Frau Petersen erklärt einleitend, dass die Problematik mit dem Treibsel am Strand regelmäßig mit verändertem Ausmaß auftritt. Die Beseitigung wird immer schwieriger, die EU stuft das Treibsel teilweise schon als Sondermüll ein. Eine Lösung dieses Problems könnte das Konzept des Amtes Molfsee sein. Hier soll Treibsel nicht eingelagert, sondern als biogener Stoff zur Energiegewinnung genutzt werden. Weiter könnten alle Arten von Grünabfällen genutzt werden, um Strom oder Wärme zu erzeugen. Dies wäre ökologisch und ökonomisch sehr sinnvoll, weil z.B. auf den Einsatz von Mais, der durch die Nutzung in Biogasanlagen der Ernährungskette entzogen wird, verzichtet werden kann. Außerdem kann, wenn diese Technik funktioniert, z.B. der Grünschnitt und das Schnittmaterial aus dem Straßenbegleitgrün und Gartenabfälle einer sinnvollen Energiegewinnung zugeführt werden.

 

Ausschussvorsitzender Stoltenberg begrüßt sodann Herrn Neumaier, der das Konzept des Amtes Molfsee anhand einer Präsentation ausführlich erläutert. Die Präsentation wird als Anlage diesem Protokoll beigefügt.

 

Es schließt sich eine Aussprache an. Auf Anfrage von Herrn Winkler, was bis heute bereits erreicht wurde, erklärt Herr Neumaier, dass sich das Amt Molfsee bisher an zwei Wettbewerben beteiligt hat. Einen Gewinn hat es leider noch nicht gegeben, es läuft allerdings schon eine Probeanlage in Deutschland und das Amt Molfsee steht kurz vor der Gründung einer Genossenschaft.

 

Herr Cordts erklärt, dass über das Internet zu erfahren ist, dass es auch viele Wiederstände gegen das Konzept gibt. Er fragt sich, warum für ein so aussichtsreiches Projekt so viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Herr Neumaier erklärt hierzu, dass sehr viel ehrenamtliches Engagement in diesem Projekt steckt. Die bisher vorliegenden Zahlen sind zwar sehr aussichtsreich, aber noch nicht abschließend gesichert. Beim Betrieb einer KDV-Anlage würde bereits bei 30 ct. pro Liter Kraftstoff ein Gewinn zu verzeichnen sein. Ein konkretes Angebot für eine Beteiligung in der zu gründenden Genossenschaft wird es jedoch erst geben, wenn das Zahlenmaterial bestätigt wird.

 

Bürgermeister Zurstraßen sieht das Problem bei der Verwendung von Algen und Seetang in Schönberg in den starken Schwankungen beim Anfall. Das Treibsel wird gegenwärtig nach der Zwischenlagerung als Dünger auf die Felder gebracht. Die Mengen lassen sich allerdings nicht kalkulieren, denn in 2011 gab es ca. 700 t Treibsel, während es in 2012 bisher nur ca. 20 t waren. In dem vorgestellten Konzept sieht Herr Zurstraßen noch weitere Punkte, die aufgelöst werden müssen. Für eine Entscheidung müssen zunächst noch weitere Informationen gesammelt und erarbeitet werden. Insbesondere ist hier ein Businessplan vorzulegen, wobei die dort aufgeführten Zahlen auf das Verhältnis von Schönberg umgerechnet werden müssen.

 

Ausschussvorsitzender Stoltenberg erklärt sodann, dass die Vorstellung des Konzeptes die Gesamtthematik nur leicht anreissen konnte, das Thema könnte durchaus einen ganzen Abend füllen. Es sind noch viele weitere Informationen zu sammeln und zu sondieren, um wieder einen Schritt nach vorn machen zu können, aber Visionen sind immer erforderlich, um bestehende Strukturen aufzubrechen und nach Alternativen zu suchen. Der Vorsitzende entnimmt den Wortmeldungen des Ausschusses, dass es übereinstimmende Meinung aller Fraktionen ist, alternative Energiekonzepte immer zu prüfen und zu verfolgen. Man wird in dieser Angelegenheit die weiteren Aktivitäten und Ergebnisse der akku-Molfsee verfolgen. Herr Stoltenberg dankt Herrn Neumaier für die Vorstellung des Konzeptes und wünscht einen guten Heimweg.