Beschluss:

 

Die Schulverbandsvertretung beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, bis zum 30.06.2018 den Investitionsbedarf für die "Errichtung von neuen Sporthallen im Schulzentrum des Schulverbandes Probstei als Ersatz- und Erweiterungsbaubau" dem Bildungsministerium zu melden. Abweichungen von den Bewilligungsbedingungen sind unter Hinweis auf die erheblichen Veränderungen der Schulverhältnisse am Schulstandort, veränderte DIN-Vorschriften, den wirtschaftlichen Zweck der Bewilligungsvorgaben und den bildungspolitischen Zielsetzungen der Bewilligungsrichtlinien zu begründen.

 

 


Zu diesem Tagesordnungspunkt wird eine Tischvorlage verteilt. Es ist der zweite Teil der Machbarkeitsstudie, die das Büro Trapez Architektur entwickelt hat. Inhalt der Studie ist die Ermittlung der Sanierungskosten für die bestehenden Turn- und Sporthallen.

 

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Verbandsvorsteher Wichelmann Herrn Fleischer vom Büro Trapez, der anhand einer PowerPoint-Präsentation die ermittelten Zahlen und Daten vorträgt.

 

Herr Fleischer erläutert zunächst rückblickend den Inhalt des ersten Teils der Studie, die den Neubau der gesamten Hallen umfasst hat. Die seinerzeit ermittelten Kosten basierten auf der Erstellung einer Halle, die einem mittleren Standard entspricht. Die errechneten Kosten betragen für einen Neubau rd. 1,5 Mio. Euro pro Hallenfeld. Bei einer durch die Schule gewünschten Sechsfeldhalle würde ein kompletter Neubau demnach rd. 9 Mio. an Kosten verursachen.

 

Der zweite Teil der Studie umfasste die Sanierung der Gebäude. Es wurde geprüft, inwieweit der Bestand weiter genutzt werden kann. Die kleine Turnhalle (Einfeldhalle) und die Gymnastikhalle stammen aus dem Jahr 1961. Die große Sporthalle (Dreifeldhalle) wurde im Jahr 1975 erbaut. Beide Gebäude sind baulich miteinander verbunden.

 

Bei der Dreifeldhalle müsste im Sanierungsfall ein fast kompletter Abriss erfolgen, um einen energetisch sinnvollen Neuaufbau zu erreichen. Lediglich das Fundament und die Stahlstützen wären weiter verwendbar. Die Nebenräume der Halle sind in einem relativ guten Zustand und könnten weitestgehend erhalten bleiben. Die detaillierten Kosten sind in der Vorlage aufgeführt. Die gesamten Sanierungskosten betragen rd. 3,1 Mio. €.

 

Bei der vorhandenen Gymnastikhalle/Turnhalle ist die Konstruktion solider, es werden aber mehr Abrissarbeiten erforderlich. Das Hauptproblem hier ist die Größe der Hallen, die nicht mehr der DIN-Norm entsprechen und für die heutigen Ansprüche an Schulsport zu klein sind. Eine Sanierung der beiden Hallen würde Kosten in Höhe von rd. 1,4 Mio. € verursachen.

 

Da beide Hallen nicht mehr den Größenanforderungen entsprechen, wurde die Variante berechnet, aus der Einfeldhalle (die größer ist) eine Gymnastikhalle zu fertigen und dazu eine neue Einfeldhalle zu bauen. Die Kosten für diese Variante betragen rd. 2,3 Mio. €.

 

Eine weitere Variante ist der Ersatzbau beider Hallen (der Bau von zwei Einfeldhallen) in der vorhandenen Größe. Dadurch entstünden Kosten in Höhe von rd. 2,1 Mio. €.

 

Und letztlich der Neubau von zwei Einfeldhallen in der der DIN-Norm entsprechenden Größe zu einem Preis von ca. 2,7 Mio. €.

 

Für Verbandsvertreter Cordts steht fest, dass für ihn aufgrund der hohen Sanierungskosten nahezu nur eine Neubau in Frage kommt.

 

Herr Fleischer teilt auf Nachfrage mit, dass die Beeinträchtigung des Schulbetriebes bei einer Sanierung der Hallen in etwa gleich ist, wie bei einem Neubau. Die Zeitdauer der Sanierung beträgt in etwa ein ¾ Jahr. In der Zeit sind die Hallen nicht nutzbar. Weiterhin erläutert er auf Nachfrage, dass die Sanierungskosten anhand der vorliegenden Dokumentationen ermittelt wurden, wie seinerzeit gebaut worden ist. Nach der Sanierung der Hallen ist eine Haltbarkeit wie bei einem Neubau gewährleistet.

 

Für Verbandsvorsteher Zurstraßen ist vor allem wichtig, dass der Schulträger seine Chancen auf Bezuschussung sichert. Bis zum 30.06.2018 müssen entsprechende Förderanträge gestellt werden. Problematisch ist die Formulierung in der Richtlinie, dass die Sanierungskosten mindestens 80 % der Kosten eines Neubaus betragen müssen, bevor ein Ersatzbau förderfähig wird. Für ihn ist ebenfalls deutlich geworden, dass aufgrund der hohen Sanierungskosten lediglich ein Neubau in Frage kommt, der den heutigen Ansprüchen an Schulsport genügt.

 

Verbandsvertreter Schlünsen ist ebenfalls der Auffassung, dass der Schulverband heute eine Richtung vorgeben muss, damit die Fördermittel eingeworben werden können. Auch er spricht sich vom Grundsatz her für einen Neubau aus.

 

Lehrkraft Lükemann weist darauf hin, dass der Bedarf der Schule eine Sechsfeldhalle ist. Aufgrund der hohen Schülerzahlen und dem Sportprofil der Oberstufe sind die derzeitigen Hallenkapazitäten – auch nach einer Sanierung – nicht mehr auskömmlich.

 

Verbandsvertreter Kokocinski spricht sich dafür aus, einen eventuellen Neubau am Bedarf der Schule zu orientieren, alleine schon aus dem Grunde, um konkurrenzfähig zu bleiben.

 

Verbandsvertreter Hirt ist ebenfalls der Auffassung, dass nachhaltig gebaut werden sollte. Der Verband hat bis jetzt bereits eine hochwertige neue Schule geschaffen. Von daher sollte eine zeitgemäße Lösung angestrebt werden.

 

Die Mitglieder der Schulverbandsvertretung diskutieren die Vor- und Nachteile einer Sanierung/eines Hallenneubaus und kommen zu dem Fazit, dass der Antrag auf Bezuschussung eines Neubaus gestellt werden sollte. In dem Antrag sind die veränderten Gegebenheiten (Anstieg der Schülerzahlen, veränderte DIN-Norm und Sportprofil der Oberstufe) deutlich zu machen.

 


Stimmberechtigte:

 18

Ja-Stimmen:  17

Nein-Stimmen: 0

Enthaltungen: 1

Befangen: 0