Der Ausschussvorsitzende erläutert den Tagesordnungspunkt und die Sichtweise der WGP Fraktion. Seit 1992 besteht die Gemeindepartnerschaft. In den Anfangsjahren wird die Partnerschaft von beiden Seiten gelebt. Es finden gegenseitige Besuche und Kontakte, auch auf offizieller Ebene, statt. Die seinerzeit handelnden Personen haben sich zum Teil zurückgezogen bzw. sind aus anderen Gründen nicht mehr präsent.

Die offiziellen Kontakte sind seit vielen Jahren sehr dürftig. In beiden Gemeinden ist das gegenseitige Interesse der Bürger sehr stark zurückgegangen. Das wird auch von der Bürgermeisterin der Gemeinde Borkow, Regina Rosenfeld, in einem Telefonat mit dem GV Grygiel bestätigt. Sie bringt zum Ausdruck, dass Sie die Beendigung der Gemeindepartnerschaft nicht anstrebt und es bedauert, aber auch keine Möglichkeiten der Intensivierung sieht. Sie bringt den Kontakt der Bürger auf Vereinsebene ins Spiel. In Borkow hat sich vor einiger Zeit ein neuer Bürgerverein gegründet.

 

Es gibt kaum noch Berührungspunkte und Schnittmengen, die eine Gemeindepartnerschaft benötigt. Auch der Kontakt zwischen den Feuerwehren ist komplett eingeschlafen bzw. wird nicht mehr gewünscht. Diese Meinung wird auch vom GV Frank Grygiel, der als Gast in der Sitzung das Wort bekommt., und dem Bürgermeister Matthias Gnauck, bestätigt.

Die jetzigen Kontakte sind meist privater Natur oder werrden vom Dorfverein der Gemeinde Borkow gepflegt. Einige Vertreter sind anlässlich einer offiziellen Feierlichkeit in Prasdorf erschienen.

 

Im Vorfeld wurden die Einwohnerinnen und Einwohner aus Prasdorf gebeten, sich an der Diskussion in der Sitzung zu beteiligen. Aus der Einwohnerschaft wird kein Signal für die Aktivierung der Partnerschaft gegeben. Es sind vielmehr Stellungnahmen, die die fehlenden Gemeinsamkeiten bestätigen.

 

GV Fritz Breitfelder hält die anwesenden Einwohner nicht für repräsentativ für das Bild in der Gemeinde. Dem wird entgegnet, dass eventuelle Befürworter sich nicht an der Sitzung beteiligen bzw. erst gar nicht erscheinen.

 

GV Heike Schneekloth bekommt als Gast in der Sitzung das Wort. Sie ist ganz anderer Meinung und hatte die Borkow‘er zuletzt nach Prasdorf zu einer offiziellen Veranstaltung eingeladen. Erschienen sind Vertreter des Dorfvereines Borkow. Eine Delegation der SPD Prasdorf hat auch die Gemeinde in Borkow besucht. Sie möchte an der Partnerschaft festhalten und die im Haushalt eingestellten Mittel dafür verwenden.

 

Der Ausschussvorsitzende hebt die veränderten Lebenssituationen der Bürger in Prasdorf und Borkow hervor. Die Kontakte sind nicht erzwingbar und auch für die Gemeindevertreter in Borkow steht die Partnerschaft augenscheinlich nicht im Vordergrund.

 

GV Hennig Kruse bekommt als Gast in der Sitzung das Wort. Er stellt die Frage nach der Zielsetzung der Partnerschaft und findet keine Gemeinsamkeiten, die die Zielsetzung gemäß dem Vertrag bekräftigen.

 

GV Breitfelder bekommt als Gast in der Sitzung das Wort. Er gibt zu bedenken, dass die Gemeinde den Auftrag, der sich aus der Partnerschaft ergibt, nicht erfüllt. Er bemängelt auch die fehlende Initiative der WGP. GV Heide Schneekloth pflichtet ihm bei und moniert, dass die WGP zu passiv sei.

 

Der Ausschussvorsitzende erklärt, dass die Mitglieder der WGP sich aus Zeitgründen nicht kümmern und das wenig Interesse aufgrund der fehlenden Gemeinsamkeiten und der fehlenden Ziele besteht.

 

Zu guter Letzt bekommt der Bürgermeister das Wort. Er greift nochmal die Historie auf und fragt die anwesenden Einwohner, wie sie die Partnerschaft bewerten und ob sie mögliche Ziele verfolgen. Die anwesenden Einwohner können zur Partnerschaft nichts sagen und beitragen.

Die Ausschussmitglieder der SPD Fraktion, Helmut und Monika Löhndorf, haben sich zu dem Tagesordnungspunkt nicht geäußert.

 

GV Grygiel hat mit der Bürgermeisterin ausgemacht, dass sich die Gemeinde Prasdorf offiziell an die Gemeinde Borkow wendet, um nach deren Meinung zu fragen.