Nach Aufforderung durch den Ausschussvorsitzenden erläutert Herr Cordts kurz den Antrag der EIS-Fraktion. Die ersten beiden Fragen haben sich dabei durch die Aufnahme des zusätzlichen Tagesordnungspunktes 7b „Auftragsvergabe Straßensanierung 2011“ bereits erledigt. Zur Frage drei hinsichtlich alternativer Verfahren bei der Straßensanierung soll nun Herr Levsen als Tiefbauingenieur und Gutachter entsprechend Stellung nehmen.

 

Herr Levsen erklärt daraufhin, dass die in dem Zeitungsartikel genannten Sanierungsverfahren nicht für Gemeindestraßen geeignet sind. Es geht dabei um eine 100 %-ige Wiederverwendung des Fräsgutes. Da es in unserem Bereich keine Maschine gibt, die das Fräsgut nach dem Fräsen gleich einschmelzen und zum Wiedereinbau aufbereiten kann, muss das Fräsgut also doch zum Mischwerk gefahren werden. Da zum einen beim Bau der Straße ein anderes Bindemittel genutzt wurde als heute üblich und zum anderen nicht bekannt ist, welche Bindemittel nach Aufgrabungen der Ver- und Entsorgungsträger genutzt werden, würde keine Firma eine Gewährleistung übernehmen, wenn das Fräsgut zu 100 % wieder eingebaut werden soll. Bei unterschiedlichen Bindemitteln ist davon auszugehen, dass die heute erforderlichen Parameter für das Mischgut und damit für die spätere Festigkeit der Asphaltdecke nicht gehalten werden können. Die beschriebenen Sanierungsverfahren sind daher eigentlich nur für Autobahnen oder Bundesstraßen interessant.

 

Im weiteren wurde im Artikel des ADAC auch die Verwendung von Polymerbeton angesprochen. Polymerbeton führt zu einer härteren Asphaltdecke, es ist deshalb auch ca. 10 % teurer. Polymerbeton ist sehr zäh und würde bei der Verwendung in Wohnwegen zu einer sehr rauen Oberfläche führen. In Wohnwegen ist die Verwendung von Polymerbeton aber auch nicht erforderlich, weil dort keine oder nur wenige LKW fahren, die eine sehr starke Belastung für die Straße bedeuten. Anders sieht es z.B. in Kiel beim Ostring oder Westring  und auch wieder bei Autobahnen aus. Zum Flicken von Straßenschäden ist Polymerbeton nicht geeignet.

 

Herr Cordts dankt für die Ausführungen von Herrn Levsen, damit ist die Frage beantwortet. Zur Zeit sind diese alternativen Sanierungsmaßnahmen in Schönberg offensichtlich nicht anwendbar. Das Thema „alternative Straßensanierungsmaßnahmen“ sollte ggf. jedoch später wieder aufgegriffen werden.

 

 

Frau Petersen spricht daraufhin Probleme an, die bei der Sanierung des Moorredders aufgetreten sein sollen. Herr Levsen erklärt hierzu, dass eine Erneuerung der Betonspurbahn aufgrund des Untergrundes zu teuer geworden wäre. Deshalb sollten die vorhandenen Betonspuren aufgenommen und nach dem Zerkleinern das Beton wieder eingebaut werden. Gleich beim 1. Teilstück ist dann aufgrund des moorigen Untergrundes die Fräse versackt und musste von einem Kran wieder herausgezogen werden. Es ist nun vorgesehen, dass die Betonspuren aufgeladen und im Kieswerk gebrochen und dann wieder angefahren werden. Weiterhin soll zunächst ein Flies eingebaut werden, um eine stärkere Festigkeit zu erhalten. Die Mehrkosten beziffert Herr Levsen mit ca. 6.000,-- €.

 

 

Ausschussvorsitzender Stoltenberg berichtet von einer Mail zur Entsorgung der gelben Säcke in den Strandgebieten. Es handelt sich um das gleiche Problem, wie in den Vorjahren. Da niemand eine Visitenkarte hinterlässt, ist die Anwendung des Verursacherprinzips nicht möglich. Bürgermeister Zurstraßen schlägt vor, dass die Grundstückseigentümer noch einmal angeschrieben werden und dass ihnen dabei eine Liste mit Anbietern für einen Hausmeisterservice beigefügt wird. Im Ausschuss besteht Einigkeit, so zu verfahren.