Betreff
Wirtschaftsplan 2018 des Tourist-Service Ostseebad Schönberg
Vorlage
SCHÖN/BV/215/2017
Aktenzeichen
II.1
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Beigefügt wird der Entwurf des Wirtschaftsplanes 2018 für den Tourist-Service Ostseebad Schönberg zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

 

Es betragen danach im Erfolgsplan die Erträge 1.640.600,00 EUR und die Aufwendungen 2.118.100,00 EUR, so dass sich ein kalkulierter Jahresverlust von 477.500,00 EUR ergibt. Der Vermögensplan sieht Ein- und Auszahlungen in Höhe von je 668.000,00 EUR vor. Zur anteiligen Finanzierung der für 2018 veranschlagten Investitionsmaßnahmen (mit einem Gesamtumfang von 532.500,00 EUR) bedarf es einer Kreditaufnahme i.H.v. 439.400,00 EUR. Die Zusammenstellung nach § 12 Abs. 1 EigVO weist im Übrigen den Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen mit 0,00 EUR sowie den Höchstbetrag der Kassenkredite unverändert mit 150.000,00 EUR aus; Die Gesamtzahl der Stellen (vgl. § 2 Nr. 4 der Zusammenstellung) wird entsprechend des derzeitigen Standes der Stellenplanung mit 17,16 angesetzt (darunter die 3,0 Stellen der Veranstaltungsabteilung); Der Entwurf des Stellenplanes geht noch gesondert dem Haupt- und Finanzausschuss zur Beratung zu.

 

Vorab eine grundsätzliche Anmerkung zum vorliegenden Zahlenwerk: Gegenüber dem Wirtschaftsplan 2017 erhöht sich der Jahresverlust zwar um 188.600,00 EUR; Davon entfallen jedoch allein 147.100,00 EUR auf die Personalkosten der Veranstaltungsabteilung, die ab 2018 nicht mehr dem Gemeindehaushalt, sondern nunmehr (wieder) dem Tourist-Service zugerechnet werden, da dort auch schon seit 2017 die Verbuchung der übrigen veranstaltungsbezogenen Aufwendungen (und Erträge) erfolgt. Der verbleibende Verlustanstieg von 41.500,00 EUR resultiert dann z.B. aus dem höheren Planansatz für Strandsandaufschüttungen, aus bedarfsgerechten Anpassungen bei den Bewirtschaftungskosten, dem Werbe- und Marketingaufwand, aus Tariferhöhungen sowie aus den um 6.400,00 EUR ansteigenden Abschreibungen.

 

Nachfolgend nun Erläuterungen zu den einzelnen Positionen des Zahlenwerkes:

 

Umsatzerlöse :

 

Der Gesamtbetrag der Umsatzerlöse beläuft sich auf 1.341.600,00 EUR und liegt damit um 28.700,00 EUR über dem Vergleichswert des Jahres 2017. Im Wesentlichen ist dies auf Mehreinnahmen aus der zentralen Zimmervermittlung (+ 15.000,00 EUR), auf zusätzliche Erlöse aus dem Verkauf von Kleinartikeln (+ 6.000,00 EUR) sowie auf leicht ansteigende Einnahmen aus der Kurabgabe zurückzuführen (+ 5.100,00 EUR). Größte Einzelpositionen im Bereich der Umsatzerlöse stellen dann auch das Kurabgabeaufkommen (incl. Strandbenutzungsgebühren = 818.600,00 EUR) sowie die Strandkorbmieten dar (220.000,00 EUR).

 

 

Darüber hinaus werden an den Tourist-Service Teile jener Finanzausgleichsmittel weitergeleitet, die die Gemeinde Schönberg in ihrer Funktion als Unterzentrum nach Maßgabe des § 10 des Finanzausgleichsgesetzes erhält. Im Hinblick darauf, dass dieser Zuweisungsbetrag nach dem Haushaltserlass 2018 gegenüber dem ablaufenden Jahr steigen wird, wurde auch der dem Tourist-Service zufließende Anteil entsprechend angehoben (d.h. um 10.000,00 EUR von bisher 200.000,00 EUR auf nunmehr 210.000,00 EUR; vgl. Nr. 2 des Erfolgsplanes).

