Beschluss:

 

Mit Vorrang und mit Nachdruck wird das vorliegende Konzept zur Optimierung der Regenwasserbeseitigung im Strandgebiet mit den erforderlichen Berichtigungen in laufenden B-Plan-Verfahren betrieben. Die Umsetzung ist für das Haushaltsjahr 2012 vorzusehen. Im Wirtschaftsplan des OEB für das Jahr 2012 sind zur Finanzierung der angestrebten Maßnahmen im Vermögensplan Finanzmittel in Höhe von 65.000 € und für das Jahr 2013 Finanzmittel in Höhe von 140.000 € bereitzustellen.

 

Die Verwaltung wird gebeten, den Beschwerdeführern mitzuteilen, dass entsprechende wassertechnische Maßnahmen ergriffen werden.


Gemeindevertreter Cordts bringt seine Verwunderung darüber zum Ausdruck, dass der öffentlichen Verwaltungsvorlage SCHÖN/AN/296/2011 vom 13.10.2011 die Schreiben der Beschwerdeführer in nicht anonymisierter Form beigefügt waren. Hierzu entgegnet der Vorsitzende, dass die Beschwerdeführer darüber in Kenntnis gesetzt wurden und mit einer öffentlichen Beratung ihrer Eingaben einverstanden waren. Hintergrund ist die große Besorgnis der Betroffenen über die von der dichten Bebauung des Grundstück Anders und der damit erfolgten Versiegelung sowie des Schließens des Grabens durch Verrohrung und der davon ausgehenden Gefahr bei Starkregenereignissen.

 

Im Anschluss führen Herr Levsen und Herr Matthies in die Thematik ein. Das von den beiden entwickelte vorläufige Konzept für eine verbesserte Beseitigung von Regenwasser ist dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Ergänzend erläutern die Sachverständigen, dass entgegen dem Vorbringen der Beschwerdeführer die Baustelle in der Promenade 30/31 nicht alleinige Ursache für die Überschwemmungen im Strandgebiet war. Vielmehr waren am Tag des Starkregenereignisses, dem 21.08.2011, die Vorfluter bereits  vollständig gefüllt. Allerdings ist sehr wohl die dichte Bodenversiegelung ein starker Faktor.

 

Auf Nachfrage des Vorsitzenden erläutert Herr Matthies, dass auch bei einer Realisierung der Planung in den B-Plan-Gebieten 54 A und 54 B eine Realisierung des vorliegenden Konzeptes möglich sei, indem man die Pumpendimensionierung anpasse.

 

Herr Matthies ergänzt, dass aus seiner Sicht folgende Ursachen für die Problematik auszumachen seien:

 

-          Zunahme von Starkregenereignissen

 

-          Höhere Bodenverdichtungen (Verfünffachung der Versiegelung innerhalb eines Zeitraumes von 25 Jahren)

 

-          Nullgefälle

 

-          unterschiedliche Winde.

 

Mittelfristig sieht er einen Handlungsbedarf zu Gunsten von Niederungsgebieten.

 

Auf die Frage von Frau Petersen, ob auch Gründächer eine Entlastung schaffen könnten antwortet Herr Levsen, dass dies prinzipiell immer helfen würde, aber nicht als Allheilmittel angesehen werden kann. Genauso wie der Boden werden auch Gründächer als Speicher funktionslos, wenn sie vollständig wassergesättigt sind. Allerdings hilft die Zeitdauer bis das Regenwasser über die Durchdringung der Dachflächen dann in das Abwassersystem gelangt auch über die Zeitschiene.

 

Vom Vorsitzenden wurde die Frage gestellt, ob die dichte Versiegelung des Kerndorfes im Bereich „Hein Schönberg“ durch die Neubauten zusätzliche Probleme bereiten wird.

 

Herr Matthies ergänzt, dass aus seiner Sicht zur Zeit nicht erkennbar sei, dass eine erhöhte Bodenversiegelung im Hauptort zur Verschärfung der Situation führen könnte. Allerdings wurde aktuell dem Planer die Auflage gemacht, die Entwässerungssituation neu anzupassen.

 

Im Hinblick auf die finanzielle Belastung führt Herr Matthies aus, dass die Maßnahme im Strandbereich im Jahr 2012 durchgeführt werden sollte, wobei mit einem Herstellungsaufwand von 65.000 € zu rechnen sei und dass die Maßnahme im Ortskern im Jahr 2013 durchgeführt werden sollte, wobei mit einem Herstellungsaufwand von 140.000 € zu rechnen sei.

 

Der Vorsitzende führt kritisch aus, dass es bedauerlich sei, dass in der Planung und laufenden Umplanung der baulichen Verdichtung im Strandgebiet insbesondere der Bereich hinter dem Kopfgebäude hinsichtlich der Entwässerungssituation wieder einmal von der Allgemeinheit = dem Bürger zu tragen ist, während die Investoren sich auch nach mehrfacher Optimierung Ihrer Projektideen und Umsetzung nach Jahrzehnten aus der Problemlösung heraushalten können. Darauf hätte man größeres Augenmerk legen müssen.

 

Im Anschluss an eine kurze Diskussion ergeht folgender


Stimmberechtigte: 8

 

Ja-Stimmen: 8

Nein-Stimmen: 0

Enthaltungen: 0

Befangen: 0