Herr Bürgermeister Voß gibt einen ausführlichen Sturmflutbericht. Er bilanziert, dass die Gemeinde Laboe im Vergleich zu anderen Ostseebädern – beispielsweise auf der gegenüberliegenden Seite der Kieler Förde – noch glimpflich davongekommen ist. Nichtsdestotrotz haben die die Rekordwasserstände - in der Spitze von 1,95 m über normalem Wasserstand in der Nacht von Freitag, 20.10. auf Samstag, 21.10. – erhebliche Schäden in Laboe verursacht.

Insgesamt waren ca. 150 Kräfte aus 4 Wehren im Dauereinsatz. Es gab ca. 30 Einsätze.

Der Bauhof war ebenso im Bereitschaftsdienst und im Einsatz sowie der Bürgermeister im Lagezentrum. Es wurden insgesamt 750 Sandsäcke befüllt und verteilt.

Bürgermeister Voß berichtet anhand von Bildern entlang der Küstenlinie, welche Schäden entstanden sind bzw. welche ersten Konsequenzen daraus abgeleitet werden müssen. So wirft beispielsweise der erhebliche Abbruch der Küstenlinie am Aukrog die Frage auf, welche Maßnahmen zum Küstenschutz dort rechtlich ergriffen werden können. Im Promenadenbereich haben die Gabionen-Fundamente der Sturmflut standgehalten. Gleichwohl stellen sie keinen effizienten Küstenschutz dar. Im Bereich zwischen Schwimmhalle und U-Boot kam es aufgrund der Höhenlage von 2,50 m zu wenig Überflutungen. Die Höhe muss mindestens als Maßstab für die zukünftigen Küstenschutzmaßnahmen dienen. Es ist zu diskutieren, wie mit den herausgebrochenen Strandzäunen umgegangen werden soll.

Weitere Schäden gab es an den Spielgeräten auf dem Strand, die Gabionen-Stranddusche im Bereich des barrierefreien Strandübergangs neben der Lesehalle ist komplett weggerissen worden. Darüber hinaus gab es kleinere Schäden am Strandlandkiosk bzw. an der Pflasterung der Promenade im Bereich von Lesehalle bis zum Hafen.

Ein wesentlicher Aspekt betrifft die Kanalsituation am Hafen. Hier befindet sich ein Einleitungsbauwerk zur Ableitung von Regenwasser. Als dieses jedoch aufgrund des Wasserstandes schloss und zusätzlich Ostseewasser in die Leitungen gedrückt wurde, kam es zu Überflutungen im Wiesenweg und Katzbek. Hier muss Abhilfe geschaffen werden. Der AZV plant diesbezüglich bereits einen Entlastungskanal im Oberdorf. Dies würde am Hafen bzw. im Unterdorf für erhebliche Entspannung sorgen.

Im Yachthafen ist die Stromversorgung zusammengebrochen. Hier stehen Ersatzinvestitionen an und es ist natürlich über die Höhe der künftigen Stromsäulen zu diskutieren. Dank der Schiffseigner, die größtenteils sehr frühzeitig und regelmäßig nach ihren Schiffen geschaut haben und dank Hilfe des Laboer Regattavereins, die auch in der Nacht beim Vertäuen von Booten behilflich waren, sind größere Schäden an den Stegen vermieden worden. Lediglich auf den Molen – insbesondere auf der Südmole - und im landseitigen Hafenbereich gibt es Pflasterschäden und Absackungen im Asphalt.

Herr Bürgermeister Voß bedankt sich ausdrücklich bei allen Einsatzkräften, dem Bauhof, aber auch den Anwohner*innen, die teilweise mit viel Übersicht reagiert haben.

Er teilt weiter mit, dass Laboe gleich am Montag nach der Sturmflut eine detaillierte Schadensmeldung an das Land in Höhe von geschätzten 750 T€ erstellt hat. Das Land hat einen Wiederaufbaufond in Höhe von 200 Mio € aufgelegt. Die Informationen, wie und wann das Geld abgefordert werden kann, gibt es aktuell noch nicht.

 

Herr Krause bittet Herrn Arp um Stellungnahme, welche Maßnahmen aus seiner Sicht als Gemeindewehrführer am dringendsten umzusetzen seien, damit bei weiteren Sturmflutereignissen die Schäden minimiert werden können.

Herr Arp fokussiert zum Einen auf Küstenschutzmaßnahmen im gesamten Bereich der Promenade und des Hafens. Er bietet explizit die Mitarbeit der Feuerwehr in Arbeitskreisen o.ä. Gremien an, wenn es um die Setzung von Schotten, Alu-Bohlen usw. geht. Darüber hinaus muss dringend eine Lösung für die Einleitungssituation am Hafen gefunden werden. Bereits bei einem Wasserstand von ca. 1,35 m schließt die Rückstauklappe der Kanalisation am Hafenvorplatz und die Einleitung von Regenwasser ins Hafenbecken ist nicht mehr möglich. Ab einem Wasserstand von 1,50 m läuft sogar zusätzlich Ostseewasser in die Kanalisation und führt zu den beschriebenen Problemen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Rückblickend auf die aktuelle Sturmflut wurden aus seiner Sicht alle derzeit möglichen Maßnahmen ergriffen, aber in Zukunft werden Sturmflut- und Hochwasserlagen teilweise mit noch höheren Wasserständen häufiger und in kürzeren Abständen auftreten, so dass weitreichendere Pläne entwickelt werden müssen.

Herr Arp dankt ebenfalls den Anwohnern und dem Bauhof für die Unterstützung aber auch der Fa. Seeterrassen und der Fa. EDEKA für die gute Versorgung der Einsatzkräfte.

Außerdem schlägt Herr Arp eine Einwohnerversammlung zum Thema „Selbsthilfe in Katastrophenlagen“ vor.