Der Vorsitzende führt in die Thematik ein und erinnert an frühere Gespräche auf Amtsebene und auch an die Umfrage, die seinerzeit in den amtsangehörigen Gemeinden durchgeführt worden ist. Es sei festzustellen, dass es eine sehr unterschiedliche Versorgung auch im Amtsbereich gebe. Dies war für ihn Anlass, das Thema noch einmal aufzugreifen. Er erinnert ferner daran, dass die Telekom sich seinerzeit nicht in der Lage sah, Leitungen zu verlegen. Dies lag an der mangelnden Nachfrage. Es gebe aber durchaus alternative Möglichkeiten, und die seien in der Gemeinde Prasdorf zum Zuge zu kommen. Herr Bürgermeister Gnauck habe sich bereit erklärt, am heutigen Abend kurz hierüber zu berichten.

 

Amtsausschussmitglied Herr Gnauck lässt den bisherigen Verfahrensgang und auch die zahlreichen Gespräche auf Amtsebene Revue passieren. In Prasdorf sei ein Arbeitskreis gebildet worden mit Studenten der IT-Branche und einem Mitarbeiter der Telekom, um alle Möglichkeiten auszuloten. Die Gemeinde habe auch einen direkten Kontakt mit der Telekom aufgenommen, um die Gemeinde Prasdorf zu versorgen. Dieses sei aber deutlich zu teuer gewesen. Auch weitere Anfragen bei anderen Firmen haben dasselbe Ergebnis erbracht. Dann gab es einen neuen Ansatz über Fördermaßnahmen des Bundes. DSL-Verbindungen werden immer mehr nachgefragt. Dies sei zwischenzeitlich ein wichtiger Standortfaktor nicht nur für das Gewerbe und für den Tourismus, sondern auch für private Haushalte. Die Gemeinde Prasdorf habe dann eine Funklösung gefunden. Eine Firma aus Köhn habe angeboten, bei einer Zahl von mindestens 20 Teilnehmern eine Antenne zu errichten. Im Herbst letzten Jahres sei dieses gelungen. Die Antenne sei installiert und biete 6 MB. Die Beständigkeit sei sehr gut. Die Gemeinde Prasdorf betrachte dies aber nur als Übergangslösung. Heute Abend wolle er deshalb den Anstoß geben, dass alle Gemeinden gemeinsam daran arbeiten, ein schnelles Internet flächendeckend zu erreichen.

 

Auf eine entsprechende Frage des Vorsitzenden nach den Kosten erläutert Amtsausschussmitglied Herr Gnauck, dass bei etwa 25 bis 30 Nutzern Kosten entstanden sind von etwa 30 € bis 50 € pro Haushalt und Monat.

 

Der Vorsitzende erläutert die Versorgungsquote im südlichen Bereich Schleswig-Holsteins um Hamburg und Pinneberg. Dort gebe es einen großen Versorger, der alle Gemeinden mit Glasfaserkabel versorgt habe. Auch im Bereich Lauenburg sei dies gelungen. Es gebe also durchaus große Versorger, die bereit sind, eine flächendeckende DSL-Verbindung zu schaffen. Voraussetzung sei aber immer, dass es genug Interessierte gibt, die sich dann auch anschließen lassen. Hierfür müsse man werben.

 

Stellvertretendes Amtsausschussmitglied Herr von Mandel erläutert, dass es sich bei der Lösung in Prasdorf um Richtfunk handelt. Die Frequenzen für Richtfunk seien vom Bund freigemacht worden. Die Telekom habe durchaus Interesse daran, auch die Dörfer zu versorgen. Er verweist auf die große Richtfunkantenne der Telekom am Bungsberg, aber letztendlich müssen hierfür, der Vorsitzende habe es bereits ausgeführt, alle Gemeinden mitziehen. Er schlägt vor, hierzu eine Arbeitsgruppe zu bilden, um weitere Möglichkeiten für eine gemeinsame Lösung auszuloten.

 

Bürgermeister Gafert ist der Auffassung, dass ein schnelles Internet zwischenzeitlich zur Infrastruktur genauso hinzugehöre wie Strom und Gas. Man müsse das Thema sehr ernst nehmen und nicht nur an die Versorger herantreten, sondern durchaus auch politisch Druck machen.

 

Herr Amtsdirektor Körber berichtet über die Erfahrungen aus Köhn/Pülsen. Die Erfahrung der letzten drei Jahre habe gezeigt, dass die Gemeinden sehr unterschiedlich strukturiert sind. Aber auch die Versorger sind unterschiedlich strukturiert. Das erschwere eine gemeinschaftliche Lösung. Die Bildung einer Arbeitsgruppe sei aus seiner Sicht ein guter Vorschlag.

 

Amtsausschussmitglied Frau Mews berichtet über die Erfahrungen aus Brodersdorf. Brodersdorf sei relativ gut versorgt und deshalb erhalte es auch keine Fördermittel. Sie berichtet über eine Veranstaltung in der Stadt Kiel. Dort sei ihr letztendlich nicht viel Hoffnung gemacht worden, dass tatsächlich das DSL-Netz in Kürze flächendeckend umgesetzt werde. Seinerzeit sei immer dafür geworben worden, vorsorglich Leerrohre einzuziehen. Dies habe man in Brodersdorf auch getan. Die Telekom habe es aber abgelehnt, zu versorgen mit dem Argument, dass sie nicht in fremde Rohre hinein gehe.

 

Herr Amtsdirektor Körber erinnert an den Breitbandworkshop beim Kreis. Auch von dort könne er berichten, dass nicht besonders viel Hoffnung gemacht worden ist.

 

Der Vorsitzende ist der Auffassung, dass man gleichwohl am Ball bleiben sollte. Man sollte die Versorger aktiv ansprechen und alle möglichen Lösungen ausloten. Man müsse aber auch Bürgerinnen und Bürger finden, die bereit sind, sich dann anschließen zu lassen. Man sollte hier also zweigleisig fahren. Nicht nur die Versorger ansprechen, sondern letztendlich auch für einen Anschluss werben.

 

Amtsausschussmitglied Herr Zurstraßen verweist auf Erfahrungen des Amtes Dänischenhagen.

 

Amtsdirektor Körber erläutert den Werdegang im dortigen Bereich. Hier sei man sogar ämterübergreifend aufgetreten.

 

Der Vorsitzende erklärt, dass dies einmal mehr deutlich mache, dass man bereit sein müsse, gemeinsam anzutreten. Nur so könne man etwas erreichen.

 

Amtsausschussmitglied Herr Fister schlägt vor, bereits am heutigen Abend einen Arbeitskreis zu bilden. Dieser Vorschlag stößt auf Zustimmung.

 

Der Amtsausschuss einigt sich auf folgende Zusammensetzung: Herr Klindt, Herr v. Mandel, Frau Mews, Herr Gnauck und Herr Gafert. Die Gemeinde Schönberg wird ebenfalls ein Mitglied entsenden. Dieses wird noch benannt.