Beschluss:

Die in der Tagesordnung im nichtöffentlichen Teil genannten Tagesordnungspunkte werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt. 


Der Bürgermeister führt aus, die MWSH steht jetzt seit 47 Jahren in Laboe. Leider wurde sie in dieser Zeit nicht regelmäßig gewartet und gepflegt. Hinzu sind zwischenzeitlich noch diverse Altersschäden gekommen, so dass eine große Investitionssumme, ca. 10 Millionen, für den Erhalt aufgebracht werden müsse.

Die Entscheidung diese Summe einzusetzen sei die eine, aber es ist auch zu beachten, dass die jährlichen Betriebskosten zwischen 400.000-500.000 Euro lägen. Diese Summe sei schon heute nicht mehr bezahlbar und die Prognosen für die Zukunft sehen auch nicht rosiger aus.

Nach erfolgtem Beschluss der Gemeindevertretung zur Schließung der Schwimmhalle gab es ein Bürgerbegehren zum Erhalt der MWSH. Es wurde angeregt ein Zweckverband mit den Umlandgemeinden zu gründen. Die Gespräche mit den benachbarten Gemeinden führten nicht zum Ziel und ein zweites Bürgerbegehren führte zum weiteren Aufschub der Schließung.

 

Die Umlandgemeinden sehen die Wichtigkeit einer Schwimmhalle in erster Linie in der Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen nicht im touristischen Potential. Daher liegt ihnen eine Halle am Herzen, nicht aber der Standort Laboe. Daher bleibt die MWSH ein Laboer Problem.

Herr Wenzel macht an dieser Stelle nochmal deutlich, dass für eine Sanierung ca. 10. Millionen Euro zu leisten wären und 500.000 Betriebskosten pro Jahr realistisch sein.

Aus Sicht des Werkleiters können die Betriebskosten allein durch die Gemeinde Laboe langfristig nicht getragen werden.

Eine von der Region nicht gewollte Anlage weiter zu betreiben und darauf zu warten, dass etwas kaputt gehe, wäre keine gute Lösung.

Die Besucherzahlen seien nicht nur wegen der geänderten Öffnungszeiten rückläufig, sondern auch auf Grund der Attraktivität. Zur Erhaltung gäbe es kein tragfähiges Konzept und somit keine Perspektive für eine Rettung. Hinzu käme, dass die Werkleitung das Personal nicht auf Dauer hinhalten könne. Es wären ohnehin schon nicht genügend Mitarbeiter vorhanden und diese dürfe man nicht ständig vertrösten.

Somit sei eine Entscheidung zur Schließung der Halle zwar traurig, aber wahrscheinlich unvermeidlich.

Aus den Zuschauerreihen tauchen die Fragen auf: „Wo sollen die Urlauber und Kranken schwimmen gehen?“, „Warum beteiligt sich die Gemeinde Schönberg nicht an den Laboer Kosten, aber Laboe soll sich an der Schönberger Halle beteiligen?“, „Wer beteiligt sich an den Abrisskosten?“, „Kann die Halle bis zum Kaputtgehen betrieben werden?“.

 

Dazu nimmt Herr Wezel Stellung und erklärt, die Halle könne theoretisch bis zum Tag X betrieben werden, allerdings muss der Eigenbetrieb einen positiven Betrieb gewährleisten. Das sei mit der Personalpolitik und den hohen Betriebskosten jedoch nicht vereinbar.

 

Herr Manfred Krutzinna vom Förderverein merkt an, die ganze Probstei sei eine touristische Attraktion, nicht nur Laboe. Daher sollte es nicht hingenommen werden, dass nur Schulschwimmen angeboten werden soll. Schon das Gutachten sage aus, dass das Ziel ein bedarfsgerechter Neubau werden sollte und hierfür die Gründung eines Zweckverbandes die beste Lösung sei.

 

Dazu entgegnet Herr Thomas Eschenlauer, es sei korrekt, dass das Gutachten den Zweckverband favorisiert, aber wenn die Umlandgemeinden nicht mitmachen, kann man diesen nicht Gründen.

Er fragt außerdem, ob die Heizanlage noch funktionstüchtig sei.

 

Der Bürgermeister bejahrt diese Frage.