 

 

Die Summe der veranschlagten sonstigen betrieblichen Erträge liegt mit 89.000,00 EUR um 24.900,00 EUR über dem Vorjahreswert. So konnten dort noch Kreiszuweisungen i.H.v. 28.000,00 EUR berücksichtigt werden, die voraussichtlich erst nach dem 31.12.2017 zur Auszahlung gelangen werden. Die sonstigen – unter dieser Rubrik veranschlagten – Erträge steigen um insgesamt 3.500,00 EUR – mit Ausnahme der Auflösungsbeträge von Sonderposten mit Rücklagenanteil (die sich um 6.600,00 EUR vermindern werden).

 

 

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe :

 

Der Materialaufwand wurde im beigefügten Planentwurf mit 683.100,00 EUR in Ansatz gebracht; Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 52.600,00 EUR. Ursächlich hierfür sind vor allem die vermehrten Aufwendungen für die Strandsandaufschüttung (+ 40.000,00 EUR), für die Bewirtschaftung der Tourismuseinrichtungen (+ 7.000,00 EUR) sowie für den Einkauf von Kleinartikeln (+ 6.000,00 EUR), wobei der zuletzt genannten Position allerdings auch entsprechend steigende Verkaufserlöse gegenüberstehen (vgl. hierzu die Erläuterungen zu den Umsatzerlösen).

 

 

Löhne und Gehälter, soziale Abgaben und Aufwendungen f. Altersversorgung :

 

Der Personalaufwand wurde auf der Basis jenes Stellenplan-Entwurfes kalkuliert, der noch gesondert dem Haupt- und Finanzausschuss zur Beratung vorgelegt wird. Danach würden sich die Personalkosten gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 172.700,00 EUR erhöhen. Wie eingangs bereits dargelegt, entfallen davon allein 147.100,00 EUR auf die Veranstaltungsabteilung, die mit Beginn des Wirtschaftsjahres 2018 vom Gemeindehaushalt in den Bereich des Tourist-Service überführt werden soll. Darüber hinaus wurden insbesondere die tariflichen Steigerungen und auch die Aufwendungen für neue Auszubildenden (ab 01.08.2018) berücksichtigt. Die Personalkosten verteilen sich mit 727.200,00 EUR auf die Entgelte sowie mit 201.700,00 EUR auf die Sozialabgaben incl. der Beiträge an die VBL.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen :

 

Unter dieser Rubrik ist gegenüber dem Vorjahr nur eine Veränderung des veranschlagten Gesamtbetrages um exakt + 20.000,00 EUR zu verzeichnen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang die bedarfsgerechte Anpassung der Planansätze für den Werbe- und Marketingaufwand (+ 5.000,00 EUR), für Verwaltungskosten (+ 3.000,00 EUR), für Dienstkleidung (+ 3.100,00 EUR), für Werkzeuge und Kleingeräte (+ 4.000,00 EUR) sowie für Aus- und Fortbildung (+ 5.500,00 EUR u.a. angesichts der Einstellung neuer Auszubildende).

 

 

Zinsen:

 

Für die Verzinsung der laufenden Darlehen müssen im Jahr 2018  47.800,00 EUR bereitgestellt werden (= + 500,00 EUR gegenüber 2017).

 

Rechnet man letztlich noch die Abschreibungen mit dem Betrag von 198.600,00 EUR und die sonstigen Steuern (3.500,00 EUR) hinzu, ergeben sich nach alledem Gesamtaufwendungen innerhalb des Erfolgsplanes i.H.v. 2.118.100,00 EUR, so dass sich – bei Gesamterträgen von 1.640.600,00 EUR – der für das Jahr 2018 kalkulierte Verlust von 477.500,00 EUR ergibt.

