Die Verwaltung wird beauftragt, zur Vorbereitung der Sitzung des Planungsausschusses im Oktober 2015, die Fläche rechtsseitig der K 15 und nördlich der Kreuzung Kapellenweg / K 15 näher zu untersuchen und bewerten zu lassen. Mit den Eigentümern sind entsprechende Verhandlungen zu führen. Hinsichtlich der Fläche rechtsseitig der K 15 und südlich der Kreuzung Kapellenweg / K 15 sind Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Plön zu führen, in wie weit eine Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet für die Einrichtung eines Saisonparkplatzes für ca. 100 PKW möglich ist.


Ausschussvorsitzender Cordts erläutert kurz die Entwicklung der Ausweisung von Saisonparkplätzen im Ortsteil Kalifornien. Es bestand hier der Auftrag, auch Alternativflächen zu untersuchen. Herr Cordts hat heute ein Gespräch mit den Eigentümern der Fläche rechtsseitig der K 15 und unmittelbar nördlich der Kreuzung Kapellenweg / K 15 geführt. Die Eigentümer haben ihre Bereitschaft bekundet, die Flächen veräußern oder aber verpachten zu wollen. Sodann bittet Ausschussvorsitzender Cordts Herrn Kühle, die Planung vorzustellen.

 

Anhand einer Powerpoint-Präsentation erläutert Herr Kühle die bisherige Entwicklung und die Bewertung der Alternativflächen ausführlich. Die linksseitig der K 15 und südlich des Kapellenweges liegende Fläche ist im Flächennutzungsplan bereits als Saisonparkplatz ausgewiesen. Diese Fläche ist jedoch nicht umsetzbar, weil auch nach mehrfachen Versuchen keine Einigung mit den Eigentümern zu erreichen ist. Die Fläche rechtsseitig der K 15 und südlich der Kreuzung Kapellenweg / K 15 ist nicht umsetzbar, weil diese Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt. Die linksseitig der K 15 und nördlich des Kapellenweges angedachte Fläche ist durchaus möglich, aber sie ist naturschutzfachlich sensibler. Der erste  Entwurf, der die Erstellung von  Parkplätzen entlang der K 15 bis ca. 15 m an die Kuhbrücksau vorsah, wurde doch sehr kritisch gesehen und so wurden die Parkplätze dann in einem zweiten Entwurf entlang des Kapellenweges angeordnet.

 

Als weitere Alternativfläche wurde nun die Fläche rechtsseitig der K 15 und unmittelbar nördlich der Kreuzung Kapellenweg / K 15 untersucht. Herr Levsen hat hierzu bereits eine Kostenschätzung durchgeführt. Diese hat ergeben, dass die Umsetzung erheblich kostengünstiger würde, als die Umsetzung der Fläche linksseitig der K 15 und nördlich des Kapellenweges. Dieser Entwurf sieht keine gesonderte Brücke über die Kuhbrücksau vor, allerdings muss dafür die K 15 einmal von den Parkenden gequert werden. Herr Matthiesen hat auch bereits eine naturschutzfachliche Vorabbewertung durchgeführt mit dem Ergebnis, dass zwar auch hier das Landschaftsbild stark verändert würde, aber grundsätzlich ist die Fläche auch aus naturschutzfachlicher Sicht besser geeignet als die Fläche linksseitig der K 15 und nördlich des Kapellenweges.

 

Ausschussvorsitzender Cordts bedankt sich bei Herrn Kühle, nachdem nun auch die weitere Alternativfläche vorgestellt wurde, soll heute noch kein Beschluss gefasst werden, es wäre aber gut, wenn es eine Tendenz gibt, um weitere Untersuchungen anstellen zu können und in der Oktobersitzung dann weiterzukommen.

 

Herr Winkler ist der Auffassung, dass zunächst keine der Alternativen weiter behandelt werden sollte. Es ist vielmehr zunächst der tatsächliche Bedarf zu ermitteln. Bis heute ist die Frage nicht geklärt, ob überhaupt ein Saisonparkplatz im Ortsteil Kalifornien benötigt wird.

