Sitzung: 29.06.2011 Gemeindevertretung
Vorlage: LABOE/BV/400/2011/1
Beschluss:
Die Gemeindevertretung genehmigt die vorgelegte Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2010.
Über
die Jahresrechnung für das Jahr 2010, die allen Gemeindevertreterinnen und
Gemeindevertretern vorliegt, ist zu beschließen. Auf die Vorlage
LABOE/BV/400/2011 und die Beratungen im FWA wird verwiesen.
Das
Rechnungsergebnis belief sich bei den
Im
Vergleich zu den Ansätzen der Haushaltssatzung und des dazugehörigen
Haushaltsplanes für das Jahr 2010 ergibt sich eine saldierte
Abschlussverbesserung in Höhe von insgesamt 65.755,59 EUR, die sich wie
berechnet:
Die
Kreditaufnahme wurde durch die Bildung eines entsprechenden
Haushaltseinnahmerestes auf den Betrag beschränkt, der zum Ausgleich des
Vermögenshaushaltes benötigt wurde. Das Rechnungsergebnis von 121.500,00 EUR
unterschreitet damit noch den durch die Verfügung der Kommunalaufsichtsbehörde
vom 24.09.2010 genehmigten Höchstbetrag der Kredite.
Insgesamt
ergibt sich folgendes Bild bei der Jahresrechnung:
Verwaltungshaushalt
Die
wesentlichen Eckdaten des Verwaltungshaushaltes stellen sich wie folgt dar:
Unterabschnitt
9000 (Steuern, allgemeine Zuweisungen und Umlagen)
Dieser
Unterabschnitt, in dem sich die wichtigsten Finanzeinnahmen der Gemeinde
wiederspiegeln, schließt mit einem verschlechtertem Saldo von 78.739,01 EUR ab.
Ursache hierfür ist in erster Linie der Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen
Insgesamt
stellt sich der Unterabschnitt 9000 wie folgt dar:
Personalaufwendungen
Gegenüber
der ursprünglichen Planung waren bei den Personalkosten Minderausgaben in Höhe
von 10.228,42 EUR zu verzeichnen. Geplant waren 465.300,00 EUR. Das
Rechnungsergebnis beläuft sich dagegen auf 455.071,58 EUR.
Soziale Transferleistungen
Die
gemeindliche Beteiligung an den Kosten der Unterkunft und den Kosten der
Heizung im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II („Hartz
IV“) ist um 2.576,03 EUR niedriger ausgefallen als geplant.
Zinsaufwand
Der
Zinsaufwand für die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten bewegte sich im
Rahmen der Planvorgaben und konnte mit Minderausgaben von 3.726,75 EUR
abgeschlossen werden.
Vermögenshaushalt
Zur
Gewährleistung des Beginns bzw. Fortsetzung von Investitionsmaßnahmen wurden, soweit
dies haushaltsrechtlich zulässig war, Haushaltsausgabereste gebildet.
Erläuterungen erfolgten dazu in der Sitzung des FWA am 09.06.2011.
Schuldenstand
Der
Schuldenstand der Gemeinde Ostseebad Laboe (ohne die Schulden des
Eigenbetriebes) beziffert sich per 31.12.2010 auf rund 3.625.000,00 EUR. Die
für das Jahr 2010 vorzunehmende Kreditaufnahme in Höhe von 121.500,00 EUR ist
dabei noch nicht berücksichtigt, da der Kredit noch nicht aufgenommen wurde.
Bestand der Rücklage
Als
Folge der ungünstigen Entwicklung innerhalb des Verwaltungshaushaltes weisen
die Rücklagen (allgemeine Rücklage und Finanzausgleichsrücklage) der Gemeinde
Ostseebad Laboe per 31.12.2010 einen Bestand in Höhe von 0,00 EUR
auf.
Über- und außerplanmäßige Ausgaben
Die
während des Vollzuges des Haushaltsplanes 2010 angefallenen über- und
außerplanmäßigen Ausgaben beziffern sich auf insgesamt 67.229,82 EUR. Ihre
Genehmigung, soweit diese erforderlich ist, ist unter einem gesonderten
Tagesordnungspunkt vorgesehen.
