Im Januar und im Februar dieses Jahres sind einmal mit der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Plön und einmal mit einem Baumsachverständigen der Landwirtschaftskammer sowie dem Bürgermeister und Vertretern der Gemeinde und des Umweltbeirates Begehungen des Schlossparkes durchgeführt worden. Ziel der Begehung war die Feststellung der Verkehrssicherungspflicht. Dabei ist festgestellt worden, dass etwa 30 Eschen von der Eschenkrankheit befallen sind und entweder ganz gefällt oder nur Äste entfernt werden müssen, um die Verkehrssicherheit im Schlosspark zu gewährleisten. Zudem mussten 2 große Bäume (Buchen) gefällt werden, da sich Risse im Stamm und Schäden an den Ästen zeigten. Nach dem Fällen war sichtbar, dass die Bäume bereits bis 2 m in den Boden hinein hohl und faul waren. Die Kastanie, die vor der Brücke steht, muss noch einmal zusammen begutachtet werden, da sich bereits Pilzbefall in den Ästen zeigt. Die tote alte Eiche im Park kann vorerst stehen bleiben, da sie aus Sicht der Verkehrssicherung keine Gefahr darstellt.

Herr Wolf-Schwerin hat anschließend über einen Vortrag eines Baumsachverständigen über Baumkrankheiten im März dieses Jahres berichtet. Zum einen ging es um Kastanien und den Befall mit Miniermotten. Es wurde berichtet, dass der Befall durch die Miniermotte ein eher ästhetisches Problem ist, da der Baum durch den dadurch bedingte spätere Belaubung und früheren Laubabwurf nicht geschädigt wird und das Absammeln der Blätter im Herbst für den Baum her einen Nahrungsentzug darstellt. Versuche haben gezeigt, dass Bäume bei einer regelmäßigen totalen Entlaubung per Hand erst nach 7 Jahren eine Schwächung zeigten. Ein größeres Problem stellt für die Kastanie der Befall mit einem Bakterium (Pseudomonas) dar, das seit etwa 2002 in Europa auftritt und das etwa 2007 über die Niederlanden nach Deutschland eingedrungen ist. Der Baum weist bei Befall sogenannte „blutende“ Stellen an der Rinde auf, die durch die Bakterien bedingt sind. Es bilden sich Risse, Dellen und Beulen, die zu Ermüdungsbrüchen und zum Absterben des Baumes führen können. An den offenen Baumstellen siedeln sich Austernpilze und Winterrüblinge an, die das Holz ebenfalls zerstören. Ein Mittel gegen den Befall mit dem Bakterium gibt es bisher nicht, man kann höchstens versuchen, die entstehenden Baumwunden zu behandeln. Bei der Eschenkrankheit handelt es sich um eine Eschtriebkrankheit. Dabei sterben die Triebe ab und an den Stellen bilden sich neue kleine Triebe. Die Eschen können sich z.T. von der Krankheit wieder erholen. Beim Auftreten der Eschenkrankheit im Forst wird oft zu schnell eingegriffen und der Forstbetrieb fällt dann nicht nur die befallenen Bäume, sondern auch gleich die benachbarten mit. Außerdem werden Eschen dann oft aus Furcht vor der Krankheit nicht wieder nachgepflanzt, so dass dadurch die Esche in ihrem Bestand reduziert wird. Der Tipp des Sachverständigen lautete daher auch, bei Befall der Esche mit der Eschentriebkrankheit möglichst Ruhe zu bewahren und erst einmal beobachten anstatt gleich zu fällen. Ein größeres Problem stellt der Befall mit dem Weißen Stengelbecherchen für die Esche dar. Die Ulmen, die vor ein paar Jahren durch die Ulmenkrankheit stark zurückgegangen waren, erholen sich anscheinend zwischenzeitlich.

In der anschließenden Diskussion ging es auch um die Bewertung von kranken Eschen im Park. Hier ist die Gemeinde jedoch zu einer besonderen Sorgfalt bei der Verkehrssicherung verpflichtet.