Beschluss:

 

Der Hauptausschuss empfiehlt der Schulverbandsvertretung,  das Raumkonzept der Gemeinschaftsschule Probstei und die Zusammenstellung der einzelnen Bauabschnitte mit den dazu gehörenden Kostenschätzungen in der heute vorgestellten Form, für die weiteren Planungen als Grundlage zu übernehmen.

 

Die für die Bauabschnitte 1 bis 4 erforderlichen Mittel in Höhe von insgesamt 3.134.000,00 € sind anteilig in die Haushalte 2010 und 2011 einzustellen. Der Verbandsvorsteher wird ermächtigt, die erforderlichen Aufträge zu erteilen.


- Vorlage – Tischvorlagen

 

Hauptausschussvorsitzender Cordts berichtet rückblickend, dass die Schulverbandsvertretung in ihrer Sitzung am 12.12.2007 den Beschluss gefasst hat, am Schulzentrum in Schönberg aus den auslaufenden Schulformen Haupt- und Realschule eine Gemeinschaftsschule zu errichten. Dem Antrag des Schulverbandes vom März 2008 wurde im Februar 2009 stattgegeben. Die Genehmigung zur Errichtung der Gemeinschaftsschule erfolgte zum 01.08.2009.

 

Bereits in dem Antrag hatte der Schulverband dem Bildungsministerium gegenüber mitgeteilt, dass es Ziel des Schulverbandes ist, an der Gemeinschaftsschule eine gymnasiale Oberstufe einzurichten, da diese Schulform am Schulstandort nicht vorhanden ist und vor allem um in Zeiten des Schulwettbewerbes um Schülerzahlen, ein qualitativ hochwertiges Schulangebot vor Ort vorzuhalten. Das Ministerium hat daraufhin seinerzeit mitgeteilt, dass darüber frühestens im Jahre 2013 eine Entscheidung getroffen werden wird. Erst dann lässt sich einschätzen, ob voraussichtlich eine ausreichend große Zahl von Schülerinnen und Schülern die Oberstufe besuchen wird. Die Grundschule bleibt bis zum 31.07.2012 eigenständig, danach fließt sie in die Gemeinschaftsschule ein.

 

Von daher muss es bereits jetzt das Ziel des Schulverbandes sein, die Schule so attraktiv auszustatten, dass eine möglichst hohe Anzahl von Eltern ihre Kinder auf diese Schule schicken wollen, da nach der Änderung des Schulgesetzes, die Eltern Wahlfreiheit haben und von daher jetzt selbst entscheiden, auf welche Schule sie ihr Kind schicken wollen. Damit hat sich der Schulverband eine große Aufgabe gestellt, die es jetzt umzusetzen gilt.

 

Aufgrund der hohen Anmeldezahlen für den ersten Jahrgang Gemeinschaftsschule, hatte die Schulverbandsvertretung im Oktober 2008 beschlossen, dass die neue Schule sechszügig starten soll. Diese Zügigkeit ist auch erforderlich, um den nötigen Unterbau an Schülerzahlen für die gewünschte gymnasiale Oberstufe zu erhalten. Der eigens eingerichtete Planungszirkel hat in insgesamt 11 Sitzungen intensiv darüber beraten, wie die Raumplanung der neuen Schule auszusehen hat. Daraufhin wurde die Verwaltung beauftragt, ein Raumkonzept für eine sechszügige Gemeinschaftsschule zu erstellen. Das Konzept enthält das Minimum an baulichen Erweiterungen, dass die neue Schule benötigt. Amtsmitarbeiterin Johansson trägt daraufhin das Raumkonzept vor.

 

Der Vortrag ist dem Protokoll in der Anlage beigefügt. Ebenso die Raumpläne und Kostenschätzungen für die Verbandsvertreter, die am Sitzungsabend nicht anwesend waren. 

 

Nach dem Vortrag bedankt sich der Hauptausschussvorsitzende für die gute Arbeit der Verwaltung und bittet um Fragen und Anmerkungen zum Raumkonzept.

 

Hauptausschussmitglied Dr. Raetzell fragt nach, wie realistisch noch die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe wird, wenn bereits für eine sechszügige Gemeinschaftsschule  ein derart großer Baubedarf erforderlich ist. Der Ausschussvorsitzende äußert dazu, dass es Ziel des Schulverbandes ist, die gymnasiale Oberstufe an die Schönberger Gemeinschaftsschule zu bekommen. Von daher ist es unabdingbar, auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben. Verbandsvertreter Lamp befürchtet, dass die Schülerzahlen für eine gymnasiale Oberstufe nicht so ausreichend sein werden, dass diese qualitativ gut arbeiten könne. Die reinen Gymnasien hätten da mehr zu bieten. Nach Auffassung von Verbandsvertreter Sinjen reichen nach der Schulentwicklungsplanung die eigenen Kinder des Schulverbandes nicht aus, um die Sechszügigkeit durchzuhalten. Von daher sei man darauf angewiesen, dass von außerhalb Kinder dazukommen, deren Wohnsitzgemeinden aber lediglich Gastschulbeiträge zahlen. Dagegen müssen die Mitgliedsgemeinden des Schulverbandes pro Kind einen weit höheren Betrag aufbringen.

