Beschluss:

 

  1. Der Planungsausschuss fasst den Beschluss, den Geltungsbereich der 5. Änderung des Flächennutzungsplanes auf die im anliegenden Plan mit „B“ gekennzeichnete Fläche, nördlich des Kapellenweg und westlich der K 15 festzulegen.

 

  1. Der Planungsausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung, den Aufstellungsbeschluss zur 5. Änderung des Flächennutzungsplanes mit dem vorgenannten Geltungsbereich zu fassen.   

 

 


Ausschussvorsitzender Cordts führt aus, dass bereits in der letzten Sitzung des Planungsausschusses über verschiedene Standorte der Saisonparkplätze beraten wurde. Die alternativen Standorte wurden zwischenzeitlich noch einmal bewertet und es wurde auch ein Gespräch mit der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Plön geführt.

 

Herr Kühle zeigt sodann noch einmal die bisherige Entwicklung der Planung anhand einer Powerpoint-Präsentation auf. Herr Matthiesen als Landschaftsarchitekt ergänzt die Ausführungen von Herrn Kühle und geht dabei anhand einer Bewertungsmatrix auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Standortalternativen ein. Herr Stelck erklärt, dass der Landschaftsplan der Gemeinde bei einer Untersuchung der Flächen zum Ergebnis gekommen ist, dass die Fläche „B“ nördlich des Kapellenweg ungeeignet für die Einrichtung eines Saisonparkplatzes ist. Herr Matthiesen führ hierzu aus, dass alle in Aussicht genommenen Standorte aus naturschutzfachlicher Sicht nicht optimal geeignet sind. Da die Fläche „A“ südlich des Kapellenweg jedoch nicht zur Verfügung steht, ist die Fläche „B“ nördlich des Kapellenweg die nächstbeste Alternative. Herr Bünning weist darauf hin, dass im Landschaftsplan eine Bewertung der gesamten Fläche „B“ vorgenommen wurde, in dieser Planung aber nur der südliche Teil direkt entlang der Straße Kapellenweg angedacht ist und dieser Standort erheblich besser geeignet ist, als der nördliche Teil unmittelbar an der Fernau.

 

Herr Kühle erläutert sodann noch zwei Luftbilder, in der er den geplanten Saisonparkplatz hineinskizziert hat. Auch hat er in den Luftbildern beispielhaft einen Fotopoint aufgenommen. Hier könnten die Touristen Fotos mit den Ortsschildern „Kalifornien“ und „Brasilien“ anfertigen ohne eine Verkehrsgefährdung darzustellen. An den Luftbildern lässt sich erkennen, dass der nördliche Teil der Fläche „B“ als naturnahe Fläche bestehen bleibt. Durch eine zusätzliche Grünabschirmung könnte dies noch deutlicher werden. Die Grünfläche könnte dabei auch durchaus mit überplant und als Maßnahmenfläche ausgewiesen werden. Herr Matthiesen ergänzt, dass die Eingrünung aus standorttypischen Erlen und Weiden bestehen könnte, die auch sehr schnell anwachsen würden.  

 

Frau Klein verweist sodann auf Gespräche zur Einrichtung eines Saisonparkplatzes in 2013 / 2014. Es haben sich seinerzeit 600 Bürger dagegen gewandt. Jetzt soll es nur zu einer abgespeckten Version der Ursprungsplanung kommen. Weiter wurde der Landschaftsplan vor 25 Jahren erstellt, dieser kann heute nicht mehr zur Bewertung herangezogen werden. In der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes in 2006 wurde die Parkplatzfläche nördlich des Kapellenweg bereits herausgenommen. Frau Klein sieht den Bedarf an Saisonparkplätzen in Kalifornien nur an wenigen Tagen im Jahr. Sie hält die Kosten für die Umsetzung in Höhe von ca. 400.000,-- € für ökonomisch und ökologisch nicht vertretbar. Dieses Geld sollte lieber in die  Sanierung der Strandeingangsbereiche investiert werden. Frau Klein schlägt vor, dass eine Bürgerbefragung im Ortsteil Kalifornien durchgeführt wird, bevor eine Entscheidung zur Planung getroffen wird.

 

Ausschussvorsitzender Cordts weist darauf hin, dass die Bürger sich gegen die Ursprungsplanung gewandt haben, weil diese eine Parkplatzreihe entlang der Kreisstraße bis hin zur Kuhbrücksau vorsah. Die jetzige Planung liegt unmittelbar am Kapellenweg und damit doch ein großes Stück von der nördlichen, sensibleren Fläche entfernt. Der Bedarf an einem Saisonparkplatz wurde bereits ausreichend diskutiert.

