlich auf 64.500,00 Euro belaufen.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit könnten
mit Zustimmung der Gremien folgen. So wäre es denkbar, dass für die Anmietung
von Schwimmflächen höhere Nutzungsentgelte erhoben werden.
Bezüglich der Wirtschaftlichkeit und im Sinne einer Verbesserung
der Klimabilanz der Meerwasserschwimmhalle Laboe könnte auch die
Wassertemperatur, die sich als ein hoher Kostenfaktor darstellt, angepasst
werden. Hier gibt es Kosteneinsparungsmöglichkeiten, die auch im Sinne einer
Verbesserung der Klimabilanz liegen.
Die wertvolle Ressource im Meerwasserhallenbad Laboe sind die
Schwimmflächen, also die zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Dies insbesondere
auch unter dem Aspekt der sogenannten „Daseinsvorsorge“.
Nicht zur „Daseinsvorsorge“ zu zählen ist der Betrieb einer Sauna.
Da durch den Betrieb einer Sauna regelmäßig hohe Energiekosten anfallen, wäre
die Schließung des Betriebes eine
denkbare Variante mit entsprechenden Einsparungen bei den betrieblichen
Aufwendungen für Strom, Reinigung und Personal. Aber auch eine zielgerichtete
Kürzung der Öffnungszeiten des Saunabetriebes kann zu Kosteneinsparungen
führen. – Bei verringerten Öffnungszeiten und entsprechender Nachfrageelastizität der Kunden könnte, nach
Einschätzung der Werkleitung, bei nahezu gleichbleibenden Umsatzzahlen eine
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
erreicht werden.
Zitat:
„Angesichts
ihrer schwierigen Finanzsituation einerseits sowie des in vielen
Fällen erreichten Alters der Einrichtungen andererseits sind die Kommunen gezwungen,
auch ihre Schwimmbäder aufgabenkritisch zu betrachten.
Mit Blick auf den hohen Zuschussbedarf kann dabei auch eine Schließung
nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Sofern das bestehende Angebot
aufrechterhalten werden soll, muss es Ziel der Schwimmbadträger
sein, die Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen zu erhöhen. Hierzu können
sowohl Maßnahmen auf der Ausgabenseite als auch auf der Einnahmenseite
ergriffen werden.“ Quelle: www.landesrechnungshof-sh.de/file/komu2005-tz13.pdf; 13. Kommunale
Schwimmbäder, 13.7 Fazit, Seite 121
Betriebsteil
Hafen
Bedingt durch die
Hafenumfeldgestaltung und die Erneuerung der Steganlagen sowie die Sanierung
der Hafentoiletten ist die Attraktivität des Betriebsteils Hafen deutlich
gestiegen.
Allerdings ist
durch Investitionen in die Infrastruktur des Hafens der vergangenen Jahre der Kapitaldienst für diesen
Betriebsteil hoch. [Zinsen für Fremddarlehen 2016 belaufen sich auf 72.000,00
EURO.] Bei der Planung für das Wirtschaftsjahr 2016 bildeten die vorliegenden
Ist-Daten des Jahres 2014 die Basis, aus diesem Grunde kann im Wirtschaftsjahr
2016 ein Überschuss für den BT Hafen eingeplant werden.
Betriebsteil
Baubetriebshof
Zum
Leistungsumfang des Betriebsteils 4 „Bauhof“
gehören Aufgaben wie die Pflege, Wartung und Sicherung öffentlicher
Straßen, Plätze, Anlagen und Flächen. Eine wichtige Aufgabe des Bauhofes ist außerdem der Winterdienst zur Schnee- und
Eisbeseitigung, dies erfordert Einsatzbereitschaft bei Tag und Nacht. Der
Einsatz für den Winterdienst beginnt oft schon um 4 Uhr morgens. Für die
Gemeinde Laboe ist die Leistungserbringung des Bauhofs insbesondere zur
Aufrechterhaltung der örtlichen Verkehrsinfrastruktur von großer Bedeutung. Für
den Betriebsteil 4 „Bauhof“ wurde für das Wirtschaftsjahr 2016 ein neuer
Stundenverrechnungssatz kalkuliert. Basis für die Kalkulation waren die
geplanten Aufwendungen des Betriebsteils
„Bauhof“ im Kalenderjahr 2016. Wurde bisher die Bauhofleistung 2015 mit einem
Stundensatz von 49,60 Euro abgerechnet, so wird ab 2016 ein
Stundenverrechnungssatz von 45,40 Euro zum Ansatz kommen, was Bauhofleistung
für die Gemeinde Ostseebad Laboe und auch für die Betriebsteile Tourismus,
Hafen und Schwimmhalle günstiger macht.
