Sitzung: 28.05.2014 Gemeindevertretung
Beschluss:
Die Gemeinde Höhndorf lehnt jegliche Maßnahmen zur
Förderung von Öl und Gas mittels Fracking ab.
Gegen Fracking – für Natur und Umwelt in Schleswig-Holstein
Wir verfolgen mit großer Sorge die Diskussionen zum Thema Fracking und
die Bestrebungen großer Energieversorger, Aufsuchungserlaubnisse in
Schleswig-Holstein zu erreichen.
Wir befürchten gravierende Umweltauswirkungen, wenn mit „Hydraulic
Fracturing“, genannt Fracking eine bergbautechnische Methode bei uns Einzug
erfährt, bei der in Tiefenbohrungen ein „Fracfluit“, das sind verschiedene
umweltschädigende Chemikalien, mit einem Druck von über 1.500 bar eingepresst
werden, um in sogenannten unkonventionellen Lagerstätten Erdöl oder Erdgas zu
fördern. Studien kommen zu dem Schluss, dass bei diesem Verfahren Umweltrisiken
nicht ausgeschlossen werden können. Diese resultieren vornehmlich aus dem
Gefährdungspotential der eingesetzten Frackfluide und den darin enthaltenen
Chemikalien. Diese Substanzen können über geologische Wirkungspfade in
Schichten mit genutzten Grundwasserleitern gelangen und so unser Trinkwasser
belasten. Risiken bestehen aber auch bei der Entsorgung des Flowbacks oder
hinsichtlich der Dichtigkeit von Bohrlöchern und Förderanlagen. Gelangen
Reststoffe an die Erdoberfläche, ist eine Gefährdung von Mensch, Natur und
Umwelt nicht ausgeschlossen.
Die hohe Bevölkerungsdichte in der Probstei, aber auch ganz besonders
die touristische Bedeutung, erhöht zudem das Gefährdungspotential durch
Fracking bei uns und lässt einen Vergleich mit den „Erfolgen“ in den USA nicht
zu. Die dortigen Verhältnisse sind auf Deutschland nicht übertragbar! Zudem
gibt es auch in den USA erhebliche Umweltprobleme. So warnen verschiedene
Studien, u.a. das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) vor einem
vorschnellen Einstieg Deutschlands in die Gasförderung durch Fracking.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) kommt in seiner
Stellungnahme zum Fracking zur Schiefergasgewinnung (Rn 93, S. 44) zu dem
Schluss, dass diese weder die Gaspreise senkt noch die Versorgungssicherheit
erhöht und deshalb aus energiepolitischen Gründen nicht förderungswürdig ist.
Stimmberechtigte: |
9 |
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Ja-Stimmen: 9 |
Nein-Stimmen: 0 |
Enthaltungen: 0 |
Befangen: 0 |