Beschluss:

 

„Resolution

 

Gegen Fracking – für Natur und Umwelt in Schleswig-Holstein

 

 

Wir verfolgen mit großer Sorge die Diskussionen zum Thema Fracking und die Bestrebungen großer Energieversorger, Aufsuchungserlaubnisse in Schleswig-Holstein zu erreichen.

 

Wir befürchten gravierende Umweltauswirkungen, wenn mit „Hydraulic Fracturing“, genannt Fracking, eine bergbautechnische Methode bei uns Einzug erfährt, bei der in Tiefenbohrungen ein „Fracfluit“, das sind verschiedene umweltschädigende Chemikalien, mit einem Druck von über 1.500 bar eingepresst werden, um in sogenannten unkonventionellen Lagerstätten Erdöl oder Erdgas zu fördern. Studien kommen zu dem Schluss, dass bei diesem Verfahren Umweltrisiken nicht ausgeschlossen werden können. Diese resultieren vornehmlich aus dem Gefährdungspotential der eingesetzten Frackfluide und den darin enthaltenen Chemikalien. Diese Substanzen können über geologische Wirkungspfade in Schichten mit genutzten Grundwasserleitern gelangen und so unser Trinkwasser belasten. Risiken bestehen aber auch bei der Entsorgung des Flowbacks oder hinsichtlich der Dichtigkeit von Bohrlöchern und Förderanlagen. Gelangen Reststoffe an die Erdoberfläche, ist eine Gefährdung von Mensch, Natur und Umwelt nicht ausgeschlossen.

 

Die hohe Bevölkerungsdichte in der Probstei, aber auch ganz besonders die touristische Bedeutung, erhöht zudem das Gefährdungspotential durch Fracking bei uns und lässt einen Vergleich mit den „Erfolgen“ in den USA nicht zu. Die dortigen Verhältnisse sind auf Deutschland nicht übertragbar! Zudem gibt es auch in den USA erhebliche Umweltprobleme. So warnen verschiedene Studien, u.a. das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) vor einem vorschnellen Einstieg Deutschlands in die Gasförderung durch Fracking.

 

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) kommt in seiner Stellungnahme zum Fracking zur Schiefergasgewinnung (Rn 93, S. 44) zu dem Schluss, dass diese weder die Gaspreise senkt noch die Versorgungssicherheit erhöht und deshalb aus energiepolitischen Gründen nicht förderungswürdig ist.

 

Die Gemeinden des Amtes Probstei lehnen daher jegliche Maßnahmen zur Förderung von Öl und Gas mittels Fracking ab.“

 


Der Vorsitzende erläutert, dass Grund für die Beschäftigung mit dem Thema Fracking die Tatsache ist, dass ein kanadisches Unternehmen der Petrochemie in der Gemeinde Prasdorf eine bergrechtliche Erlaubnis (Aufsuchungserlaubnis) erhalten hat, um Erkundungsarbeiten durchzuführen, die in der Gewinnung von Öl bzw. Gas durch Fracking münden könnten.

 

Im Anschluss daran erläutert die Geologin die geologische Situation in Schleswig Holstein, die zu der Bildung von Lagerstätten für Öl und Gas geführt hat, welche nun unter Zuhilfenahme der Technologie Fracking ausgebeutet werden sollen.

 

Sodann erläutert Frau Schaar anhand einer Präsentation, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt ist, die Risiken für die Umwelt, die bergrechtlichen Grundlagen, die unzureichenden bergrechtlichen Beteiligungsrechte für Grundstückseigentümer und Gemeinden sowie die Möglichkeit, mit Hilfe der Bürgerinitiative Widerstand gegen den Einsatz von Fracking zu leisten.

 

Weiterhin führen die Mitglieder der Bürgerinitiative aus, dass zurzeit eine rechtliche Überprüfung mit dem Ziel stattfindet, die bergrechtlichen Erlaubnisse für das Feld in der Gemeinde Prasdorf entweder für nichtig oder aber zumindest für rechtswidrig erklären zu lassen. Sie fordern alle Gemeinden des Amtes Probstei sowie das Amt Probstei selbst dazu auf, gegen das Fracking vorzugehen. Um den Widerstand gegen diese Technologie zu bündeln, bietet die Bürgerinitiative allen Gemeinden, dem Amt Probstei und insbesondere der ortsansässigen Bevölkerung ihre Hilfe an.

 

Der Vorsitzende erläutert, dass dieser Widerstand durch eine Resolution verdeutlicht werden soll, die nach Möglichkeit von allen Gemeinden des Amtes Probstei und dem Amt Probstei selbst verabschiedet werden sollte, um sie den Entscheidungsträger in Bund und Land vorzulegen.

 

Im Anschluss ergeht folgender


Stimmberechtigte:

13

Ja-Stimmen: 13

Nein-Stimmen: 0

Enthaltungen: 0

Befangen: 0