Ausschussmitglied Meckel begründet ausführlich den Antrag der EIS-Fraktion. Neben dem Tourist-Service sei dies die zweite Stellschraube, wo mit geeigneten Maßnahmen die Neuverschuldung gesenkt werden könne.

 

Der Bürgermeister verweist auf die Organisationsuntersuchung und die Handlungsempfehlungen, insbesondere auch zur sächlichen Ausstattung. Die Kosten hierfür sollten im Nachtrag bereitgestellt werden. Dieser Nachtrag liege jetzt vor. Frage 1 und 2 könne daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. Zum sog. „Muhs-Gutachten“ weist er auf die bisherige Beschlusslage hin. Hier bedürfe es noch weiterer Konkretisierungen. Zum Kostenstundensatz erläutert er, dass dieser in Schönberg bei 44 € liege, in Laboe bei 45 €, der Durchschnittswert beim Land liege bei 43 €. Das Amt Schrevenborn habe hier differenziert. Der Stundensatz für Personaleinsatz liege bei 38 € und bei 4,20 € für Maschineneinsatz. Der Satz für den Fuhrpark sei unterschiedlich je nach Kategorie. Beim Amt Schrevenborn handelt es sich aber auch um einen Amtsbetriebshof. Er erläutert die Differenzierung des Amtes Schrevenborn an einigen Beispielen. Der Gutachter hatte seinerzeit den Stundensatz der Gemeinde Schönberg als angemessen bestätigt. Zur Frage 4 erläutert er, dass bereits seit vielen Jahren bestimmte Flächen fremdvergeben werden. Er stellt Fremdvergabe und Eigenleistungen dar, wie sie derzeit vollzogen werden. Weitergehende Prüfaufträge gebe es nicht. Dies erfordere auch eine sehr seriöse Wirtschaftlichkeitsberechnung. Zur Frage 5 erläutert er das bisherige Abrechnungssystem. Mit der Frage 6 spreche die EIS im Grunde gravierende Veränderungen an, für die es bisher keine Prüfaufträge gibt. Diese müsse dann die Gemeindevertretung erteilen. Er gibt zu bedenken, dass gerade in dieser Frage Einsparungen gegen Einflussnahme und Autonomie abzuwägen sind.

 

Ausschussmitglied Meckel erklärt, dass die EIS den Fragenkatalog zunächst als Anregung verstanden wissen will. Er ist der Auffassung, dass es außer dem Amtsbetriebshof mehrere Alternativen für eine Zusammenlegung gebe. Er hält die bloße Bestätigung des Stundensatzes nicht für den richtigen Weg. Letztendlich gehe es auch darum zu schauen, wie der Bauhof im Vergleich zu anderen Bauhöfen dasteht. Zum Thema „Abrechnung“ erläutert er, dass es sicherlich richtig sei, den pragmatischen Weg zu wählen. Aber man müsse überlegen, ob man nicht noch andere Kunden zur Kasse bitten könne. An das „Muhs-Gutachten“ müsse man in einer kleinen Gruppe herangehen und Kosteneinsparungsmöglichkeiten ausloten.

 

Gemeindevertreter Stoltenberg hält es vom Grundsatz her für richtig, Dinge in regelmäßigen Abständen immer mal wieder auf den Prüfstand zu stellen. Er gibt den Hinweis auf eine Pflanz-Testfläche im Bereich der Feuerwehr. Auf dieser Testfläche wolle man eine alternative Bepflanzung ausprobieren. Die Ergebnisse sollen dann demnächst im Bauausschuss ausgewertet werden. Weitere Kunden zu fangen, sei eine zielgerichtete Aufgabe eines Wirtschaftsbetriebes. Er zieht den Vergleich zum OEB. Von daher sollte man darüber nachdenken, einen Versuch zu starten, ggf. ähnliche Leistungen anzubieten. Dieses alles sind wichtige Dinge, insofern freue er sich über den Antrag der EIS. Sein Vorschlag sei beispielsweise auch, die Strandwärter dem Tourist-Service zu unterstellen, damit dort zielgerichteter gearbeitet werden kann.