 

Herr Bünning sieht den Bedarf eines Saisonparkplatzes darin begründet, dass viele Touristen und auch Einheimische gar nicht erst nach Kalifornien kommen, weil sie schon wissen, dass sie dort keinen Parkplatz finden. Leider lässt sich die Zahl dieser Leute jedoch nicht ermitteln. Frau Klein entgegnet, dass sie viele Gespräche mit Bürgern aus Kalifornien geführt hat und keiner eine Notwendigkeit für die Einrichtung eines Saisonparkplatzes gesehen hat.

 

Auf den Hinweis von Herrn Lüken, dass die SPD eine Fragebogenaktion zum Ortsentwicklungs- und Tourismuskonzept vehement abgelehnt hat, erklärt Frau Klein, dass diese Befragung nur aus einer Frage bestehen und es auch nur die Antwortmöglichkeiten „Ja“ oder „Nein“ geben soll. Außerdem soll diese Befragung ortsteilbezogen sein. Die 400.000,-- € zur Einrichtung des Parkplatzes sollten besser für die Eingangsbereiche genutzt werden.

 

Ausschussvorsitzender Cordts erklärt, das zu Beginn der Planung irrtümlich von 500 Parkplätzen ausgegangen wurde, die Kosten von 400.000,-- € sind nun auch nur eine ganz grobe Schätzung, die nach tatsächlicher Ermittlung der Kosten ganz anders aussehen können. Es geht heute unabhängig von einer Befragung der Bürger zunächst darum, den Geltungsbereich der Planung festzulegen und der Gemeindevertretung zu empfehlen, einen Aufstellungsbeschluss zu fassen. Damit wird heute nur die grobe Richtung festgelegt, wohin es gehen könnte. Die Durchführung der Planung steht danach erst an und sie kann auch durchaus wieder eingestellt werden.

 

Bürgermeister Osbahr erklärt, dass die geschätzten Kosten sich noch auf die Ursprungsplanung beziehen und deshalb nicht konkret genug sind, um sie fest anzunehmen. Auch ist er von einem Erwerb der Gesamtfläche ausgegangen. Da ein Erwerb der Flächen langfristige Planungssicherheit bietet, würde er das auch empfehlen, aber denkbar wäre ansonsten auch eine Pacht der Fläche oder eben nur ein Erwerb der tatsächlich für die Parkplätze benötigten Fläche. Herr Osbahr fragt sodann, ob die verbleibende Grünfläche im nördlichen Bereich der Fläche „B“ als Ausgleichsfläche für spätere Bauvorhaben genutzt werden könnte. Herr Matthiesen erklärt hierzu, dass die Fläche für den Naturschutz schon einen Wert hat und es somit nicht sehr viele Ausgleichspunkte für ein Ökokonto gibt, sehr wohl lässt sich die Fläche in einigen Bereichen auch noch aufwerten.

 

Frau Klein beantragt daraufhin über die Durchführung einer Bürgerbefragung abzustimmen. Ausschussvorsitzender Cordts erklärt hierzu, dass er sich mit dem Antrag etwas überfahren fühlt. Er ist der Auffassung, dass heute zunächst der Geltungsbereich festgelegt und der Gemeindevertretung empfohlen werden sollte, den Aufstellungsbeschluss zu fassen. Über eine Bürgerbefragung könnte dann in der nächsten Sitzung beraten und entschieden werden. Herr Stelck führt aus, dass auch er der Meinung ist, dass heute kein Beschluss gefasst werden sollte, wenn eine Bürgerbefragung noch durchgeführt werden soll. Ausschussvorsitzender Cordts wiederholt seine Ausführungen und ergänzt, dass sich die Gemeinde mit dem Beschluss nichts vergibt. Es geht schließlich nur um die Einleitung des Planverfahrens und nicht um die weitere Durchführung oder gar Umsetzung der Planung. Frau Klein stimmt sodann einer Beratung und Beschlussfassung über eine Bürgerbefragung in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses zu. Herr Hirt ergänzt, dass es auch viele Stimmen gibt, die sich für einen Saisonparkplatz ausgesprochen haben, insofern hält auch er eine Bürgerbefragung und die vom Ausschussvorsitzenden Cordts vorgeschlagene Vorgehensweise für sinnvoll.    

 

Ausschussvorsitzender Cordts verliest sodann den Beschlussvorschlag der Verwaltungsvorlage.

 

 


Stimmberechtigte:   8

 

Ja-Stimmen:           5

Nein-Stimmen:  2

Enthaltungen:  1

Befangen: 0