Sitzung: 09.11.2022 Beirat für Natur und Umwelt
Die
Bürgermeisterin, Frau Angela Maaß, referiert zu diesem Tagesordnungspunkt. Aus
technischen Gründen ist eine visuelle Präsentation nicht möglich. Aufgrund der
Bedeutung des Themas und der Inhalte des Referats wird die
Präsentationsunterlage, jedoch ohne grafische Darstellungen und Fotos, in
diesem Protokoll aufgeführt.
Thema:
Regenerative
Energien, Warm- und Kaltwassernetze, Möglichkeiten zur Energieeinsparung
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Der Klimawandel
zwingt dazu, fossile Energien einzusparen und regenerative Energien auszubauen,
der Angriffskrieg gegen die Ukraine verstärkt dieses Erfordernis noch.
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Regenerative Energien
lassen sich hier in der Hauptsache durch Wind, Sonne, Erdwärme und Biomasse
erzeugen.
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Im Gemeindegebiet
gibt es keine Windeignungsfläche.
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Möglichkeiten für die
Gemeinde:
o Solarparks
o Nahwärmenetze
o Kaltwärmenetze
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Klimaneutralität bis
2040
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Ein Großteil der
Energie wird für die Wärmegewinnung verbraucht, der größte Teil davon in
privaten Haushalten.
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Die gemeindlichen
Gebäude machen nur einen sehr kleinen Teil des Wärmeverbrauches aus, sie haben
aber eine Vorbildfunktion.
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Der zweite große
Energieverbraucher ist der Verkehr.
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Allein durch
Elektrifizierung und durch den Einsatz von Wasserstoff im Verkehr ist die
Klimaneutralität nicht erreichbar.
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Die Kommunale
Wärmeplanung wird vielfach als ein wichtiges Instrument für die Realisierung
der Wärmewende auf kommunaler Ebene betrachtet. In Baden-Württemberg ist sie
seit Kurzem für größere Kommunen verpflichtend. Es sind auf Bundesebene
Bestrebungen im Gang, eine generelle Verpflichtung einzuführen.
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Angesichts des Ziels
eines klimaneutralen Gebäudebestands muss der Energiebedarf mittels
Effizienzmaßnahmen erheblich reduziert und der verbleibende Wärmebedarf aus
erneuerbaren Energien über hoch effiziente Versorgungssysteme gedeckt werden,
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Dabei müssen vor dem
Hintergrund unterschiedlicher Siedlungsdichten und Sanierungsstände
energetische Gebäudestandards, Potenziale erneuerbarer Energien, zentrale und
dezentrale Erzeugungsanlagen sowie Versorgungsnetze in Einklang gebracht werden.
Wärmenetze
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Die Wärmeversorgung
über Netze ist einer der großen kommunaler Hebel für eine erfolgreiche
Wärmewende.
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Denn Wärmenetze
bieten eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit, um die Wärmewende in
kleinen Siedlungen oder ganzen Ortsteilen umsetzen zu können.
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Es gibt Nahwärmenetze
und Kalte Wärmenetze.
Nahwärmenetz
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Nahwärme ist die
Übertragung von Wärme zu Heizzwecken über ein Nahwärmenetz zwischen
verschiedenen Gebäuden über verhältnismäßig kurze Strecken.
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Nahwärme wird im
Unterschied zur Fernwärme in kleinen, dezentralen Einheiten realisiert.
Nahwärmenetze werden z.B. aus Wärme von Blockheizkraftwerken gespeist, die
oftmals aber noch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
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Es ist aber auch
möglich, zur Wärmeerzeugung Holzhackschnitzel oder Biogasanlagen zu verwenden.
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Nahwärmenetze werden
mit etwa 70 bis 80 Grad betrieben.
Kalte
Nahwärmenetze
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Verdanken ihren Namen
der sehr geringen Temperatur, bei der sie betrieben werden. In der Regel
reichen dafür acht bis fünfzehn Grad Celsius.
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Ein solches Netz
liefert eine konstante, geringe, aber vollkommen ausreichende
Vorlauftemperatur.
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Dezentrale
Wärmepumpen in den Gebäuden heben sie auf ein höheres Niveau an.
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Für eine rundum
ökologische Klimatisierung werden Wärmepumpen mit vor Ort erzeugtem Ökostrom
betrieben, etwa auf den auf den Dächern installierten Photovoltaik-Anlagen. So
entsteht ein effizientes, klimaneutrales und sogar komplett emissionsfreies
Strom-Wärmesystem, das die Gebäude zudem im Sommer auch kühlen kann.
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Die Wärme kann z.B.
durch Geothermie oder Solarthermie erzeugt werden. Mit einem zentralen
Wärmespeicher kann das System besonders flexibel betrieben werden.
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt ein
aktuelles Neubaugebiet im baden-württembergischen Reichenbach an der Fils. Hier
heizt oder kühlt ein kaltes Nahwärmenetz 41 Häuser. Als Wärmequelle dient ein
Erdwärme-Kollektor, der in 1,5 Metern Tiefe auf einer 0,4 Hektar großen
Ackerfläche verlegt wurde. Das Areal ist nach der Einbringung des Kollektors
wieder uneingeschränkt landwirtschaftlich nutzbar. Auf den Dächern der neu
errichteten Gebäude befinden sich Photovoltaik-Anlagen, die im Verbund mit
Batteriespeichern und dem Wärmepumpensystem für eine dezentrale, klimaneutrale
und gekoppelte Energieversorgung sorgen.
Möglich ist auch eine Kombination aus
Kaltwärme und Wärmenetz, indem die verschiedenen möglichen Komponenten
kombiniert werden, z.B. der Betrieb eines BHKW mit Holz, Biogas oder „grünem
Wasserstoff“ sowie Solarthermie, Geothermie oder Abwärme aus Produktionen oder auch
Abwasserkanälen.
Klimatreffen
im Kreis Plön
Das Beiratsmitglied Ulrike Schneider berichtet
in diesem Zusammenhang von der Informationsveranstaltung für den Bereich
Probstei am 1.11.2022. Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat beschlossen,
bis 2040 klimaneutral zu werden. Ehrenamtliche Gemeindevertreter können die
damit verbundenen Planungen und Maßnahmen wie Wärmewende, Stromwende,
Mobilitätswende, Konsumwende, CO2 Speicherung nicht erfüllen. Es wurde darüber
informiert, dass der Kreistagsbeschluss zur Gründung einer Klimaschutzagentur
umgesetzt werden soll. Positive Erfahrungen mit einer Klimaschutzagentur gibt
es bereits im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Dieses Konstrukt sei effektiver als
wenn jedes Amt einen eigenen Klimaschutzbeauftragten einstellt. Die
Finanzierung der Klimaschutzagentur soll über Umlagen der teilnehmenden
Gemeinden erfolgen. Es soll ein Formular an alle Gemeinden versandt werden, um
die Zustimmung oder Ablehnung im Kreis Plön auszuloten.