Bürgermeister Bern erklärt, dass sich der Entwässerungsverband des Amtes Probstei intensiv mit der Übertragung der Aufgabe der Schmutzwasserbeseitigung auf einen größeren Verband befasst hat. Der bisherige Schriftverkehr sowie die Protokolle des Entwässerungsausschusses liegen den Gemeindevertretern vor. Der Entwässerungsausschuss hat zwischenzeitlich den Beschluss gefasst, den Gemeinden zu empfehlen, dem Zweckverband Ostholstein beizutreten. Hierzu muss die Aufgabe der Schmutzwasserbeseitigung jedoch zunächst einmal zurück auf die Gemeinden übertragen werden und die Gemeinden können dann den Beitritt zum Zweckverband Ostholstein beschließen. Zur heutigen Sitzung wurden nun die Herren Borchert und Gisselmann vom Zweckverband Ostholstein eingeladen, um das Unternehmen und deren Arbeitsweise vorzustellen. Um auch die Bürgerinnen und Bürger in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, wird es Anfang Januar hierzu eine Einwohnerversammlung geben, in der Herr Borchert und Herr Gisselmann das Unternehmen dann nochmals vorstellen und alle Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantworten. Erst dann wird die Gemeindevertretung einen verbindlichen Beschluss dazu fassen.

 

Herr Gisselmann und Herr Borchert stellen sodann anhand einer Powerpoint-Präsentation den Zweckverband Ostholstein ausführlich vor. So besteht der Zweckverband aus den Unternehmensbereichen Entsorgung, Energie und Entwässerung. Eigentümer des Zweckverbandes sind der Kreis Ostholstein sowie 35 Gemeinden. In der  Verbandsversammlung haben alle Gemeinden grundsätzlich nur einen Sitz und eine Stimme, unabhängig wie groß die Gemeinde ist.  Im weiteren erläutert Herr Borchert das Verbandsgebiet, die Mitarbeiter sowie die Umsätze und Bilanzsummen des Unternehmens. Er stellt dar, dass der Bereich Entwässerung nach den Vorschriften des Kommunalabgabengesetzes arbeitet und dementsprechend keine Gewinne machen darf. Die Abwassergebühr beträgt zur Zeit 2,78 € pro cbm Abwasser zuzüglich einer Grundgebühr von 96,-- € pro Jahr. Das Unternehmensziel liegt darin, eine größtmögliche Versorgungssicherheit und Gebührenstabilität mit kommunaler Einflussmöglichkeit bieten zu können. Für die Gemeinde Fiefbergen bedeutet dies, dass der Zweckverband als kompetenter Partner die Aufgabe der Schmutzwasserbeseitigung für die Gemeinde Fiefbergen übernimmt. Durch die Übertragung der Abwasseranlagen ist die Einzahlung einer Verbandseinlage nicht erforderlich. Dem Landesverwaltungsgesetz entsprechend ist eine Kündigung der Mitgliedschaft durch Beschluss der Gemeindevertretung jederzeit möglich. Für zusätzliche Anschlüsse an den Kanal z.B. durch Neubaugebiete sind Baukostenzuschüsse in Höhe von 22,50 € je qm Geschossfläche zu zahlen. Die Kunden des Zweckverbandes profitieren durch eine hohe Gebührenstabilität und einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst, wobei der telefonische Kontakt gerade nicht über ein Callcenter erfolgt. Sollte die Gemeindevertretung Fiefbergen dem Beitritt zum Zweckverband Ostholstein Anfang des nächsten Jahres beschließen, so würde der Beitritt rückwirkend ab 01.01.2011 erfolgen. Es wurden aus diesem Grunde bereits Regelungen zum Übergang getroffen. Herr Borchert bittet in sofern bereits heute alle Hauseigentümer den Frischwasserzähler zum 31.12.2010 abzulesen, um bei Bedarf einen reibungslosen Übergang gewährleisten zu können. Die erste Abschlagszahlenmitteilung würde dann am 15.03.2011 folgen, die Abschläge sind monatlich zu entrichten.

 

Auf Anfrage eines Bürgers, wie es denn mit der Regenwasserbeseitigung aussieht, erklärt Bürgermeister Bern, dass zunächst nur die Aufgabe der Schmutzwasserbeseitigung auf den Zweckverband übertragen werden soll. Die Aufgabe der Regenwasserbeseitigung wird voraussichtlich vom Entwässerungsverband auf die Gemeinde übertragen, wie dann weiter verfahren wird, ist noch zu entscheiden. Auch die Aufgabe der Regelentleerung der Hauskläranlagen bleibt zunächst beim Amt Probstei, wobei es durchaus möglich ist, auch diese Aufgabe auf den Zweckverband zu übertragen.  Auf eine weitere Frage eines Bürgers zum Zustand des Kanalnetzes erklärt Herr Gisselmann, dass erfahrungsgemäß im Durchschnitt ca. 12 % der Kanalleitungen Schäden aufweisen, die dann im Laufe der Folgejahre saniert werden. Sodann bedankt sich Bürgermeister Bern bei Herrn Borchert und Herrn Gisselmann für die Vorstellung des Unternehmens, ein Beschluss ist heute nicht zu fassen.