Sitzung: 29.04.2021 Gemeindevertretung
Vorlage: SCHÖN/BV/616/2021
Beschluss:
a. Der
Bürgermeister wird beauftragt bis zum 30. April 2021 einen Antrag für die
Erstellung eines Kunstrasenplatzes auf der Fläche des bisherigen
Trainingsplatzes an der Strandstraße aus dem Förderprogramm Investitionspakt
zur Förderung von Sportstätten beim Ministerium für Inneres, ländliche Räume,
Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein zu stellen. Die
Gemeinde Schönberg bekennt sich damit dazu, die Erstellung eines
Kunstrasenplatzes im Falle einer Förderzusage im Jahr 2022 auf der Fläche des
bisherigen Trainingsplatzes an der Strandstraße umzusetzen.
b. Der Bürgermeister wird beauftragt, in
die Haushaltsplanung 2022 einen Investitionsbetrag von 850.000 Euro
einzustellen.
c. Die finale Freigabe erfolgt durch die Gemeindevertretung.
d. Da ein ganzes Fußballfeld mit
Kunststoff bedeckt wird, wird die Notwendigkeit eines ökologischen Ausgleiches
gesehen. Es wird daher ein Betrag von 5% der Investitionssumme für die Anlage
einer neuen Ausgleichsfläche oder für die Aufwertung einer bereits vorhandenen
Fläche(n) im Haushalt eingestellt. Die Ausarbeitung von Vorschlägen wird dem
Umweltbeirat übertragen. Die Gemeindevertretung wird nach Vorberatung im Bau-
und Verkehrsausschuss final darüber entscheiden.
Frau Bürgervorsteherin Nebendahl führt in den Tagesordnungspunkt ein und berichtet über die Vorberatungen im Sozialausschuss und die Vorberatungen des Umweltbeirates, der sich mit einer Stimme Mehrheit gegen einen Kunstrasenplatz und für einen Naturrasenplatz ausgesprochen habe.
Herr Bürgermeister Kokocinski geht näher auf die Vorlage ein und stellt insbesondere noch einmal die Vor- und Nachteile jeweils für einen Kunstrasenplatz und für einen Naturrasenplatz dar. Insgesamt überwiegen die Vorteile auch im Blick auf eine ganzjährige Bespielbarkeit für einen Kunstrasenplatz.
Herr Gemeindevertreter Lüken betritt um 20:29 Uhr den Sitzungssaal. Die Gemeindevertretung ist nunmehr mit 19 Stimmberechtigten vertreten.
Herr Bürgermeister Kokocinski erläutert weiter, dass der Antrag fristwahrend bereits gestellt sei. Dies sei notwendig gewesen, weil die Frist am morgigen Tag ausläuft. Sollte ein entsprechender Beschluss nicht zu Stande kommen, könne man den Antrag zurückziehen.
Frau Bürgervorsteherin Nebendahl erteilt auf Wunsch der Umweltbeiratsvorsitzenden, Frau Henning, das Wort.
Frau Henning erklärt für den Umweltbeirat,
dass die Entscheidungsfindung als sehr unbefriedigend wahrgenommen wurde. Der
Umweltbeirat wurde nur sehr kurzfristig informiert, dass ein erneuter Antrag
gestellt werden sollte. Innerhalb der Kürze der Zeit war es sehr schwierig,
aktuelle Informationen zu sammeln und an die Fraktionen weiterzugeben. Die
Reaktion auf die Zuarbeit des Umweltbeirates habe man sich anders vorgestellt. Auch
die Anregung des Umweltbeirates, eine Infoveranstaltung durchzuführen, wurde
nicht abgewartet. Insgesamt könnte man den Eindruck gewinnen, dass es bereits
vorher Absprachen gegeben habe, und somit die Arbeit des Umweltbeirates nicht
mehr interessierte. Hierdurch werde der Arbeit des Umweltbeirats eine geringe
Wertschätzung entgegengebracht.
Herr Gemeindevertreter Mainz beruft sich auf
die Geschäftsordnung. Er ist enttäuscht über die Äußerungen des Umweltbeirats.
Er nehme gern beratende Vorschläge an, aber der geäußerte Vorwurf der
Absprachen sei deutlich übers Ziel hinaus geschossen. Das sei so nicht in
Ordnung.
Frau Bürgervorsteherin Nebendahl verwahrt
sich dagegen, dass es Absprachen gegeben habe. Sie bittet um eine sachliche
Diskussion.
Frau Henning erklärt abschließend, dass sie
an die Gemeindevertretung appelliert, über die Entscheidung noch einmal
nachzudenken.
Herr Gemeindevertreter Mainz erläutert, dass
die SPD-Fraktion sich ebenfalls für einen Kunstrasenplatz ausspreche. Die
Vorteile hierfür sind bereits genannt worden. Man habe damit die Gelegenheit,
den Platz durch die ganzjährige Bespielbarkeit aufzuwerten.
Herr Gemeindevertreter Hirt ist überrascht
über das Statement des Umweltbeirats. Er bedankt sich zunächst einmal für die
Zuarbeit des Beirats. Man habe aber in den Fraktionen sehr wohl abgewogen. Die
Informationen lagen vor, und dann sei es eine Frage der Abwägung. Im
Mittelpunkt stehe doch die Frage, wofür der Platz benötigt werde, und die
ganzjährige Bespielbarkeit sei ein wichtiges Kriterium. Daher überwiegen die
Vorteile für einen Kunstrasenplatz.
Frau Gemeindevertreterin Heintz erklärt,
dass die EIS-Fraktion bei diesem Thema nicht einig sei. Sie persönlich spreche
sich aus klimaschutz- und ökologischen Gründen für einen Naturrasenplatz aus.
Sie begründet dies kurz.
Herr Gemeindevertreter Cordts sieht als
entscheidende Kriterien die Umweltbilanz und die Abwasserproblematik. Die
Vorteile für einen Kunstrasenplatz sind entsprechend herausgearbeitet worden.
Die Meinungsfindung war im Übrigen auch bei der ersten Antragstellung sehr
kurz. Es sei legitim, dass zwischenzeitlich bei einigen Gremienmitgliedern ein
Umdenkungsprozess stattgefunden habe. Er plädiert dafür, dass nun Gespräche
geführt werden, um zu einer sachlichen und konstruktiven Zusammenarbeit
zurückzukommen.
Herr Schröder spricht für den Sportverein
seinen Dank dafür aus, dass ein solcher Antrag erneut beraten wird. Die
Umweltbilanz kehre sich zum Positiven, wenn der Platz oft genutzt werde und
dies sei durch die ganzjährige Bespielbarkeit der Fall.
Herr Ehmke vom Seniorenbeirat erklärt, dass
sich auch der Seniorenbeirat sehr intensiv mit der Angelegenheit beschäftigt
habe und die Entscheidung für einen Kunstrasenplatz mittrage.
Frau Bürgervorsteherin Nebendahl stellt
klar, dass die Gemeindevertretung die Arbeit der Beiräte sehr schätze. Man
werde diese Sache aufarbeiten, so dass sich die Gemüter wieder beruhigen
können. Letztendlich gehöre eine lebhafte Diskussion zu einem demokratischen
Prozess dazu.
Die Gemeindevertretung fasst folgenden
Stimmberechtigte: |
19 |
||
Ja-Stimmen: 16 |
Nein-Stimmen: 2 |
Enthaltungen: 1 |
Befangen: 0 |