Herr Wildeman wundert sich, dass offensichtlich geplant ist, heute Abend über den Tagesordnungspunkt „Schwimmhalle“ abzustimmen, obwohl die Gemeindevertreter/Innen nicht in vollem Umfange informiert sind.

 

Frau Bürgermeisterin Mordhorst entgegnet, dass dies so nicht richtig sei, da die Gemeindevertreter/Innen in mehreren Veranstaltungen umfangreich durch die Gutachter selbst informiert worden sind. Sie selbst fühle sich umfassend informiert, weil alle Eckpunkte des Gutachtens und auch die Schlussfolgerungen hieraus plausibel dargestellt worden sind.

 

Auf eine weitere Nachfrage von Herrn Wildemann erklärt Herr Amtsdirektor Körber, dass er keinen Rechtsmangel entdecken könne, da der Tagesordnungspunkt selbst auf der Tagesordnung hinreichend bezeichnet sei, und die Gemeindevertreter/Innen auch im Vorwege durch mehrere Veranstaltungen umfassend informiert worden sind.

 

Frau Murphy erklärt, dass aus ihrer eigenen beruflichen Erfahrung in der Regel bei Gutachten eine Auslegungsfrist von 2-6 Wochen üblich sei, damit man sich hinreichend über deren Inhalte informieren könne.

 

Der Gutachter, Herr Wenger, geht auf die Inhalte des Gutachtens ein und bekräftigt die Aussage von Frau Bürgermeisterin Mordhorst, dass die in der Präsentation vorgestellten Eckpunkte die wesentlichen Essentials des Gutachtens darstellen.

 

Herr Mißfeldt geht davon aus, dass das Gutachten sehr sachlich und kompetent aufgestellt worden ist. Ihn wundere gleichwohl, dass eine Schwimmhalle bereits nach 45 Jahren abgängig sein soll.

 

Herr Wenger erklärt hierzu, dass nach vorliegenden tatsächlichen Erfahrungswerten in vielen Fällen bereits nach 25-30 Jahren die Lebenszyklen von Schwimmhallen erreicht sind.

 

Herr Dörr weist darauf hin, dass der Wegfall einer Schwimmhalle für einen Ort wie Laboe eine sehr einschneidende Angelegenheit ist. Seiner Auffassung nach müsse ein solcher Schließungsbeschluss das Ergebnis einer gründlichen und ganzheitlichen Betrachtung sein. Er müsse feststellen, dass die Auswirkungen auf den Tourismus noch nicht ausreichend untersucht worden sind. Es wundere ihn sehr, dass bereits am heutigen Abend eine abschließende Entscheidung getroffen werden soll. Er habe erwartet, dass jetzt nach Vorlage des Gutachtens zunächst einmal die Sacharbeit beginne. Er lässt noch einmal die gesamte Historie Revue passieren und weist insbesondere darauf hin, dass das Bürgervotum eindeutig auf den Erhalt der Schwimmhalle ausgerichtet war. Er macht an mehreren Beispielen deutlich, dass sowohl der Sanierungsbedarf als auch der sonstige Handlungsbedarf sehr lange schon bekannt sei. Es seien vielfach, unter anderem durch den Förderverein, viele gangbare Wege aufgezeigt worden, die seiner Auffassung nach nicht ausreichend diskutiert worden sind. Er hätte sich hier insgesamt mehr Transparenz gewünscht.

 

Aufgrund mehrerer Stimmen aus der Einwohnerschaft, mit denen die Befürchtung geäußert wird, dass die Gemeindevertreter/Innen eine Entscheidung treffen, ohne ausreichend informiert worden zu sein, erläutert Herr Gemeindevertreter Etmanski, dass er sich ausreichend informiert fühlt. Die Kernpunkte des Gutachtens, die letztlich entscheidungsrelevant sind, sind umfassend erläutert worden, und die Gutachter standen auch für Nachfragen zur Verfügung. Die restlichen Inhalte des Gutachtens sind Details.

 

Frau Helbig hält das Vorgehen insgesamt für undemokratisch. Es sei schwierig gewesen, mit der Gemeinde ins Gespräch zu kommen. Ihrer Auffassung nach schließe man die Halle ohne Plan. Es sei leicht, eine Halle zu schließen. Aber man müsse doch auch schauen, was danach kommt. Sie prognostiziert, dass es in den Hallen in Kiel und Preetz keine Bahnen für die Laboer Schwimmerinnen und Schwimmer geben werde.

 

Frau Erdmann ist der Auffassung, dass das Gutachten bei der Darstellung der Einnahmeseite unvollständig sei. Sie befürchtet, dass den Gutachtern nicht alle Besucherstatistiken vorlagen.

 

Herr Wenger erläutert aufgrund welcher Daten man die Einnahmeseite festgestellt habe.

