Bürgermeister Osbahr teilt mit, dass die Bauarbeiten am neuen Bauhof weitestgehend abgeschlossen sind. Zum Ende des Schuljahres wird dann auch der Kindergartenbetrieb am alten Bauhof geschlossen. Frau Bittner wird nun die ersten Entwürfe für die neue Nutzung des alten Bauhofs vorstellen. Einen Projektträger gibt es zurzeit zwar noch nicht, aber die Gemeinde sollte bereits den Umfang der geplanten Bebauung, insbesondere hinsichtlich der Anzahl der Vollgeschosse, der Höhen und auch der überbaubaren Flächen festlegen.

 

Anhand von drei Beispielen erläutert Frau Bittner sodann mögliche Bebauungen auf dem Grundstück des alten Bauhofs. Das erste Konzept sieht dabei ausschließlich Einzel- und Doppelhäuser vor, die in einem Bereich jedoch auch zwei Vollgeschosse oder ein Staffelgeschoss erhalten könnten. Das Gebiet würde als allgemeines Wohngebiet festgesetzt werden, die Grundflächenzahl würde Frau Bittner auf 0,3 festlegen. Die Zufahrt erfolgt über die Große Mühlenstraße in Form eines Stichweges mit Wendehammer. Zur Abfallbeseitigung sollten die Tonnen an die Große Mühlenstraße gestellt werden, weil ansonsten der Wendehammer für die Müllfahrzeuge einen zu großen Platz einnehmen würde.

 

Das zweite Konzept sieht ein Winkel-Reihenhaus rechtsseitig im Eingangsbereich des alten Bauhofs vor. Das Reihenhaus könnte ein oder auch zwei Vollgeschosse erhalten und eine Höhe von 9,50 m bis 10 m erreichen. Die übrigen Gebäude sind wiederum als Einzel- oder Doppelhäuser geplant. Die Erschließungsstraße erfolgt ebenfalls als Stichweg mit Wendehammer, wobei der Wendehammer in diesem Entwurf in eckiger Form dargestellt ist.

 

Das dritte Konzept sieht im Eingangsbereich linksseitig ein Mehrfamilienhaus vor, das zwei Vollgeschosse und ein ausbaubares Dachgeschoss erhalten könnte. Im hinteren Grundstücksbereich könnte links- und rechtsseitig jeweils ein Reihenhaus stehen. Weiterhin sind zwei Einzel- oder Doppelhäuser möglich. Die Bebauung ist so angeordnet, dass keine Störungen durch Einschattungen der Nachbargrundstücke eintreten können. In dem Konzept ist lediglich das Mehrfamilienhaus mit zwei Vollgeschossen geplant, die übrigen Gebäude würden ein Vollgeschoss mit ausbaubarem Dachgeschoss erhalten.

 

Auf die Frage von Ausschussvorsitzenden Cordts, ob sich die Vorschläge an dem vorhandenen Bebauungsplan orientieren, erklärt Frau Bittner, dass es sich um neue Ideen handelt. Denkbar wären ggf. auch zwei Mehrfamilienhäuser, wobei das Parken dann im vorderen Grundstücksbereich erfolgen müsste, weil Mehrfamilienhäuser mindestens zwei Vollgeschosse erhalten müssen, um noch wirtschaftlich zu sein.

 

Herr Winkler bemängelt, dass kein Vorschlag für einen reinen Geschosswohnungsbau vorgestellt wurde. Die SPD-Fraktion hat bereits erklärt, dass sie für das Grundstück einen Geschosswohnungsbau favorisiert, er hat erwartet, dass ein entsprechender Vorschlag unterbreitet worden wäre. Frau Bittner erklärt hierzu, dass sie zunächst einmal Ideen gesammelt hätte und über weitere Vorschläge dann diskutiert werden sollte. Ausschussvorsitzender Cordts kann die Enttäuschung von Herrn Winkler nachvollziehen, er weist jedoch darauf hin, dass es sich heute um die erste Vorstellung von Entwürfen für das alte Bauhofgelände handelt und diese selbstverständlich noch änderbar und anpassbar sind. Bürgermeister Osbahr ist ebenfalls der Auffassung, dass es heute um die erste Auseinandersetzung mit dem Plangebiet geht, es ist richtig, dass Geschosswohnungsbau in Schönberg benötigt wird, aber es muss dabei auch betrachtet werden, was sich in dieses Gebiet einfügt. Die Ausnutzbarkeit der Grundstücke sollte noch einmal geprüft werden. Frau Bittner erklärt, dass bei der grundsätzlichen Zulassung von zwei Vollgeschossen die Erschließungssituation überdacht werden muss, weil erheblich mehr Stellplätze zur Verfügung gestellt werden müssen.

 

Herr Ehlers weist auf die vorhandenen großen Bäume im hinteren Grundstücksbereich des alten Bauhofs hin und fragt, ob diese bei den Konzepten berücksichtigt wurden. Weiterhin erklärt er, dass Stellplätze auch unter den Gebäuden möglich wären. Frau Bittner hält Tiefgaragen für Mehrfamilienhäuser für durchaus denkbar, den Baumbestand hat sie bisher nicht berücksichtigt. Herr Malchau weist ebenfalls auf den Baumbestand hin, die Eiche und auch die Buche müssten unbedingt stehen bleiben. Frau Bittner entgegnet darauf, dass dafür mindestens 1,5 Kronendurchmesser freigehalten werden müssen und das reduziert dann auch die Baumöglichkeiten. Ausschussvorsitzender Cordts bittet zur nächsten Sitzung entsprechende Alternativen aufzuzeigen. Dabei sollte einerseits eine größtmögliche Ausnutzbarkeit des Grundstücks für den Geschosswohnungsbau aufgezeigt und andererseits auch die möglichen Bebauungsmöglichkeiten unter Erhalt der vorhandenen Bäume dargestellt werden.

 

Auf Anfrage von Herrn Bastian, wie viele Wohneinheiten auf dem Grundstück entstehen könnten, erklärt Frau Bittner, dass sie diese zur nächsten Sitzung zusammenstellen wird. Herr Bastian hält dabei auch ein Pflegeheim oder altenbetreutes Wohnen für möglich, wenn ein entsprechender Investor auftritt.

 

Ausschussvorsitzender Cordts stellt daraufhin die Frage nach eventuellen gewerblichen Nutzungen, es wäre ja auch ein Mischgebiet vorstellbar. In der anschließenden Diskussion wird insbesondere vorgetragen, dass möglichst kein produzierendes Gewerbe und auch kein Handel zugelassen werden sollte. Aus Sicht der SPD-Fraktion ist der Wohnraum in Schönberg knapp und daher sollte möglichst zahlbarer Wohnraum in mehrgeschossigen Gebäuden geschaffen werden.

 

Ausschussvorsitzender Cordts bittet Frau Bittner sodann hinsichtlich der naturschutzfachlichen Aspekte Kontakt mit Frau Franke aufzunehmen. Die nächste Sitzung wird am 10.03. stattfinden und dann sollten neue Entwürfe unter Berücksichtigung der heutigen Beratungen vorgestellt und diskutiert werden. Herr Cordts bekankt sich bei Frau Bittner und verabschiedet sie damit.