Auf Anfrage von Bürgermeister Osbahr erklären die Fraktionsvorsitzenden zunächst, dass der Vorschlag von Herrn Ziesemer von der NIT, für das weitere Vorgehen beim Thema Tourismus ein Forum zu bilden, noch nicht in den Fraktionen beraten wurde. Sehr wohl beurteilen alle Fraktionsvorsitzenden den Vorschlag positiv, insbesondere sollte der Vorschlag angenommen werden, sich die Gemeinde Scharbeutz mit deren Erfahrungen einmal anzusehen.

 

Anhand einer Powerpoint-Präsentation erläutert Herr Ziesemer daraufhin die Einrichtung und die Aufgaben eines Forums ausführlich. Insbesondere erklärt er, dass es in den meisten Fällen bereits viele Konzepte gibt, die aber unzureichend und damit nicht zielführend sind. Häufig werden auch gleichzeitig mehrere Work-Shops eingerichtet, in denen dann zwar viel diskutiert wird, sie aber letztlich keine Ergebnisse liefern, weil ihnen die Ergebnisse der anderen Work-Shops nicht bekannt sind. Hier fehlt es an einer Bündelung und einem Austausch der Probleme und Aufgaben. In einem Forum sollte nur jeweils ein Thema behandelt werden, wobei sich das Forum nicht zu einem Diskussionsclub entwickeln sollte. Deshalb muss es einen Moderator geben, der nur jeweils kurze Statements zulässt, immer wieder Zwischenergebnisse zusammenfasst und zielgerichtete Vorgaben macht. Als Beispiel führt Herr Ziesemer die Treibselentsorgung an. Es würde als einziges Thema mit maximal fünf Möglichkeiten diskutiert werden. Das Ergebnis würde als Vorbereitung der Entscheidung in der Gemeindevertretung gehen können. Weiter könnte das Forum auch bei jedem Thema mit wechselnden Personen besetzt werden und es müsste auch nicht immer der gleiche Moderator sein. Die Zusammensetzung könnte sich nach dem jeweiligen Thema richten, z.B. Straßenbau, Strandnutzung, Gewerbeansiedlung etc.. Im Forum würde dann zunächst die Bedeutung des zu beratenden Projektes stichpunktartig beschrieben. Bei neuen Ideen sollten bereits alte vorliegende Ergebnisse aufgegriffen und mit den neuen Ideen verglichen werden. Im Ergebnis sollte eine Empfehlung für eine Beschlussfassung herauskommen.

 

Es schließt sich eine umfassende Diskussion an. Insbesondere wird dabei die Zusammensetzung des Forums angesprochen. Herr Ziesemer erklärt hierzu, dass die Einladung offen sein kann, sodass zunächst einmal alle kommen können, damit es nicht zu Beschwerden kommt.  Frau Klein erklärt, dass ein solches Forum Informationen und Transparenz bietet, aber es wird dafür auch aufwendiger für die Verwaltung und die Politik. Herr Ziesemer entgegnet, dass durch die Vorbereitungen im Forum der Arbeitseinsatz der Gemeindevertretung und der Ausschüsse geringer wird. Es wird in der Form eine neue Umsetzungskultur entwickelt. So können auch verschiedene Foren sowohl öffentlich mit allgemeinem Informationshintergrund oder auch nichtöffentlich zur internen Diskussion und Entscheidungsfindung eingerichtet werden. Herr Ziesemer schlägt daraufhin vor, zunächst einmal ein Forum gemeinsam einzurichten und durchzuführen. Bei Bedarf könnte dazu auch ein Planer des Ingenieurbüros IPP kommen. Bürgermeister Osbahr erklärt, dass zum Thema Strandmanagement das Klimabündnis Kieler Bucht ein Forum anbietet. Ggf. könnten von dort auch Fördermittel für ein eigenes Forum eingeworben werden. Grundsätzlich besteht im Lenkungsausschuss Einigkeit, dass sich die Einrichtung von Foren positiv auswirken und zur schnelleren Entscheidungsfindung beitragen kann.   


Der Bürgermeister lässt über den Ausschluss der Öffentlichkeit der in nichtöffentlicher Sitzung zu beratenden Tagesordnungspunkte abstimmen.