 

Herr Gert Mißfeldt führt an, im Jahre 1998 sei die Halle restauriert worden und in diesem Zuge wurde eine neue Filteranlage und ein neuer Duschboiler eingebaut, dessen Kapazitäten deutlich größer wäre, als bisher genutzt.

 

Eine Bürgerin meldet sich zu Wort. Sie ist der Meinung, dass die Umlandgemeinden den Eindruck haben  in Laboe tut sich ohnehin nichts, deshalb ergreifen wir jetzt die Initiative.

Es wurden einfach zu wenig Gespräche geführt und auch nicht ausreichend nach Hilfe gesucht bzw. Werbung gemacht.

 

Hierzu entgegnet Herr Wenzel, es habe Versuche innerhalb der GV gegeben, aber es sind keine Mehrheiten zu Stande gekommen.

 

Herr Roland Hoja kann die Altlaboer verstehen, die die MWSH als Kleinod betrachten. Als bürgerliches Mitglied im Bauausschuss habe er mitbekommen, dass die Neubaugebiete mit der Schwimmhalle, der Skaterbahn und dem Reiterhof beworben wurden. Er sieht voraus, dass es bei den Neubürgern zu Enttäuschungen komme werde, wenn keine dieser Versprechungen zur Verfügung stünden.

Er war bei Gesprächen mit den Umlandgemeinden dabei und sieht von dort keine Unterstützungsmöglichkeiten. Ohne diese Unterstützung habe er auch keine Idee zur Erhaltung der Halle, obwohl er schon dafür wäre.

 

Frau Maren Biewald trägt sehr emotional vor, dass ihr der Kampfgeist der Laboer fehle. Trotz Wahlversprechen haben die Parteien sich widerstandslos ergeben. Außerdem wurden die zahlreichen Vorschläge des Fördervereins einfach ignoriert. Sie bittet die Gemeindevertretung eindringlich, eine andere Lösung als die Gründung eines Zweckverbandes zu suchen.

Es muss eine neuere, schönere Halle mit Therapiebad gebaut werden.

Die Prüfung, ob dieses durch eine Kernsanierung erfolgen könne oder auf dem alten Fundament neu gebaut werden kann, muss zügig erfolgen. Der Förderverein ist auch bereit sich an den Prüfkosten zu beteiligen.

 

Herr Shasa Kudoke-Heuken ist ebenfalls enttäuscht über die Werbung mit Projekten, die gar nicht umgesetzt werden, bzw. über die Schließung der Schwimmhalle. Er möchte sich auch nicht kampflos geschlagen geben. Zumal Bäder immer Zuschussgeschäfte seien. Er stellt die Frage, ob der Hafen auch einfach geschlossen werden würde, wo er jetzt sanierungsbedürftig sei.

Die GV müsse Gespräche führen und zwar über Sanierung oder Neubau!

 

Frau Christa Jürgens berichtet aus Damp. Dort wurde das Aqualand abgerissen und eine neue Schwimmhalle erbaut. Denen wurden Zuschüsse für ländliche Räume gewährt .Warum funktioniert es dort und nicht hier? Es solle eine Eingabe bei der Landesregierung erfolgen und die Laboer sollen „ihr Ding“ durchziehen, schließlich bringen Neubürger und Tourismus auch Geld in die Gemeindekasse.

 

Von Herrn Wenzel kommt der Einwand, er sei der Überbringer, dass sich in der GV keine Mehrheit erklärt habe und die Umlandgemeinden den Weiterbetrieb nicht mittragen.

Evtl. Fördermittel wären zwar für Investitionen schön, die Betriebskosten aber muss die Gemeinde alleine tragen..

 

Durch neue Technik könne der Zuschussbetrag deutlich verringert werden, wendet Herr Shasa Kudoke-Heuken ein.

Herr Roland Hoja plädiert dafür, die Sauna wieder zu eröffnen und somit Mehreinnahmen zu erziehlen.

Herr Manfred Krutzinna ist der Ansicht, die GV soll einen Vorschlag erarbeiten und dann die Umlandgemeinden um Stellungnahme bitten.

Herr Thomas Eschenlauer sagt, es haben sich 48% der Bürger gegen den Weiterbetrieb der Schwimmhalle entschieden. Was nicht bedeutet, dass diese Bürger nicht auch gerne eine Halle hätten, sondern sie haben eher Angst, dass alle Einnahmen in den Betrieb gehen und die restliche Infrastruktur darunter leiden werde.