 

Herr Dose berichtet, dass die Stadt Eckernförde einen Zuschuss für die dortige Schwimmhalle in Höhe von 250.000 € erhalten habe. Er frage sich, ob nicht auch die Gemeinde Laboe einen solchen Zuschuss bekommen könne.

 

Herr Amtsdirektor Körber geht kurz auf das Förderprogramm ein. Dies Förderprogramm sei dem Eigenbetrieb bekannt.

 

Herr Dr. Helm findet es unverantwortlich, dass aufgrund einer Schließung der Schwimmhalle Kinder hier an der Küste nicht mehr schwimmen lernen können, nicht zu vergessen außerdem die Auswirkungen einer Schließung auf den Tourismus. Eine Schwimmhalle gehöre nach Laboe.

 

Herr Kurkutsch spricht die tatsächlichen Besucherzahlen an. Er wünscht sich eine Veröffentlichung der Gesamtnutzerzahlen. Er erkundigt sich ferner nach den Auswirkungen einer Schließung auf das Blockheizkraftwerk. Seine Frage sei, ob die Gemeinde durch die Schließung einen finanziellen Schaden habe.

 

Frau Bürgermeisterin Mordhorst erläutert die Nutzung des Blockheizkraftwerks. Der derzeitige Vertrag laufe bis zum Jahr 2018. Man werde zu gegebener Zeit in einem Änderungsvertrag eine geringere Wärmeabnahme festlegen.

 

Herr Müller verweist auf ein Schreiben der Schulelternkonferenz an die Damen und Herren Gemeindevertreter. Seiner Auffassung nach müsse die Gemeinde unbedingt über einen sog. „Plan B“ nachdenken für den Schulsport, denn die Schließung der Schwimmhalle habe auch Auswirkungen auf die Nutzungsintensität der Turnhalle.

 

Frau Biewald fragt sich, warum die Gemeinde nicht anders vorgehe, insbesondere auch, warum die Gemeinde nicht den Runden Tisch wieder etabliere und sich unverzüglich für die Bildung eines Zweckverbandes einsetze. Sie zeigt einen entsprechenden Handlungsweg auf.

 

Auf die Frage von Frau Brühn, ob man wirklich ausreichend bedacht habe, dass die Schließung der Schwimmhalle deutliche Auswirkungen auf die Kinder und Senioren habe, erläutert Herr Gemeindevertreter Etmanski kurz die Haltung der CDU hierzu.

 

Im Anschluss daran geht Frau Bürgermeisterin Mordhorst auf die Fragen und Anmerkungen einzelner Kinder und Jugendlichen ein, die sich unisono für den Erhalt der Schwimmhalle aussprechen.

 

Herr Matthes erinnert an das Bürgervotum, dass eindeutig sei. Das jetzt vorliegende Gutachten habe die Gemeinde viel Geld gekostet. Hiermit sollte man verantwortungsvoll umgehen. Er stelle sich einmal mehr die Frage, warum man bereits heute über diese wichtige Angelegenheit eine Entscheidung treffen wolle. Warum lasse man nicht den Runden Tisch wieder aufleben. Die Bekundungen des Umlands an einer gemeinsamen Lösung sind da. Er warnt davor, das Umland mit einer voreiligen Entscheidung zu brüskieren.

 

Auf eine entsprechende Frage von Herrn Krutzinna erklärt Frau Bürgermeisterin Mordhorst, dass das vollständige Gutachten in der nächsten Woche im Bürgerinfoportal zu finden sei.

 

Herr Boje erinnert an den Beschluss aus dem Werkausschuss und erkundigt sich, wann sich die Gemeinde mit den Nachbargemeinden an einen Tisch setze, um die Frage zu erörtern wie es weitergehen könne. Er frage sich, welche Ziele ein Zweckverband haben solle und was mit der Halle passiere, wenn diese geschlossen sei.

 

Frau Bürgermeisterin Mordhorst erklärt, dass der Termin mit den Umlandbürgermeisterinnen und -bürgermeistern voraussichtlich noch Ende Februar stattfinden wird.

 

Herr Matthes erinnert daran, dass seinerzeit auch Pro Schwimmhalle mit am Runden Tisch gesessen habe. Er würde sich wünschen, dass das auch zu diesem anstehenden Termin der Fall sei.

 

Herr Gemeindevertreter Etmanski ist der Auffassung, dass zunächst einmal nur die Gemeinde mit den Umlandbürgermeisterinnen und -bürgermeistern verhandeln sollte.

 

Herr Dörr regt in diesem Zusammenhang an, dann aber nicht nur über das Gutachten, sondern auch über konstruktive Lösungsansätze zu reden.

 

Aufgrund eines medizinischen Notfalls wird die Sitzung zunächst unterbrochen und muss kurze Zeit später aus diesem Grund abgebrochen werden.

 

Die Bürgermeisterin schließt die Sitzung um 20:23 Uhr.