 

Herr Bünning verliest daraufhin den folgend aufgeführten Brief eines Gewerbetreibenden aus dem Ortsteil Kalifornien. „Wenn sich nichts an der derzeitigen Parkplatzsituation ändert, sehe ich für unser Haus mittlerweile schwarz. Leider konnte die sogenannte unechte Einbahnstraße nicht  durchgesetzt werden und das Sackgassenschild am Anfang des Seesternweg wirkt auch abschreckend. Zusätzlich halten die zu wenig vorhandenen Parkplätze die Gäste davon ab, unser Haus zu aufzusuchen. Dazu kann ich nur hoffen, dass seitens der Gemeinde dringend geholfen wird.“ Herr Bünning führt weiter aus, dass die Gewerbetreibenden die Touristen brauchen, um existieren zu können. Einige Gewerbetreibende denken sogar schon darüber nach, im nächsten Jahr nicht mehr zu öffnen. Die Gemeinde hat aber eine Verpflichtung mit dem Ausbau der Infrastruktur den Gewerbetreibenden das Überleben zu sichern. Selbst im SPD-Wahlprogramm ist die Verbesserung der Parkplatzsituation in Kalifornien aufgeführt.

 

Herr Schimmer bestätigt die Aussage im SPD-Wahlprogramm, damit ist aber nicht die Neuanlage von Parkplätzen gemeint, sondern die Optimierung der vorhandenen Parkplätze durch ein Parkleitsystem und eine bessere Beschilderung. Er hat die Auskunft eines Gewerbetreibenden erhalten, dass die vorhandenen Parkplätze völlig ausreichend sind.

 

Bürgermeister Osbahr erklärt, dass bereits im Verkehrskonzept von 2001 die Schaffung von Parkplätzen in Kalifornien aufgeführt ist. Das Verkehrsleitsystem ist zwischenzeitlich auch installiert. Es war auch Wunsch, dass die Parkplätze markiert werden, aber auf wassergebundenen Flächen ist dies schwierig machbar und insbesondere handelt es sich auch um Privatflächen, auf die die Gemeinde keinen Zugriff hat. Aus diesem Grunde ist das Markieren der Parkplätze nicht umgesetzt worden. Weiterhin sollte der Verkehrsüberwacher die Parksituation in der Saison beobachten. Aufgrund der Wetterlage war diese Saison nicht so stark betroffen, aber es hat zwei Extremwochenenden gegeben, wo Überlegungen angestellt wurden, falsch parkende PKW abzuschleppen, weil insbesondere im Bereich Große Heide kein Durchkommen mehr war. Bürgermeister Osbahr hat auch Gespräche geführt und dabei die Rückmeldung erhalten, dass Parkplätze dringend benötigt werden. Ein Bedarf an Parkplätzen in Kalifornien wird also durchaus gesehen. Es gibt zwar auch einige Parker im Bereich der Parkplätze am Holm, aber diese Parkplätze sind den Wohnungen zugeordnet und stehen nicht für andere Touristen zur Verfügung. Der Umfang an Parkplätzen, der nun durch die Planung umgesetzt werden soll, bewegt sich bei ca. 100 Parkplätzen und ist damit noch sehr überschaubar. Die Diskussionen um Parkplätze in Kalifornien laufen bereits seit 2001 und so sollte die Gemeinde diese Planung weiter betreiben und dann auch umsetzen.

 

Herr Stelck führt aus, dass der Bedarf an Parkplätzen nicht nachgewiesen ist. Engpässe hat es an nur zwei Wochenenden gegeben und davor vielleicht an vier Wochenenden, das rechtfertigt aber noch nicht, eine so große Summe für die Herstellung von Parkplätzen zu investieren. Es wäre besser, wenn die Gemeinde die Eingangsbereiche zum Strand neu gestalten würde, denn genau deshalb kommen weniger Touristen. Außerdem sind die Parkplätze südlich des Kapellenweg und rechtsseitig der K 15 schon seit 1970 im Bebauungsplan abgesichert, hier sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, um Einigkeit mit den Eigentümern zu erreichen. Die anderen in Aussicht genommenen Flächen sind ökologisch sehr wertvoll und eignen sich besonders als Retentionsflächen für starke Regenfälle. Sie müssten   erheblich aufgeschüttet werden und es müssten auch in erheblichem Maße Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden. Herr Stelck vertritt die Auffassung, dass die Planung zur Neuausweisung von Saisonparkplätzen nicht weiter verfolgt werden sollte.

