Beschluss:

 

Der Hauptausschuss empfiehlt der Schulverbandsvertretung, den Neubau der Sporthalle entsprechend der durch das Architekturbüro Trapez entwickelten Variante 3. Die erforderliche Bauleitplanung ist umgehend einzuleiten. Der Verbandsvorsteher wird beauftragt, den zwischen der Kirchengemeinde Schönberg und dem Schulverband Probstei erforderlichen Erbpachtvertrag abzuschließen. Die Verwaltung wird beauftragt, ein EU-weites Vergabeverfahren für die Auswahl eines geeigneten Architekten und die erforderlichen Vergabeverfahren für die Auswahl der Fachplaner durchzuführen.


- Tischvorlage –

 

Stellv. Vorsitzender Sinjen begrüßt den Vertreter des Architekturbüros Trapez, Herrn Holbe und Herrn Sommers von der Fa. Technotherm, die die Kosten für die technische Ausstattung des Gebäudes ermittelt hat.

 

Anhand einer PowerPoint Präsentation erläutert Herr Holbe ausführlich die drei in die engere Wahl gekommenen Varianten zum Neubau eines Sporthallengebäudes, die bereits im Planungszirkel ausführlich diskutiert worden sind. Der Planungszirkel hatte sich letztlich für die Variante 3 ausgesprochen. Diese beinhaltet einen Neubau der Sporthalle auf dem Kirchenland.

 

Diese Variante hat sich als die kostengünstigste erwiesen, zudem sei man an diesen Standort variabel in der Gestaltung des Gebäudes. Außerdem muss keine Anpassung an vorhandene Gebäude erfolgen. Herr Holbe erläutert daraufhin ausführlich die Zusammensetzung der Kosten in Variante 3. Die reinen Baukosten für die Halle in Variante 3 betragen 5.431.902,12 €.

 

Verbandsvorsteher Schlünsen erläutert, dass man die Kostenseite ausführlich im Planungszirkel diskutiert hat. Bei den Varianten auf dem Parkplatz der GSP hat man aus Gründen des Anwohnerschutzes (Höhe des neuen Sporthallengebäudes) eine optische Vertiefung gewählt. Diese ist mit hohen Kosten für die Erdarbeiten und die Verlegung der vorhandenen Versorgungsleitungen verbunden. Der Standort Parkplatz war Wunsch der Schulen, da sich der Standort in unmittelbarer Nähe zu den vorhandenen Schulgebäuden befindet.

 

Im zweiten Schritt wurden im Planungszirkel die Kosten ausführlich diskutiert. Die Höhe der Gesamtkosten erschien im ersten Moment unerwartet hoch. Es handelt sich aber bei den ermittelten Kosten um eine ehrliche und umfassende Planung, aus der sich die gesamte Belastung für den Schulträger ergibt. Alle Bereiche wie Erschließung, B- und F-Planverfahren, erforderliche Parkplatzflächen und Außenanlagen wurden umfassend begutachtet und mit Zahlen versehen. Letztlich hat sich der Planungszirkel mehrheitlich für die Variante 3 entschieden. Den rd. 9 Millionen Gesamtkosten stehen 2 Millionen an Fördermitteln gegenüber. Alle Beteiligten der Arbeitsgruppe waren sich darüber einig, dass ein Neubau unerlässlich ist und auf den Weg gebracht werden soll.

 

Am Sitzungstag hat sich Verbandsvorsteher Schlünsen mit dem Friedhofsausschuss der Kirchengemeinde Schönberg getroffen. Der Ausschuss unterstützt den Standort der Halle auf dem Kirchenland. Bei dieser Variante muss zeitnah ein Bauleitplanungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Nach den bestehenden Förderrichtlinien und einer entsprechenden Nachfrage im Ministerium, braucht keine Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn beantragt werden. Mit der Bauleitplanung  und der Ausschreibung geeigneter Fachplaner kann sofort begonnen werden.

 

Hauptausschussmitglied Vöge-Lesky erläutert, dass im Mai 2018 die Machbarkeitsstudie durch das Büro Trapez vorgestellt worden ist. Die Kosten für die Sanierung der großen Halle wurden seinerzeit ebenfalls durch das Büro Trapez ermittelt und betrugen rd. 3,1 Millionen €. Aufgrund der hohen Kosten entstand die Idee, eine neue Halle zu bauen. Bei der Höhe der jetzt dargestellten Kosten von rd. 9 Millionen € müsse man auch noch einmal über Alternativen nachdenken. Mit dieser Größenordnung habe keiner gerechnet und die daraus resultierenden Belastungen für die kleinen Gemeinden sind nicht finanzierbar.