 

Der Bürgermeister berichtet, dass bereits seit 10 bis 12 Jahren die Strandwärter in der Saison dem Betriebsleiter des Tourist-Service unterstellt sind. Wintertags sind sie dem Bauhofleiter zugeordnet und kümmern sich dort um die Strandkorbreparatur und um den Winterdienst. Er geht insbesondere auf die Leistungen des Ortsentwässerungsbetriebes und die Verhandlungen mit dem ZVO ein. Ein Vergleich mit dem Bauhof sei hier nicht möglich. Beim OEB sind Aufgabenfelder durch die Übernahme der Abwasserbeseitigung der Dörfer durch den ZVO weggefallen. Dies hätte zur Entlassung von Mitarbeitern geführt. Deshalb habe man hart mit dem ZVO verhandelt und im Ergebnis neue Aufgabenfelder übernommen. Entlassungen konnten so vermieden werden. Das Problem beim Bauhof seien nicht zu wenig Aufgaben und zu wenig Kunden, sondern zu wenig Mitarbeiter. Er erläutert dies kurz. Er geht auf die Intensionen der Organisationsuntersuchung ein. Es sind in der Vergangenheit wiederholt Personalanforderungen an ihn herangetragen worden. Um diese realistisch beurteilen zu können, habe der Gutachter den Personalbedarf des Bauhofes im Blick auf sein Leistungsportfolio analysiert. Er erinnert daran, dass bei der Bedarfsberechnung ein Fehlbedarf festgestellt worden ist. Bevor man über darüber nachdenke, Leistungen des Bauhofes Dritten anzubieten, solle man doch erst mal schauen, was an Effizienzsteigerungen durch die vorgeschlagenen Maßnahmen step by step erreicht werden kann und dabei auch auf mögliches Potential aus dem Grünflächenkataster zurückzugreifen.

 

Ausschussmitglied Petersen regt an, möglicherweise auch die Maschinenzeiten für Dritte abzurechnen. Der Bürgermeister erläutert, dass dies bereits mit dem Bühnenwagen so gemacht werde.

 

Ausschussmitglied Cordts regt an, den bei der Gemeinde beschäftigten Gärtner zu bitten, das „Muhs-Gutachten“ zu analysieren und ihn zur nächsten Bauausschuss-Sitzung einzuladen. Ggf. sollte man auch den Umweltbeirat einbinden.

 

Der Bürgermeister erläutert, dass der Gärtner in Teilzeit tätig sei und eine detaillierte Analyse schon allein zeitlich nicht leisten könne.

 

Ausschussmitglied Winkler weist darauf hin, dass durchaus schon Anregungen aus dem Grünflächenkataster umgesetzt werden. Wer sich die Pflanzung genau ansehe, der werde feststellen, dass schon viel gemacht worden ist. Wichtig sei ihm außerdem, deutlich zu machen, dass der Bauhof gute Arbeit für die Gemeinde leistet.

 

Gemeindevertreter Stoltenberg ist der Auffassung, dass auch der Umweltbeirat eine Analyse nicht werde leisten können. Sein Vorschlag sei, den Mitarbeiter aus dem Bauamt der Stadt Kiel, Herrn Eggebrecht, heranzuziehen. Dieser sei ein Top-Mann und er habe bereits signalisiert, dass er bereit sei, hier einmal über die Pflanzung zu schauen. Sein Vorschlag sei, insoweit zunächst auch einmal den nächsten Bauausschuss abzuwarten.

 

Der Bürgermeister schlägt ergänzend vor, dass die Fraktionen noch einmal intensiv in den Grünflächenplan hineinschauen und in einer der nächsten Sitzungen des Bauausschusses entsprechende Vorschläge machen. Eine Konkretisierung sei aus seiner Sicht unabdingbar notwendig. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte man dann Bilanz über die Maßnahmen ziehen. Dies könne im Frühjahr vor der ersten Pflanzrunde geschehen.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.