 

 

Der Vermögensplan beinhaltet für das Jahr 2018 zunächst folgende Auszahlungen :

 

a)

  60.000,00 EUR

als erstem Teilbetrag eines 2- bis 3-Jahres-Programms zur Nachrüstung/Umgestaltung der WC-Gebäude in den Strandgebieten;

 

b)

 

300.000,00 EUR

 

für die Neugestaltung des Deichkronenweges (erneute Veranschlagung des hiermit mindestens verbundenen Mittelbedarfs); Bei einer – im Plan noch nicht berücksichtigten – Bezuschussung dieser Maßnahme könnte in Betracht gezogen werden, eine solche Mehreinnahme dann bei Bedarf für projektbezogene Mehrauszahlungen in selber Höhe zu verwenden;

 

c)

 

  35.000,00 EUR

 

für den Erwerb eines Elektro-Kfz (insbesondere für den Einsatz im Veranstaltungsbereich incl. Plakatierung);

 

d)

 

  40.000,00 EUR

 

für die weitere Ersatzbeschaffung von Strandkörben (im Rahmen einer Verpflichtungsermächtigung aus dem Jahr 2016);

 

e)

 

  27.000,00 EUR

 

für die Ausrüstung der DLRG; Davon entfallen 15.000,00 EUR auf die Ersatzbeschaffung einer weiteren DLRG-Station (ebenfalls im Rahmen einer Verpflichtungsermächtigung aus dem Jahr 2016), 7.000,00 EUR auf 2 Lafetten zum Transport der DLRG-Container sowie 5.000,00 EUR auf Rettungsgeräte und Mobiliar im DLRG-Haus;

 

f)

 

  10.000,00 EUR

 

für eine Schwimminsel (die Mittel wurden 2017 nicht in Anspruch genommen);

 

g)

 

  60.500,00 EUR

 

für die Ergänzung bzw. Erneuerung der sonstigen Betriebsausstattung (incl. Informationstechnologie); Der Mitteleinsatz ist im Einzelnen wie folgt vorgesehen: 10.000,00 EUR für Deichmobiliar, 10.000,00 EUR für 4 Schaukästen, 20.000,00 EUR für 4 Strandkartenautomaten, 10.000,00 EUR für Strandzugangsmatten, 5.000,00 EUR für Arbeitsgeräte und für Gegenstände zu Veranstaltungszwecken sowie 5.500,00 EUR für Informationstechnologie.

 

532.500,00 EUR

 

 

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Neben diesen vorgesehenen Auszahlungen mit einem Gesamtbetrag von 532.500,00 EUR war die Tilgung der laufenden Kredite mit 86.500,00 EUR sowie die Auflösung von Sonderposten mit Rücklagenanteil i.H.v. 49.000,00 EUR (dies entspricht dem Abschreibungsanteil der „Zuschuss-finanzierten“ Baukosten) zu veranschlagen. Insoweit beläuft sich der Gesamtbetrag des Vermögensplanes im Jahr 2018 letztlich auf 668.000,00 EUR. Sollten bis zur Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan in der Gemeindevertretung ggf. noch die genauen Investitionskosten für einzelne Maßnahmen zur Umsetzung des Tourismuskonzeptes (und vor allem die Höhe der dafür zu erwartenden Bezuschussung) vorliegen, würden diese Daten zu gegebener Zeit nachgereicht; Erforderlichenfalls müssten sie aber auch in einen Nachtragswirtschaftsplan einfließen, wobei noch darauf hinzuweisen wäre, dass Baumaßnahmen, die den öffentlichen Verkehrsraum tangieren, ohnehin im Gemeindehaushalt dargestellt würden.

 

Die Finanzierung des Vermögensplanes in seiner jetzigen Entwurfsfassung erfolgt mit 198.600,00 EUR aus Abschreibungserlösen, mit Zuweisungen von öffentlichen Stellen i.H.v. (zunächst) 30.000,00 EUR und ergänzend – in einem Umfang von 439.400,00 EUR – durch eine Kreditaufnahme. Dieser Kreditaufnahme stehen – wie zuvor erwähnt – Darlehenstilgungen in einer Größenordnung von 86.500,00 EUR gegenüber, so dass dementsprechend aus dem Wirtschaftsplan 2018 ein Anstieg des Schuldenstandes beim Tourist-Service um voraussichtlich 352.900,00 EUR resultieren würde.

 


Anlagenverzeichnis:

 

Entwurf des Wirtschaftsplanes 2018 für den Tourist-Service Ostseebad Schönberg


Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsausschuss empfiehlt der Gemeindevertretung, den Wirtschaftsplan 2018 des Tourist-Service Ostseebad Schönberg mit den Anlagen gemäß Entwurf festzustellen.