Vorsitzender Döttelbeck begrüßt Frau Dipl.-Ing. agr. Gisela Twenhöven. Frau Twenhöven war in Nordfriesland mehrere Jahre als Naturschutzbeauftragte tätig und ist heute bei Projekten zur Ansiedlung von heimischen Wildpflanzen beratend tätig.

 

Unterstützt durch Beamerpräsentation berichtet sie über regionaltypische Pflanzengemeinschaften, Biodiversität, spezifische Artenzusammensetzung, Raum für Wildblumen und die Problematik, dass durch intensive Landnutzung viele dieser Wildpflanzen verschwunden sind, u.a. auch weil diese im Vergleich zu gezüchteten Pflanzen konkurrenzschwach sind.   

 

Sie erläutert, dass es für die Wiederansiedlung von Wildpflanzen

  1. einer guten Planung bedarf, die auch die Bedürfnisse der Menschen berücksichtige,
  2. einer guten Vorbereitung der Flächen bedarf, damit sich die konkurrenzschwachen Wildpflanzen überhaupt ansiedeln können, die Böden sollten möglichst mager sein und
  3. einer anschließenden dauerhaften Pflege bedarf, die bei nährstoffreichen Flächen ein zweimaliges Mähen im Jahr erfordere.

 

Die Schaffung dieser Lebensräume ist eine Aufgabe des Naturschutzes und Kooperationen mit dem BUND oder Naturvereinen seinen beispielsweise möglich.

Das Wildsaatgut ist bei spezialisierten Betrieben zu erhalten, die im Internet gelistet sind. Auf den   vorliegenden Katalog der Fa. Rieger Hofmann GmbH wird verwiesen.

Schließlich weist Frau Twenhöven auch darauf hin, dass andere Werkzeuge und Maschinen für die Pflege erforderlich sind.

 

An den Vortrag schließt sich eine intensive Fragerunde an Frau Twenhöven an.

 

F: Wie kann vorhandener Rasen zu einer Wildblumenwiese gemacht werden?

A: Im einfachsten Fall umgraben oder pflügen und neu einsäen. Es kommt jedoch auf die Böden an. Ggf. müssen die Böden mit Kies mager gemacht werden.

 

F: Ist eine Bodenanalyse erforderlich?

A: Nein.

 

F: Sind für die (Laboer) Böden alle Pflanzen gleichermaßen geeignet?

A: Gezielte Zusammenstellungen sind auf Anfrage möglich.

 

F: Wie steht es mit der betriebswirtschaftlichen Komponente? Ist die Pflege von Wildpflanzen billiger?

A: Es kommt darauf an. Grundsätzlich haben Wildpflanzen einen nicht so hohen Pflegeaufwand.

 

F: Sind andere Werkzeuge oder Maschinen erforderlich?

A: Ja, z.B. Balkenmäher.

 

F: Gibt es für den Strandbereich besonders geeignete, spezielle Wildpflanzenmischungen?

A: Eher weniger, einige Gräser und Kräuter würden aber passen.

 

F: Können Sie (Frau Twenhöven) sich eine Kooperation mit der Gemeinde vorstellen?

A: Das kommt darauf an. Im Rahmen eines Projektes ist das möglich.