Betriebsteil
Tourismus
Für den Betriebsteil
1 „Tourismusbetrieb“ ist eine Konsolidierung durch Einsparungen im Bereich der
betrieblichen Aufwendungen vorgesehen. Ansonsten sind bedingt durch hohe
Investitionssummen, die zur Hafenumfeldgestaltung und zur Neugestaltung des
Rosengartens eingesetzt wurden und durch die Notwendigkeit der Nachaktivierung
von Vermögensgegenständen nach einer Umsatzsteuersonderprüfung im Jahr 2015,
jährlich höhere Abschreibungsbeträge anzusetzen. Diese beeinflussen das
Jahresergebnis des BT Tourismus negativ. Auf der Erlösseite sind Verbesserungen
einkalkuliert, da die Gemeindevertretung die Erhöhung der Kurabgabe beschlossen
hat. Die erwarteten Mehreinnahmen werden dem Betriebsteil Tourismus auf der
Ertragsseite zu Gute kommen.
Sachstand zum
im Jahr 2015 abgeschlossenen Projekt „Attraktivitätssteigerung des
Hafenumfeldes und des Rosengartens“
Am 13. Dezember
2012 wurde der Zuwendungsbescheid vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,
Verkehr und Technologie erteilt. Der Bewilligungszeitraum erstreckte sich vom
12. November 2012 bis zum 31.05.2015 (Ausführungszeitpunkt). Gemäß
Finanzierungsplan wurde von einem Gesamtinvestitionsvolumen für den
Bewilligungszeitraum von 2.358.795,00 Euro (netto) ausgegangen, wovon 40% als
Eigenanteil (943.518,00 Euro) anzusetzen waren und 60% aus Mitteln des
Zukunftsprogramms Wirtschaft (2007-2013) in Höhe von 1.415.277,00 Euro (50%
Bund, 50% Land) zu Grunde gelegt wurden.
Im Antrag der
Gemeinde Laboe wurde seinerzeit
formuliert, dass die Durchführung des Projektes auf den Gemeindebetrieb
Ostseebad Laboe übertragen wird, der für das Vorhaben zum Vorsteuerabzug
berechtigt ist. Daher erfolgte die Förderung auf Basis der Nettokosten.
Nachrichtlich:
Im Jahr 2015 fand
eine Umsatzsteuer Sonderprüfung des Finanzamtes statt. Aufgrund dieser Prüfung
der Finanzbehörde wird nach Abstimmung mit unserem Wirtschaftsprüfer und
unserem Fachanwalt für Steuerrecht eine Nachaktivierung für die Betriebsteile
Hafen und Tourismus vorgenommen werden müssen. Diese Nachaktivierung wird in
Höhe des vom Finanzamt nicht anerkannten Vorsteuerabzugs vorgenommen.
Damit erhöht sich
das Investitionsvolumen des Projekts „Attraktivitätssteigerung des
Hafenumfeldes und des Rosengarten“ erheblich.
Die Buchhaltung
wird für die Wirtschaftsjahre ab 2014 Nachaktivierungen in Höhe des nicht
anerkannten Vorsteuerabzugs vornehmen. Ebenfalls werden für die Jahre 2014 und
fortfolgend entsprechende Wertekorrekturen (Aufwendungen) –analog zu
Abschreibungen- in den Jahresrechnungen vorgenommen.
In Folge dessen
wird sich für das Wirtschaftsjahr 2016 das Investitionsvolumen, die
Betriebsteile Tourismus und Hafen
betreffend, um insgesamt 276.000,00 Euro erhöhen. Bezüglich der Aufwendungen
werden bei den Abschreibungen insgesamt 25.000,00 Euro mehr zum Ansatz kommen.
– Die entsprechenden Beträge sind im Wirtschaftsplan des Jahres 2016
berücksichtigt.
