Beschluss:     Die Gemeindevertretung Schönberg spricht sich für den Schutz der Ostsee aber gegen die Einführung eines Nationalparks Ostsee aus.

 

Zum Schutz der Ostsee wird stattdessen gefordert, konsequent die bestehenden Gesetze in Bezug auf die Überdüngung/Schadstoffeinleitung der Ostsee umzusetzen, sowie die Räumung von Alt-Munition und Alt-Netzen umgehend bergen zu lassen.

 

Der Bürgermeister, der Tourist-Service und die Verwaltung werden gebeten, sich im Sinne dieses Beschlusses, sowohl im Konsultationsverfahren als auch in sonstigen Gremien oder Fachkonferenzen gegen die Einführung des Nationalparks Ostsee zu positionieren.

 

 


Herr Bürgermeister Kokocinski erläutert ausführlich die Vorlage und verweist auf die der Gemeindevertretung zur Verfügung gestellten Informationen, das Positionspapier des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein und berichtet außerdem über die Veranstaltung zu dieser Thematik kürzlich in Neumünster. Tenor des Beschlussvorschlages sei, dass die Gemeindevertretung sich für den Schutz der Ostsee, aber gegen die Einführung eines Nationalparks Ostsee ausspricht.

 

Herr Gemeindevertreter Hirt begrüßt dies und berichtet, dass der Wirtschafts- und Tourismusausschuss in seiner letzten Sitzung ausführlich darüber beraten habe. Er hebt hervor, wie wichtig und wertschöpfend der Tourismus für Schönberg ist. Gleichwohl stehe genau aus diesem Grunde selbstverständlich auch der Schutz der Ostsee im Vordergrund, aber welche Mittel dafür geeignet sind, müsse sorgfältig abgewogen werden. Wichtig sei, die Überdüngung der Ostsee aufzuhalten und die Alt-Munition zu beseitigen. Der lange Sandstrand sei ein Pfund für die Gemeinde Schönberg.

 

Dies sieht Herr Gemeindevertreter Cordts ebenso. Er hält es für wichtig, dass die Diskussion über Maßnahmen zum Schutz der Ostsee Fahrt aufgenommen habe. Er verliest einen Ergänzungsvorschlag zum vorliegenden Beschlussvorschlag.

 

Auch Herr Gemeindevertreter Johnsen spricht sich dafür aus, sich nicht einseitig auf die Ausweisung eines Nationalparks Ostsee festzulegen. Dies sei nicht ergebnisoffen. Es könnte ein Instrument zum Schutz der Ostsee sein, aber es gebe durchaus auch noch andere Maßnahmen. Seine Auffassung nach habe man im Übrigen kein Erkenntnisproblem sondern ein Umsetzungsproblem.

 

Herr Gemeindevertreter Lüken ist schon der Auffassung, dass der Konsultationsprozess neutral geführt wurde, aber als Gemeindevertretung habe man die Interessen der Gemeinde Schönberg zu vertreten. Für die Gemeinde Schönberg sei der Tourismus ein hohes Gut. Er könne den Beschlussvorschlag mit den von der EIS vorgetragenen Ergänzungen sehr gut mittragen.

 

Herr Gemeindevertreter Dr. Penthin sieht dies anders. Er plädiert dafür, dem Entwicklungsprozess gegenüber offen zu bleiben. Selbstverständlich sei Voraussetzung, dass ein Nationalpark nicht die wirtschaftlichen und touristischen Belange der Gemeinde gefährdet. Unter dieser Prämisse gebe es aber auch positive Aspekte für einen Nationalpark. Er nennt beispielsweise die Chance, hierdurch statt Schutzgebiet-Flickenteppiche langfristig stabile Erholungsräume für Meeres-Flora und -Fauna zu schaffen. Nicht zu unterschätzen sei auch, dass dies Impulse für die Bevölkerung setzen könne, sich anders zu verhalten. Außerdem erhöhe man die Attraktivität der Region in Richtung eines sanften Tourismus.

 

Herr Werkleiter Widder erläutert anschließend das Positionspapier der Tourismusverbandes.

 

Die Gemeindevertretung spricht sich mehrheitlich für den Beschlussvorschlag mit den von der EIS vorgetragenen Ergänzungen aus und fasst folgenden


Stimmberechtigte:

23

Ja-Stimmen: 17

Nein-Stimmen: 3

Enthaltungen: 3

Befangen: 0