Beschluss:

 

  1. Der Planungsausschuss stimmt dem Erhalt des vorhandenen Knicks im Süden des Plangebiets zu, er soll nach Westen bis zum Abschluss der Bebauung ergänzt werden.

Ausschussvorsitzender Cordts erklärt, dass die Planung des Neubaugebietes heute beschlossen und zur vorzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden bestimmt werden soll. Nachdem in der letzten Sitzung noch einige Punkte beraten wurden, wird Herr Dr. Heisel die überarbeitete Planung nun noch einmal vorstellen.

 

Herr Dr. Heisel erklärt zunächst, dass sich die Planung noch im Anfangsstadium befindet und es um die vorgezogene Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden geht. Die Planung ist also noch nicht in Stein gemeißelt, es kann sich noch Vieles ändern. Anhand einer Präsentation erläutert Herr Dr. Heisel die Planung sodann ausführlich. Insbesondere geht er auf die Verkehrsführung, die Abwasserbeseitigung, den Geschosswohnungsbau, das Seniorenwohnen, den Schallschutz sowohl im Eingangsbereich Kuhlenkamp sowie im Bereich der Bahnlinie, den vorhandenen Knick im Süden des Gebietes und auf die naturschutzfachlichen Inhalte ein. Den Knick im Süden des Gebietes empfiehlt er nach Abstimmung mit Frau Franke vom Landschaftsplanungsbüro zu entfernen und an anderer Stelle zu ersetzen. Zum Schallschutz an der Bahnlinie Kiel – Schönberg empfiehlt er nach Rücksprache mit dem Gutachter, Herrn Hinz, einen Schallschutzwall in Höhe von 1,50 m anzulegen und darauf eine Schallschutzwand ebenfalls in einer Höhe von 1,50 m aufzusetzen. Im Anschluss daran erläutert Herr Dr. Heisel die Darstellungen in der 6. Änderung des Flächennutzungsplanes. Der Bebauungsplan muss sich aus dem Flächennutzungsplan entwickeln und da dieser die Fläche noch als landwirtschaftliche Nutzfläche darstellt, muss auch der Flächennutzungsplan das Gebiet als Wohngebiet darstellen. Der Flächennutzungsplan wird im Maßstab 1:5000 aufgestellt und zeigt nur die Grundnutzung der Flächen auf. Dieses sind insbesondere die Wohnbauflächen, die Haupterschließungsstraßen, die Kita, die Grünflächen mit dem geplanten grünen Band sowie die Lage des Regenrückhaltebeckens.

 

Ausschussvorsitzender Cordts bedankt sich für die ausführliche Vorstellung der Planinhalte. Er bittet, die Einwände der Anwohner der Straße Rauher Berg zur Regenwasserbeseitigung zu beantworten, soweit das heute möglich ist. Ansonsten müssen die Fragen in der  Einwohnerversammlung beantwortet werden.

 

Herr Keller erläutert daraufhin die geplante Regenwasserbeseitigung. Der Versiegelungsgrad im Neubaugebiet ist zwar noch nicht abschließend festgesetzt worden, aber in der hydraulischen Berechnung ist er von einem Versiegelungsgrad von 60 % ausgegangen, was schon sehr realistisch ist. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben und dem technischen Regelwerk dazu muss das Regenrückhaltebecken eine Größe haben, um ein 10-jähriges Regenereignis speichern zu können. Da die Starkregenereignisse durch den Klimawandel immer mehr zunehmen, wurde das Regenrückhaltebecken in diesem Fall schon erheblich größer dimensioniert. Nach den  Berechnungen kann das Regenrückhaltebecken nicht nur ein 30-jähriges, sondern auch noch ein 50-jähriges Regenereignis speichern, bevor das Becken überläuft. Weiter führt Herr Keller aus, dass das Regenwasser aus der landwirtschaftlichen Fläche derzeit unkontrolliert in die Brookau eingeleitet wird. Bei einem Starkregen läuft das Regenwasser dann auch oberflächlich über die landwirtschaftlichen Flächen in die Brookau. Nach der Umsetzung des Baugebietes wird das gesamte Regenwasser über ein Leitungssystem gesammelt und zunächst in das Regenrückhaltebecken geleitet. Von dort wird es dann kontrolliert und gedrosselt in die Brookau eingeleitet.

 

Herr Bracker hält die Größe des Regenrückhaltebeckens nicht für ausreichend. Wenn ein Regenereignis von 65 mm in 90 Minuten kommt, wird das Becken die Mengen nicht auffangen können. Es hat aber solche Regenereignisse schon gegeben. Herr Keller erklärt, dass es in dem Fall um mehr als ein 100-jähriges Regenereignis gehen würde, solche Wassermengen können schon aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht zurückgehalten werden.

 

Ausschussvorsitzender Cordts bedankt sich bei Herrn Keller für die Ausführungen zur Regenwasserbeseitigung. Er weist darauf hin, dass die Erläuterungen zu den Planungen heute nicht Gegenstand der Beschlussfassung sind, diese müssen noch überarbeitet werden. Es wird jedoch zum Entwurfs- und Offenlegungsbeschluss jeweils eine Begründung zu den Planungen geben, die dann auch beschlossen werden.