Im
Ergebnis hat der FWA in seiner Sitzung am 09.06.2011 einstimmig empfohlen, die
vorgelegte Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2010 zu beschließen.
Detailfragen
zu einzelnen Haushaltsstellen wurden seitens der Verwaltung hinreichend
beantwortet. Lediglich zu den Haushaltsstellen 0300.651 (sonstige
Geschäftsausgaben Finanzverwaltung) und 0300.655 (Gerichts- und Anwaltskosten
Finanzverwaltung) konnten die genauen Gründe der Ausgaben in der Sitzung nur
vermutet werden.
Bei
ersterer Haushaltsstelle handelt es sich um den Mitgliedsbeitrag der Gemeinde
bei Haus & Grund, wobei der gleiche Betrag als Gegenbuchung in der Einnahme
im Einzelplan 8 verbucht wird. Dies erfolgt, da Haus & Grund den
Sitzungssaal der Gemeinde für Beratungsstunden nutzt. Tatsächlich entstehen der
Gemeinde daher keine Kosten für die aus Sicht der Verwaltung sinnvolle
Mitgliedschaft. Bei der zweiten Haushaltsstelle handelt es sich um die
Anwaltskosten im Rahmen der Sammelklage gegen die VBL zur Erstattung zuviel
gezahlter Beiträge an die VBL (für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Gemeinde). Erste Erstattungen sind in den vergangenen Jahren bereits erfolgt,
das Verfahren ist aber noch nicht abschließend erledigt.
Des
Weiteren wurde bemängelt, dass die Abrechnungen der Bandenwerbung mit dem VFR
Laboe und die Abrechnung der Erstattungen für Laboe Aktuell erst im
Haushaltsjahr 2011 erfolgten und damit die Einnahmen der Gemeinde erst in diesem
Jahr zum Soll gestellt werden konnten.
Der
FWA fasste daraufhin folgenden Beschluss:
Der
FWA beauftragt die Verwaltung, zur Sitzung der Gemeindevertretung am 29.06.2011
eine schriftliche Begründung vorzulegen, warum in diesen Fällen die Rechnungen
nicht bereits in 2010 geschrieben und zum Soll gestellt wurden. Gleichzeitig
erwartet der FWA für die Gemeindevertretung eine schriftliche Erklärung, dass
es sich hier um Ausnahmefälle handelt und dies bei anderen Einnahmepositionen
nicht zu verzeichnen ist. Eine Abschrift ist den Mitgliedern des FWA
zuzusenden.
Ein
genauer Grund kann im Nachhinein nicht mehr festgestellt werden. Die in der
Sitzung vermutete Anzahl von Buchungsfällen pro Jahr ist zwischenzeitlich
nachgeprüft worden. Es sind nicht 30.000 sondern fast 48.000 Buchungen pro Jahr
für den Gemeindehaushalt in Einnahme und Ausgabe.
Natürlich
handelt es sich bei den bemängelten Verspätungen um Ausnahmefälle, jede andere
Vermutung würde ohne sachlichen Grund erfolgen.
Die
Abgabe einer schriftlichen Erklärung setzte aber die Einzelprüfung aller
Buchungsfälle nebst dazugehöriger Sachverhalte voraus und müsste vor allem
dahingehend ausgeweitet werden, ebenso die seitens des FWA vermuteten nicht
gebuchten Fälle zu überprüfen. Angesichts der umfassenden Prüfung der
Jahresrechnung kann diese Vermutung jedoch nicht nachvollzogen werden und auch
nicht in der kurzen Zeit abgearbeitet werden.
Dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kritik an der verspäteten Buchung der beiden Fälle durchaus zu Recht erfolgte.
Stimmberechtigte:17 |
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Ja-Stimmen: 16 |
Nein-Stimmen: 0 |
Enthaltungen: 1 |
Befangen: 0 |