Die Vorsitzende bittet den Bürgermeister über die laufenden Projekte des Dienstleistungscenters PROArbeit und die weiteren Planungen zu berichten.

 

Bürgermeister Zurstraßen führt aus, dass das Dienstleistungscenter PROArbeit der Gemeinde Schönberg derzeit zwei Maßnahmen durchführt.

 

Kernstück des Dienstleistungscenters ist dabei die Durchführung von Arbeitsgelegenheiten, hier hinter verbergen sich die sog. 1-Euro-Jobs. Im Jahr 2009 hatte die ARGE im Kreis Plön für das Projekt insgesamt 55 Plätze bewilligt. Mit dieser Platzzahl kann ein Stellenpool von insgesamt 167 möglichen Arbeitsgelegenheiten in der gesamten Probstei in den verschiedensten Einsatzbereichen besetzt werden. Im Jahr 2009 haben 148 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Maßnahme teilgenommen. Bei 22 von ihnen gelang eine Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt. Hierbei spielt insbesondere die Qualifizierung und Betreuung der Teilnehmenden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von PROArbeit und die Durchführung von Praktika in den Betrieben in der Region eine entscheidende Rolle.

 

Im Jahr 2010 hat die ARGE im Kreis Plön wiederum 55 AGH-Plätze bewilligt, davon sind derzeit 47 besetzt und bereits 9 Vermittlungen in den 1. Arbeitsmarkt getätigt worden.

Zurstraßen führt weiter aus, dass der Einsatz nicht nur in der Werkstatt in Höhndorf und beim Bauhof erfolgt, sondern auch bei sehr vielen Kooperationspartnern in der Region. Dies sind z. B. die Schulen, das Kinder- und Jugendhaus, andere Gemeinden, Wohlfahrtsverbände und Senioreneinrichtungen. Die Bündelung der Arbeitsgelegenheiten in der Probstei beim Dienstleistungscenter PROArbeit ermöglicht ein effizientes und zielgerichtetes Arbeiten mit dem Fokus auf die Verbesserung der Integrationschancen jedes einzelnen für den 1. Arbeitsmarkt.

 

Zusätzlich erläutert der Bürgermeister, dass die ARGE im Jahr 2010 drei weitere Plätze für die Einrichtung und den Betrieb eines Sozialkaufhauses in Lütjenburg bewilligt hat. Hier strebt das Dienstleistungscenter PROArbeit eine Kooperation mit der Stadt Lütjenburg an.

Herr Dräbing berichtet ergänzend, dass in Lütjenburg ein solches Angebot, bei dem gespendete Dinge des täglichen Bedarfes aufgearbeitet und an Bedürftige gegen einen Obolus weitergegeben werden, fehlt. In Schönberg ist das entsprechende Know-how und die notwendigen Werkstätten vorhanden. Daher besteht bei beiden Seiten das Interesse an einer Kooperation, die von der ARGE im Kreis Plön unterstützt wird. Derzeit wird ein Förderantrag an die AktivRegion vorbereitet, mit dem die Finanzierung des Projektes gesichert werden soll.

 

Anschließend berichtet Bürgermeister Zurstraßen über ein neues Projektes der Ausbildungsinitiative mit dem Namen „Regionale Berufsorientierung“. Mit diesem Projekt sollen Schülerinnen und Schülern des Schönberger Schulzentrums aber auch der Schulen in Heikendorf und in Lütjenburg spezifische Inhalte und benötigte Fertigkeiten und Fähigkeiten einzelnen Berufsbilder dargestellt und praktisch und anschaulich vermittelt werden. Berufswahlbezogene Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen und ihre Eigenverantwortung für die berufliche Zukunft frühzeitig gestärkt und die Ausbildungsreife gefördert werden. Die Schüler sollen durch Erarbeitung individueller Perspektiven zum zielgerichteten Lernen motiviert werden und die Lernbemühungen durch zusätzliche und individualisierende Unterrichtsaktivitäten bis zur Schulentlassung unterstützt und damit insgesamt die Grundlage für den beruflichen Start verbessert und die Zahl späterer Ausbildungsabbrüche gesenkt werden. Dieses Projekt, das über den Schönberger Tellerrand hinausblickt und auf die Erfahrungen der bisherigen Arbeit der Ausbildungsinitiative aufbaut, ist zur Förderung aus Mitteln der AktivRegion angemeldet. Außerdem gibt es eine Zusage der Agentur für Arbeit Kiel, dieses Projekt mitzufördern.

