Herr Verbandsvorsteher Schlünsen erläutert den Hintergrund für die Idee, eine Perspektivklasse einzurichten. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die aufgrund verschiedener persönlicher Problemlagen nicht oder nicht mehr am Regelunterricht der Gemeinschaftsschule Probstei teilnehmen können, nimmt zu. Hierzu haben die Gemeinschaftsschule Probstei und das Förderzentrum Schönkirchen/Schönberg in Kooperation mit der örtlichen Schulsozialarbeit ein Konzept zur Einrichtung einer sogenannten „Perspektivklasse„ erarbeitet, die es ermöglichen soll, diesen Personenkreis mit einer Kombination aus intensiver sozialpädagogischer Betreuung und Unterricht in den Basisfächern, mit dem Ziel der Reintegration in eine Regelklasse und der Perspektive auf einen erfolgreichen Schulabschluss aufzufangen.

 

Herr Coels, Koordinator für die 6.+7. Jahrgangsstufen, stellt das Konzept vor. Die Maßnahme zielt auf Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6-8 und soll zunächst auf ein Jahr angelegt sein, wobei die Verweildauer der Jugendlichen in der Perspektivklasse jeweils 3-9 Monate angedacht ist. Die Kapazität ist mit bis zu zwölf Plätzen beschrieben. Die Jugendlichen sollen die Klasse von montags bis freitags in der Zeit von 8:00 Uhr bis 12:15 Uhr besuchen. Der Schulleiter der GSP, Herr Dr. Oddey, ergänzt, dass es an dieser Stelle auch darum gehe, die Bestandsklassen zu entlasten und dem Elternwillen Genüge zu tun. Beide beantworten Fragen aus dem Gremium.

 

Herr Cordts findet die Idee grundsätzlich gut, kann aber nicht nachvollziehen, dass 20 Stunden aus der Schulsozialarbeit hierfür herausgenommen werden. Man habe sich immer stark gemacht für die Schulsozialarbeit und diese auch entsprechend aufgestockt und jetzt schwäche man das vorhandene Kontingent.

 

Herr Coels erläutert hierzu, dass es sich letztendlich um eine Aufgabenverschiebung handelt, denn es gehe ja eben auch um die Schüler*innen, die jetzt die Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen und um diesen Part werde das Kontingent letztlich auch entlastet. Herr Dr. Oddey ergänzt, dass es um eine Prioritätensetzung gehe. Die Effekte müsse man dann auswerten. Auch Konrektor Herr Müller sieht die Einrichtung der Perspektivklasse als vernünftige pädagogische Antwort auf die vorhandenen Problemlagen.

 

Frau Stoll, stellvertretende Bereichsleitung SOS, sieht grundsätzlich auch in der herkömmlichen Schulsozialarbeit einen gestiegenen Bedarf. Gleichwohl sieht sie die Perspektivklasse durchaus als gutes Modell an, etwas anderes auszuprobieren. Es stelle sich natürlich die Frage, wie schnell man möglicherweise die herkömmliche Schulsozialarbeit wieder aufstocken könne für den Fall, dass das verbleibende Kontingent nicht reicht.

 

Herr Verbandsvorsteher Schlünsen weist darauf hin, dass der Schulverband kreisweit eine gute Schulsozialarbeit leistet. Mit diesem Modell werde die Schulsozialarbeit sogar noch einmal um10 Stunden aufgestockt. Es findet lediglich eine Aufgabenverschiebung und eine Prioritätensetzung statt. Sein Petitum sei, das Modell auszuprobieren, die Wirkungen abzuwarten und dann zu evaluieren.

 

Herr Mainz unterstützt diesen Ansatz. Das Modell einer Perspektivklasse klingt gut und man sollte es ausprobieren.

 

Herr Cordts betont, dass es ihm nicht darum gehe, auf Zwang neue Stellenkontingente zu schaffen. Vom Grundsatz könne er daher diesen Modellversuch mitgehen. Ihm sei jedoch eine engmaschige Evaluation wichtig.