 

Würde man die vorhandene Halle sanieren und einen vierten Hallenteil anbauen, ließen sich die Kosten nahezu halbieren und man hätte den von den Schulen gewünschten Standortvorteil. Bei Betrachtung der finanziellen Lage der kleineren Gemeinden äußert sie Bedenken für die Umsetzung der Variante 3. Der Schuldenstand des Schulverbandes wird bis 2022 auf 18 Millionen € anwachsen.

 

Das Problem der Nichtnutzbarkeit der Halle während der Sanierung müsste dadurch lösbar sein, dass die Sanierung in einzelnen Schritten vorgenommen werden könnte und zunächst mit dem Anbau eines weiteren Hallenteiles begonnen würde. Sanierung und Anbau sind eine Alternative, mit der alle Beteiligten gut leben können.

 

Hauptausschussmitglied Cordts zeigt sich ebenfalls erstaunt über die Höhe der Kosten, er befürchtet aber, dass bei der vorgeschlagenen Variante Sanierung und Anbau Schülerströme wegbrechen werden, weil Sportunterricht über einen langen Zeitraum nicht in der erforderlichen Qualität angeboten werden kann. Von einer vorübergehenden Nichtnutzbarkeit ist auch der Vereinssport betroffen. Andere Schulen in der Umgebung sanieren und bauen ebenfalls. Er befürchtet eine Abwanderung der Schülerströme. Bei der Umsetzung der Variante 3 erhält der Schulträger eine komplett neue und zukunftsorientierte Sporthalle inkl. Tribüne. In den Kostenermittlungen von TrapezArchitektur sind auch Kosten für die Parkplatzneugestaltung und die Außenanlagen enthalten. Diese Kosten kämen bei der Variante Sanierung und Anbau ebenfalls hinzu. Er sieht auch die finanzielle Belastung der Mitgliedsgemeinden des Verbandes, aber die Schulen sollten insgesamt zukunftsfähig aufgestellt werden. In den ermittelten Kosten ist das gesamte Umfeld mit enthalten. Er spricht sich für die Umsetzung der Variante 3 aus.

 

Hauptausschussmitglied Vöge-Lesky macht deutlich, dass auch bei einer Sanierung der Halle eine neue Halle nach dem neuesten Stand der Technik vorhanden ist, da die Sanierung energetisch sehr umfangreich erfolgen muss. Herr Holbe stellt klar, dass dies der Fall ist, dass die neue Halle aber deutlich mehr Fläche aufweist und nicht mit dem vorhandenen Gebäude vergleichbar ist.

 

Verbandsvorsteher Schlünsen stellt klar, dass die Entscheidung über den Neubau bereits im Dezember 2018 getroffen wurde. Es wurden dabei auch Erwartungen von Schule, Region und Vereinen geweckt, die man nun erfüllen müsse. Bei den zusammengestellten Kosten wurden ehrlich und umfangreich alle Bereiche betrachtet, auch die Parkplatzsituation, Außenanlagen die Zuwegung auf dem Gelände. Auch bei einer Sanierung wären Parkflächen herzurichten, die bei den Zahlen der ursprünglichen Sanierungsbetrachtung nicht berücksichtigt wurden. Ein vierter Hallenteil sowie eine Tribüne waren auch nicht berücksichtigt, was aber einer Zukunftsentwicklung der Region und des Sports Rechnung trägt. Im Rahmen der Planung und des Baus wird man auch verschiedene Abschnitte bilden müssen, die über mehrere Jahre verteilt werden. Die Nachfrage nach dem Schulstandort ist ungebrochen. Auch er befürchtet einen Einbruch der Zahlen bei einer Sanierung der alten Halle. Übergangslösungen wurden seinerzeit diskutiert und es gab keine erkennbare Alternative den Sportunterricht über ein Jahr an einer anderen Stelle durchzuführen.

 

Auf Anfrage vom stellv. Vorsitzenden Sinjen erläutert Herr Holbe, dass die Kosten der Sanierung 80 % der Neubaukosten übersteigen. Diese Tatsache ist Voraussetzung für eine Förderung.

 

Hauptausschussmitglied Manzke befürchtet, dass die Kosten bei einer Sanierung aus dem Ruder laufen könnten. Zudem wird durch eine Sanierung nicht viel Raum hinzugewonnen. Die Parkplatzsituation ist schlecht. Von daher spricht er sich für die Umsetzung der Variante 3 aus.

 

Hauptausschussmitglied Lorenzen teilt mit, dass sie aufgrund der hohen Kosten lange mit der Entscheidung gerungen hat. Letztlich habe man sich aber für die neue Schule entschieden und diesen Weg sollte man auch weitergehen.


Stimmberechtigte:

 6

Ja-Stimmen:  4

Nein-Stimmen:  1

Enthaltungen: 1

Befangen: 0