Vor der Umweltbeiratssitzung haben sich die Vorsitzende und Herr Lohmar mit Herrn Kamp vom Probsteier Naturverein zur einer spontanen Begehung am Moor beim Korshagener Redder getroffen. Vor Ort sollte festgestellt werden, ob im Niedermoor Anzeichen zu einer Entwicklung zum Hochmoor festzustellen sind.

Herr Lohmar berichtet:

- Entlang des Korshagener Redders entsteht ein Zwischenmoor. Moore weisen eine hohe Biodiversität auf. Moore die Intakt sind, können CO2 speichern. Werden sie trockengelegt, setzen sie CO2 frei. Das Freisetzen von CO2, durch die trockenen Moore, kann durch Wiedervernässung gestoppt werden. Hierzu ist eine großflächige Wasserspeicherung notwendig, die zum Beispiel durch die Vermeidung von Wasserverlusten durch Verwallungen, durch den Stopp der Wasserentnahme, Verfüllungen von Gräben, Blockierungen von Wasserläufen, Umleitung des Oberflächenwassers in die Moorgebiete und Entfernung von Drainagesystemen und anderen Entwässerungseinrichtungen wiederhergestellt werden kann. Für die Landwirtschaft ist die Nutzung der Moore nur eingeschränkt möglich. Um in Schleswig-Holstein den Klimazielen gerecht zu werden, müssten 5000ha/ Jahr wiedervernässt werden.

Die Vorsitzende zeigt anhand von Bildern die veränderten Ortsverhältnisse.

Es wurde ein Wanderweg von der Gemeinde mit Verbotsschildern gesperrt. Dort befindet sich ein Arbeitstreifen um die Pflege ausführen zu können.  Der Wanderweg und der Arbeitsstreifen wurde von Unbekannten durch Reisighaufen zusätzlich versperrt, was den Zugang für die Pflegefahrzeuge der Gemeinde nicht mehr zulässt. Die Wiedervernässung von großen Teilen der Salzwiesen wäre eine wertvolle Klimaschutz-Option.

Herr Prien trägt dazu vor, dass somit die Paludikultur – Land- und forstwirtschaftliche Nutzung gefördert werden kann. Es können z.B. die daraus gewonnenen Röhrichte für Dachrreet genutzt oder auch durch den Pflanzenanbau, die Energiegewinnung aus Biomasse gefördert werden.

Des Weiteren fügt Herr Prien hinzu, dass Grundstückseigentümer zurzeit für das zur Verfügung gestellte Land bis zu 2100,00 € pro Hektar pro Jahr für die CO2-Bindung erhalten können.

Es besteht die Gefahr, dass bei zu langem Zögern einer rechtzeitigen Anpassung dieser Flächen, in Zukunft eine CO2-Zahlung auf die Eigentümer zukommt.

Herr Prien macht anhand eines Beispiels deutlich wie wichtig die Moore sind:

1 ha wiedervernässtes Moor speichert so viel CO2, wie ein Auto verbraucht, wenn es 4,5-mal um die Erde fährt. Um eine Wiedervernässung veranlassen zu können, müssen die Eigentümer der Flächen ausfindig gemacht werden. Diese sollen dann zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden.

Die Vorsitzende schlägt vor, in den Mooren die Pflanzen mit Tafeln zu beschriften, um dies auch für den Tourismus ansprechend zu gestalten.

Die Frage von Herr Schmeer, warum das Oberflächenwasser am Strand in die Regenwasserkanalisation eingeleitet wird, leitet die Vorsitzende weiter.

Herr Vormstein fügt hinzu, dass der CO2- Preis steigen wird.

Herr Prien fügt hinzu, dass mit einem Schadensvolumen von 200,00€ pro Tonne CO2 gerechnet wird.