 

Aktuelles Problem ist ein sog. Stapelverbot bei der Förderung von Projekten aus AktivRegion-Mitteln. Dies bedeutet, dass nach derzeitigem Stand verschiedene öffentliche Mittel bei AktivRegion-Projekten nicht kumuliert werden dürfen. Zu dieser Problematik hat ein Gespräch im zuständigen Landwirtschaftsministerium stattgefunden. Von dort gibt es Signale, die Fördergrundlagen entsprechend ändern zu wollen. Mit einem Ergebnis wird demnächst gerechnet. Der Arbeitskreis Schule, Sport und Soziales sowie die Mitgliederversammlung der AktivRegion haben das Projekt bereits positiv beurteilt. Aufgrund der förderrechtlichen Problematik wurde jedoch keine abschließende Entscheidung getroffen, sondern diese an den Vorstand delegiert.

 

Anschließend berichtet Bürgermeister Zurstraßen über das Projekt GESA. Er weist zunächst darauf hin, dass die Inhalte des Projektes, das im gastronomischen Bereich stattfindet, den Ausschussmitgliedern bekannt ist. Das Projekt hat durchschnittlich 20 Teilnehmerplätze für einen zweijährigen Maßnahmenzeitraum. Es gestaltet sich schwierig, diese durchschnittliche Teilnehmerzahl zu erreichen und dies, obwohl es zwischenzeitlich gelungen ist, bei den Zuschussgebern die Zustimmung zu einer Konzeptveränderung, die auch eine Teilnahme in Teilzeit ermöglicht, zu erhalten. Als Gründe für die Schwierigkeiten bei der Projektbesetzung führt der Bürgermeister aus, dass für diese Projektteilnahme im Gegensatz zu einer Teilnahme an einer Arbeitsgelegenheit kein 1 EURO pro Stunde als Mehraufwandsentschädigung gezahlt werden kann und die Projektteilnahme freiwillig ist. Er berichtet auch, dass potentielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstärkt multiple Vermittlungshemmnisse aufweisen, das Potential also als arbeitsmarktfern bezeichnet werden muss. Die durchschnittliche Zahl der Teilnehmenden beträgt derzeit 14,66. Insgesamt haben aber bereits 29 Personen an der Maßnahme teilgenommen. Hier war das Ziel 30 Personen. Dies dürfte problemlos zu erreichen sein. Die unterdurchschnittliche Besetzung der 20 Maßnahmenplätze ist auch daraufhin zurückzuführen, dass bereits 9 Personen in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt wurden. Zur Akquise von Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Projekt wurden gemeinsam mit der ARGE im Kreis Plön insgesamt ca. 400 Personen, die Leistungen nach dem SGB II beziehen angesprochen und informiert.

 

Die Kooperation mit den gastronomischen Betrieben in der Region wird von Bürgermeister Zurstraßen als sehr gut bezeichnet. Er berichtet, dass eine Lenkungsgruppe, in der u. a. die DeHoGa und die Kreisvolkshochschule mitarbeiten ca. vierteljährlich einen Modulplan für die Inhalte des Projektes aufstellt und die Arbeit abstimmt und ggf. nachjustiert.

 

Abschließend macht er deutlich, dass im Jahr 2010 für alle Projekte des Dienstleistungscenters PROArbeit inklusive der regionalen Berufsorientierung Kosten von 649.000 € entstehen, die zu 100 % aus Zuschüssen finanziert werden können. Aus seiner Sicht wird dieses Geld gut angelegt, da Schönberg immer noch eine relativ hohe Arbeitslosigkeit hat, die über dem Kreis- und Landesdurchschnitt liegt.

 

Gemeindevertreterin Klein betont, dass Schönberg für seine vorbildlichen Arbeitslosenprojekte bekannt ist. Sie bedankt sich beim Team des Dienstleistungscenters PROArbeit für die gute Arbeit und das große Engagement. Gleichwohl ist sie überrascht, dass von 400 angesprochenen Personen nur 29 im GESA-Projekt angekommen sind.

 

Bürgermeister Zurstraßen greift dies nochmals auf und berichtet, dass die Lenkungsgruppe über Ideen zur Attraktivitätssteigerung des Projektes außerhalb von Geldleistungen an die Teilnehmer beraten hat. Hier ist es insbesondere notwendig, dass die Teilnehmenden Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Ein Weg soll hier sein, nach Möglichkeit Fernsehköche in die Ausbildung einzubinden. Das GESA-Team hat hier 30 bekannte Köche angeschrieben.

 

Die Vorsitzende bedankt sich für den ausführlichen Bericht und schließt den Tagesordnungspunkt.