 

Herr Hirt erklärt, dass auch er viele Gespräche mit Betroffenen geführt hat. Ein Bedarf an zusätzlichen Parkplätzen ist vorhanden, aber er ist nicht messbar, weil viele PKW vorher umdrehen oder gar nicht erst nach Kalifornien kommen, weil sie wissen, dass sie keinen Parkplatz bekommen. Hier müssen Ökonomie und Ökologie zu einem Ausgleich gebracht werden. Bisher sind die in Aussicht genommenen Flächen für die Ausweisung eines neuen Saisonparkplatzes nur oberflächlich untersucht worden, die exakten Gutachten müssen noch erstellt werden und erst dann kann eine objektive Bewertung vorgenommen werden. Die Gewerbetreibenden in Kalifornien wünschen sich eine Verbesserung der Parkplatzsituation. Die vorhandenen Parkplätze südlich des Kapellenweg und rechtsseitig der K 15 sind nicht umsetzbar und deshalb müssen die anderen Optionen nun  geprüft werden.

 

Ausschussvorsitzender Cordts führt aus, dass dieses Thema schon seit vielen Jahren diskutiert wird. Wenn die Eigentümer sich bereit erklären, Flächen zur Verfügung zu stellen, dann sollte es nun auch losgehen, im Haushalt sind die Kosten ebenfalls schon lange bereitgestellt. Die Infrastruktur im Ortsteil Kalifornien muss verbessert werden. Nachdem die nördlich des Kapellenweges und linksseitig der K 15 in Aussicht genommene Fläche so kritisch gesehen wurden, gibt es jetzt eine Alternativfläche, die auch entsprechend begutachtet und bewertet werden sollte. Kalifornien braucht dringendst Parkplätze !

 

Herr Bünning erklärt, dass er sich unverstanden fühlt. Deshalb macht er noch einmal ganz deutlich, dass es bei den Gewerbetreibenden um deren Existenz geht. Die Gemeinde hat dementsprechend eine Verpflichtung, zu helfen.

 

Herr Winkler spricht daraufhin die Fläche rechtsseitig der Kreisstraße und südlich der Kreuzung Kapellenweg / K 15 an. Diese Fläche war früher eine Müllkippe. Auch wenn sie heute im Bereich eines Landschaftsschutzgebietes liegt, sollte versucht werden, sie aus dem Landschaftsschutz zu entlassen, in anderen Fällen ist dies auch schon geschehen. Herr Kühle erklärt dazu, dass es bereits Vorgespräche mit der unteren Naturschutzbehörde gegeben hat und diese erklärt haben, dass eine Entlassung aus dem Landschaftsschutz nicht möglich ist. Außerdem würde eine Entlassung aus dem Landschaftsschutz einen stark erhöhten Ausgleichsbedarf nach sich ziehen. Die Fläche nördlich davon ist im Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesen, was die Planung wesentlich vereinfacht. Frau Thomsen spricht ihr Unverständnis dazu aus, dass eine Fläche, die früher Müllkippe war, heute naturschutzfachlich wertvoller sein soll.

 

Frau Klein führt aus, dass schon viele Planungen an ungeeigneter Stelle durchgeführt und umgesetzt wurden. Die langjährige Diskussion zu diesem Thema zeigt, dass die Fakten noch nicht ausgereift sind. Sie bittet, dass Thema noch einmal in den Fraktionen beraten zu lassen und in der Zwischenzeit auch die Fläche zu prüfen, die derzeit im Landschaftsschutzgebiet liegt.

 

Ausschussvorsitzender Cordts erklärt, dass heute kein Beschluss über die Planung gefasst werden soll. Es sollten lediglich weitere Untersuchungen angestellt und Vorschläge unterbreitet werden. Er formuliert daraufhin den folgenden Beschlussvorschlag:  


Stimmberechtigte:   8

 

Ja-Stimmen:            8

Nein-Stimmen:  0

Enthaltungen: 0

Befangen: 0