Planzahlen
2016 im Überblick
Darlehensaufstellung
2016 für die Betriebsteile 1-4
BT 1 Tourismus
BT 2 Hafen
BT 3 Schwimmhalle
BT 4 Bauhof
Investitionen
2016 für die Betriebsteile 1-4
BT 1 Tourismus 351.000,00
Euro
BT 2 Hafen 271.700,00
Euro
BT 3 Schwimmhalle 18.300,00 Euro
BT 4 Bauhof 67.500,00 Euro
Summe 708.500,00
Euro
Abschreibungen
2016 für die Betriebsteile 1-4
BT 1 Tourismus 152.000,00
Euro
BT 2 Hafen 203.000,00
Euro
BT 3 Schwimmhalle 67.000,00 Euro
BT 4 Bauhof 35.500,00 Euro
Summe 457.500,00
Euro
Jahresergebnis
2016 für die Betriebsteile 1-4
BT 1 Tourismus -161.100,00
Euro
BT 2 Hafen 5.500,00 Euro
BT 3 Schwimmhalle -499.800,00
Euro
BT 4 Bauhof 0,00 Euro
Jahresergebnis 2016
-655.600,00 Euro
Es betragen
demnach im Erfolgsplan die Erträge 1.936.600,00 EUR und die Aufwendungen
2.592.200,00 EUR, sodass sich ein kalkulierter Jahresverlust von 655.600,00 EUR
ergibt. Damit verbessert sich das für 2016 veranschlagte Unternehmensergebnis
für die vier Betriebsteile des Gemeindebetriebs Ostseebad Laboe um
24.300,00 EUR zu dem Vorschau Vergleichswert des Jahres 2014.
Der Vermögensplan sieht im Wirtschaftsplan 2016
Ein- und Auszahlungen in Höhe von je 984.200,00 EUR vor. Zur anteiligen
Finanzierung der für 2016 veranschlagten Investitionsmaßnahmen bedarf es einer
Kreditaufnahme i.H.v. 503.400,00 EUR. Die Zusammenstellung nach § 12 Abs. 1
EigVO sieht einen Höchstbetrag der Kassenkredite 1.000.000,00 EUR vor; die
Gesamtzahl der Stellen (vgl. § 2 Nr. 4 der Zusammenstellung) wird entsprechend
der Stellenübersicht einzusetzen sein; der Entwurf der Stellenübersicht sieht
22,25 Stellen vor.
Zinsen und
Abschreibungen:
Für die Verzinsung der laufenden Darlehen müssen im
Jahr 2016 115.200,00 EUR bereitgestellt werden. Die Abschreibungen
belaufen sich auf insgesamt 457.500,00 EUR.
Der Planansatz des Vermögensplanes für das Wirtschaftsjahr 2016 sieht in der Summe Ein– und Auszahlungen in Höhe von 984.200,00 EUR vor. Die Finanzierung des Vermögensplanes erfolgt mit 457.500,00 EUR aus Abschreibungserlösen, mit 23.300,00 EUR aus Rückflüssen aus Darlehen sowie im Umfang von 503.400,00 EUR durch Kreditaufnahme. Dem gegenüber stehen Darlehenstilgungen in einer Größenordnung von 243.400,00 EUR, sonstige Auszahlungen in Höhe von 23.300 EUR und Auflösungen von Zuschüssen Nutzungsberechtigter in Höhe von 9.000,00 EUR sowie Investitionen in Höhe von 708.500,00 EUR.
Anlagenverzeichnis:
2.
Entwurf des Wirtschaftsplanes 2016 für den Eigenbetrieb der Gemeinde Ostseebad
Laboe.
Beschlussvorschlag:
Der
Werkausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung den Wirtschaftsplan 2016 des
Eigenbetriebes der Gemeinde Ostseebad Laboe mit den Anlagen gemäß Entwurf
festzustellen.
1. |
Es betragen |
|
|
1.1. |
im Erfolgsplan |
||
die Erträge |
1.936.600 |
||
die Aufwendungen |
2.592.200 |
||
der Jahresverlust |
655.600 |
||
1.2. |
im Vermögensplan |
||
die Einzahlungen |
984.200 |
||
die Auszahlungen |
984.200 |
||
2. |
Es werden festgesetzt |
||
2.1. |
der Gesamtbetrag der Kredite für Investitionen und
Investitionsförderungsmaßnahmen auf |
503.400 |
|
2.2. |
der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen
auf |
0 |
|
2.3. |
der Höchstbetrag der Kassenkredite auf |
1.000.000 |
|
2.4. |
die Gesamtzahl
der in der Stellenübersicht |
||
ausgewiesenen
Stellen auf |
22,25
Stellen |