 

Hauptausschussmitglied Taubner führt an, dass keiner zu diesem Zeitpunkt verbindlich sagen kann, ob ausreichend Schüler kommen werden. Aber selbst wenn die Sechszügigkeit nicht durchgängig gehalten werden kann, sind die für den 1. – 3. Bauabschnitt geplanten Räume nicht umsonst gebaut, da die Schule bereits zum jetzigen Zeitpunkt große Raumnot hat. Das Raumkonzept sieht lediglich die erforderlichen Klassen- und Fachräume vor. Lehrerarbeitsräume, Lagermöglichkeiten, Gruppen- und Besprechungsräume sind darin aus Kostengründen  nicht enthalten.

 

Verbandsvertreter Zurstraßen ist der Auffassung, dass die Weichen für die gymnasiale Oberstufe jetzt gestellt werden müssen. Die tatsächlichen Schülerzahlen werden stark abhängig sein von der Qualität der Schule, da die Eltern Wahlfreiheit haben. Auch die politischen Rahmenbedingungen werden eine Rolle spielen. Das Ziel steht fest und es sollte Stück für Stück umgesetzt werden, jeweils in Abhängigkeit von den tatsächlichen Schülerzahlen. Es spricht nichts dagegen den Kurs zu korrigieren wenn die Rahmenbedingungen sich ändern. Mit dem vorliegenden Raumkonzept ist der erste Schritt gemacht. Natürlich könne man die neue Schule auch von vornherein kleiner planen, aber das entspricht nicht dem politischen Ziel der Schulverbandsvertretung.

 

Hauptausschussmitglied Knust macht nochmals deutlich, dass sich der Planungszirkel die Arbeit nicht leicht gemacht hat. Das Gremium hat elf mal getagt. Die ersten Bauabschnitte müssen umgehend auf den Weg gebracht werden, damit die benötigten Räume zeitnah zur Verfügung stehen. Alle weiteren Bauabschnitte könne man abhängig vom Bedarf umsetzen.

 

Verbandsvertreter Dr. Raetzell macht deutlich, dass er sich nicht als Gegner der gymnasialen Oberstufe verstanden wissen will. Die Gemeinschaftsschule hat hier in dieser Region gefehlt. Er plädiert ebenfalls dafür, den eingeschlagenen Weg zu gehen. Die Nachbargymnasien bieten lediglich G-8 an. Alternativ dazu könnte in Schönberg dann die Möglichkeit eines G-9-Gymnasiums geschaffen werden.

 

Anschließend erläutert Architekt Voss ausführlich die geplanten Bauabschnitte, die erforderlichen Bauzeiten und die dazu gehörenden Kosten.

 

Verbandsvertreter Zurstraßen spricht sich dafür aus, zunächst die Bauabschnitte 1 bis 4 zu beauftragen, da diese Räume aufgrund der bestehenden Raumsituation auf keinen Fall fehlinvestiert sind, auch nicht, wenn die Schülerzahlen sinken sollten.

 

Amtsmitarbeiter Gerlach berichtet hinsichtlich der Finanzierung der Baumaßnahmen, dass sich die Verbandsumlage in 2010 nicht erhöhen wird, weil die Kredite für die Finanzierung der Maßnahmen erst Ende des Jahres 2010 aufgenommen werden und somit der Schuldendienst auch erst ab 2011 zu leisten ist. Die Laufzeit für derartige Kredite beträgt 38 Jahre.

 

Dem Protokoll ist je eine Übersicht beigefügt, aus der ersichtlich ist, wie sich der zusätzliche Schuldendienst auf die Haushaltsjahre 2011 und 2012 auswirken wird. Daraus ist ersichtlich, welche Belastungen die einzelnen Mitgliedsgemeinden durch die Baumaßnahmen der Bauabschnitte 1 bis 4 tragen müssten. 

 

Nach eingehender Diskussion ergeht anschließend nachstehender

 


Stimmberechtigte:

 6

Ja-Stimmen:  5

Nein-Stimmen:  0

Enthaltungen:  1

Befangen: 0