Zudem habe man ja die Möglichkeit in der Region eine Halle zu nutzen, nur nicht direkt vor der Tür.

Wenn der Tourismus in den Vordergrund gestellt werden soll, dann muss man dieses klar benennen.

 

Frau Maren Biewald sieht den Tourismus als wichtige Einnahmequelle und hat Angst, dass Schönberg eine Schulschwimmhalle im nachherein doch für touristische Zwecke nutzt.

Vorrangig ist ein vernünftiges Konzept zu entwickeln, dann gewinnt man evtl. auch Mitstreiter.

 

Die Vorzüge des Meerwassers werden von Herrn Mißfeldt umfassend angepriesen.

 

Herr Christian Matthes beteuert extra wegen der Schwimmhalle nach Laboe gezogen zu sein.

Er sieht kein Diskussionsbedarf warum man diesen tollen Standort aufgeben sollte.  Die Politik sei in der Verpflichtung den Standort zu retten.

 

Von Herrn Eschlauer kommt der Einwand, warum will man unbedingt am Standort Laboe festhalten. Ihm würde es genügen, dass überhaupt eine Hallel in der Region zur Verfügung stünde.

 

Herr Karl Fleischfresser vertritt die Meinung, es ist nicht notwendig ein neues Baugrundstück zu kaufen, wenn doch hier eines vorhanden sei. Die Einnahmen durch die Parkplatzgebühren müsse man von den fehlenden Betriebskosten abziehen.

 

Ein weiterer Bürger gibt zu Bedenken, dass man bestimmt 10 Jahre nicht schwimmen gehen kann, wenn nach der Schließung der Neubau andauert.

 

Herr Shasa Kudoke-Heuken möchte wissen, was ein Bürger tun kann, damit die Politik tätig wird.

 

Herr Wenzel macht den Vorschlag:“ Begeistern Sie mit guten Ideen die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter.“

 

Ein Bürger möchte bei einer evtl. Zwecksverbandsgründung die Standortbindung Laboe festgeschrieben wissen.

Eine Dame interessiert die möglichen Kosten für Laboe, wenn in Schönberg gebaut würde.

 

Herr Jan-Rolf Plagmann weist darauf hin , dass die Standortfrage noch nicht abschließend geklärt sei. Ein Gutachten für eine Standortfrage sei förderungsfähig. Wenn aber für Laboe nur Laboe in Frage kommt, dann wird kein Zweckverband gegründet werden.

 

Herr Thomas Eschlauer kann nicht bestätigen, dass nichts passiert sei und sich nicht gekümmert wurde. Er habe während der Zeit, als seine Frau in der Gemeindevertretung tätig war, mitbekommen, dass sehr wohl Gespräche und Diskussionen stattgefunden haben. Es gab die Idee einen extra Ausschuss zu gründen. Diese Idee habe man dann zurückgestellt, um den Umlandbürgermeistern nicht das Gefühl eines Laboer Alleingangs zu geben. Sollte kein Zweckverband gegründet werden, ist die Idee wieder aufzugreifen.

 

Herr Roland Hoja ist dafür, einen runden Tisch aus Einwohnern und Förderverein ins Leben zu rufen und die dort erarbeiten Vorschläge an den Bürgermeister heranzutragen.

 

Der Bürgermeister teilt diesen Vorschlag nicht.

 

Herr Joachim Schuldt fasst zusammen. Kaum ein Laboer möchte auf die Schwimmhalle verzichten, aber einige sind der Meinung, wir können das nicht bezahlen. Der Bürger muss darüber nachdenken, welche Auswirkungen es hat, wenn die Kosten der Halle anstehen.

 

Frau Andrea Erdmann spricht für den TV Laboe und deren vielschichtige Schwimmsparten und bittet eindringlich um Übergangslösungen für die Mitglieder, wenn die Schließung erfolgt. Es kann dann nicht auf die Eröffnung des Neubaus gewartet werden.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Herr Wenzel fasst abschließend zusammen, es läge eine deutliche Mehrheit für den Erhalt der Schwimmhalle vor. In der Gemeindevertretung sind weitere Gespräche notwendig. Zur Zeit ist der Betrieb noch für ein Jahr gesichert. Neue Ideen und Konzepte sollen an die Fraktionen herangetragen werden.

Ein Gespräch mit den Umlandgemeinden steht am 22.11.18 an.