 

Herr Kruse vom Umweltbeirat erklärt sodann, dass sich der Umweltbeirat in seiner letzten Sitzung mit der Planung des Neubaugebietes befasst hat. Eine Mitarbeiterin vom Planungsbüro Franke hat die naturschutzfachlichen Belange der Planung ausführlich vorgestellt. Im Ergebnis hat der Umweltbeirat beschlossen, dass der Knick im Süden des Gebietes entfernt und an anderer Stelle ersetzt werden kann. Dem Lärmschutzwall im Bereich der Bahnlinie wurde ebenfalls zugestimmt. Der naturschutzfachliche Ausgleich für den Eingriff durch die Bebauung in Landschaft und Natur sollte möglichst im Gemeindegebiet Schönberg erfolgen.

 

Frau Schwab führt aus, dass sie ein anderes Beschlussergebnis des Umweltbeirates gehört hätte. Danach sollte der Knick im Süden des Gebietes erhalten und nur im Bereich des Schallschutzwalles entfernt werden. Im Südwesten des Plangebietes sollte durch Neuanpflanzung eine Ergänzung des vorhandenen Knicks vorgenommen werden. Herr Kruse erklärt hierzu, dass dies ein erstes Ergebnis war, nach weiterer Erläuterung und Beratung wurde dann jedoch der vorgestellte Beschluss gefasst. Ausschussvorsitzender Cordts bittet das Protokoll des Umweltbeirates schnellstmöglich an den Planungsausschuss zu geben.

 

Herr Ehlers fragt, ob zur Einwohnerversammlung eine Schattenstudie erstellt werden kann. Herr Dr. Heisel bestätigt dies, er wird eine Schallschutzstudie zu den Kleingärten und auch zum Grundstück am Rosenweg anfertigen.

 

Ausschussvorsitzender Cordts bittet sodann um Aussagen zum Knick und zum Schallschutzwall im Bereich der Bahnlinie.

 

Herr Mainz erklärt für die SPD-Fraktion, dass der Knick wie im Plan von Herrn Dr. Heisel vorgestellt, entfernt und durch einen Anpflanzungsstreifen ersetzt werden soll. Der zu beseitigende Knick soll dann an einer anderen sinnvollen Stelle neu angepflanzt werden.

 

Herr Bünning führt für die EIS-Fraktion aus, dass Naturerhaltung eine große Bedeutung hat und der Knick somit erhalten bleiben soll. Ein entsprechender Schutzstreifen kann eingerichtet werden, sodass keine direkten Probleme mit den Privatgrundstücken entstehen können. Im Bereich des geplanten Schallschutzwalls kann der Knick jedoch entfernt werden, weil ansonsten zu viel Fläche verloren gehen würde.

 

Herr Hirt erklärt, dass sich die CDU-Fraktion dem Vorschlag von Herrn Mainz anschließen kann. Naturschutz ist von großer Bedeutung, aber bei einem Erhalt des Knicks würde es sicher dauerhaft Probleme mit den Eigentümern der anliegenden Privatgrundstücke geben und die sollten möglichst vermieden werden.

 

Herr Schimmer bedauert, dass der Knick entfernt werden soll, er vertraut jedoch auf die Empfehlung von Frau Franke. Als Ersatz für den Knick sollte dann eine vernünftige Bepflanzung im Bebauungsplan festgesetzt werden.

 

Frau Schwab verbindet mit einem Erhalt des Knicks auch ein Stück Lebensqualität für die Anwohner. Wenn es erforderlich ist, sollten der Erhalt des Knicks und die Freihaltung des Knickschutzstreifens von Gartenabfällen häufiger kontrolliert werden.

 

Herr Mainz weist in dem Zusammenhang auch auf Schattenprobleme hin, die durch den Erhalt des Knicks auf den anliegenden Grundstücken entstehen können.

 

Ausschussvorsitzender Cordts bittet sodann um Abstimmung, zunächst zum Knick, dann zum Schallschutz an der Bahnlinie und letztlich zu dem vorgestellten Gesamtplan. 

 

  

 

 


Stimmberechtigte:  8

 

Ja-Stimmen:          3

Nein-Stimmen:  5

Enthaltungen:  0

Befangen: 0

 

Damit ist der Erhalt des Knicks im Süden des Plangebietes abgelehnt.

 

 

  1. Der Planungsausschuss stimmt zu, den vorhandenen Knick im Süden des Plangebietes zu entfernen und wie im Entwurf von Herrn Dr. Heisel vorgestellt, durch einen Anpflanzungsstreifen zu ersetzen.

 

Stimmberechtigte:  8

 

Ja-Stimmen:          5

Nein-Stimmen:  3

Enthaltungen:  0

Befangen: 0

 

 

 

  1. Der Planungsausschuss stimmt der Anlage eines Lärmschutzwalles im Bereich der Bahnlinie Kiel – Schönberg in Höhe von 1,50 m und dem Aufsetzen einer Lärmschutzwand in ebenfalls 1,50 m Höhe zu.

 

Stimmberechtigte:  8

 

Ja-Stimmen:          8

Nein-Stimmen:  0

Enthaltungen:  0

Befangen: 0

 

 

 

  1. Der Planungsausschuss stimmt den von Herrn Dr. Heisel vorgestellten Entwürfen des Bebauungsplanes Nr. 67 und der 6. Änderung des Flächennutzungsplanes zu und bestimmt diese zur vorzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden.

 

Stimmberechtigte:  8

 

Ja-Stimmen:          8

Nein-Stimmen:  0

Enthaltungen:  0

Befangen: 0