Sitzung: 17.04.2019 Beirat für Natur und Umwelt
Dr.
Christensen gibt eine Einführung zum Thema Blühinsel. Blühinseln bieten Nahrung
für Insekten und Wildbienen. Diese helfen in der Nahrungskette als
Bestäuber die heimische Artenvielfalt zu
sichern - ein Gewinn für Insekten, Pflanzen und Tierwelt. In den letzten Jahren
hat das Insektenaufkommen sehr stark abgenommen. Das ist größtenteils den
fehlenden Lebensräumen sowie dem überzogenen Einsatz von Dünger und Herbiziden
geschuldet.
Dr.
Christensen erläutert anhand einer strukturierten Übersicht Maßnahmen zur
Förderung von Insekten:
Maßnahmen
zur Förderung der Insekten:
|
nützen |
Kurzfristig:
|
|
Blumenwiesen
mit (nicht-heimischen) Einjährigen |
Insbesondere
Blütenbesucher: Honigbienen,
Generalisten, euryöke Organismen. „zusammengewürfelte“,
instabile Lebensgemeinschaft |
Nachhaltig: |
|
Dauerhafte
Blumenwiesen mit heimischen Stauden |
Spezialisten,
stenöke Organismen, speziell
angepasst an: ·
Blüh-, Mahdrhythmus, ·
spezielle (heimische) Wirtspflanzen. Dauerhafte
Lebensgemeinschaft Beispiel:
Rasen auf dem Kirchhof |
Staudenbeete
mit Gartenpflanzen |
Insbesondere
Blütenbesucher: Honigbienen,
Generalisten, euryöke Organismen, aber
auch Pflanzenfressern wie Schnecken, Beispiel:
Staudenbeet an der Kirche |
Staudenbeete
mit heimischen Arten |
Spezialisten,
stenöke Organismen, angepasst
an: ·
spezielle (heimische) Wirtspflanzen Aber natürlich
auch Generalisten Beispiel:
Dorfpflanzenbeet |
Unbenutzte
Restflächen |
Stabile
„Dorfpflanzen“-Gesellschaft mit einer daran angepassten Tierwelt. z.T.
ausgesprochen selten gewordene Arten, wie z.B. der Gute Heinrich mit genau
darauf spezialisierten Tieren |
Des Weiteren erläutert Herr Christensen Grundsätze und
konkrete Maßnahmen zur Förderung der heimischen Insekten:
1.
Statt
Versiegelung wassergebundene Gehwege und Parkplätze,
2.
Blühwiesen:
kurzlebig, aber besser noch langlebig/nachhaltig
3.
Keine
Düngung, erst recht keine Herbizide
4.
Vielfältige
Staudenbeete (am besten mit heimischen Arten)
statt einartige Bodendecker-Kulturen
5.
Erhaltung
von Refugien für die Wildflora, auch in den Dörfern (Standorte für seltene Pflanzen
& Tiere)
6.
Bäume
auch im Siedlungsbereich
Diese
Auflistung soll durch weitere Punkte/ Anregungen ergänzt werden.
Dr.
Christensen hat mit dem Gemeindemitarbeiter Thorsten Berg die Möglichkeiten besprochen,
insektenfreundliche Blühinseln im Gemeindegebiet einzurichten.
Entsprechende
Flächen / Vegetationen sollten sich auch selbst entwickeln können z.B. an der
Bahnlinie oder auch kleine Teile eigener Gärten.
Die
Möglichkeiten im Gebiet Trensahl sind wegen der vorhandenen Bodensituationen
noch einmal abzustimmen.
Die Inseln
am Dorfplatz und am Markttreff eignen sich für Bepflanzungen mit heimischen Stauden.
Für
alle möglichen Blühinseln im Gemeindegebiet werden nachhaltige Maßnahmen erarbeitet.
Sie sollen auch den Anstoß geben, diesen Ideen eine breitere Basis zu verschaffen.
Die
Bürgermeisterin Angela Maaß wird in diesem Zusammenhang in der nächsten Ausgabe
der Ortsnachrichten zu einer Gemeinschaftsaktion am Dorfplatz aufrufen.